17.1.2025
Bitcoin

SEC verhängt hohe Strafe gegen Digital Currency Group wegen fehlender Transparenz

Die US-Börsenaufsicht SEC hat eine Strafe von 38 Millionen US-Dollar gegen die Digital Currency Group (DCG) wegen mangelnder Transparenz bezüglich der finanziellen Situation ihrer Tochtergesellschaft Genesis Global Capital verhängt. DCG habe Investoren über die finanzielle Schieflage von Genesis, ausgelöst durch den Zahlungsausfall von Three Arrows Capital, nicht ausreichend informiert. Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit klarer Regulierungen im Krypto-Sektor.

SEC verhängt 38 Millionen Dollar Strafe gegen Digital Currency Group

Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat eine Strafe in Höhe von 38 Millionen US-Dollar gegen die Digital Currency Group (DCG) verhängt. Der Vorwurf: Nachlässigkeit bei der Information von Investoren über die finanzielle Stabilität der Tochtergesellschaft Genesis Global Capital (GGC), wie news.bitcoin.com berichtet. Dieser Fall wirft Fragen zur Effektivität und Klarheit der Regulierungen in der schnell wachsenden Kryptoindustrie auf, insbesondere im Hinblick auf die geplanten Reformen der kommenden Trump-Administration.

Die am 17. Januar 2025 veröffentlichten Ergebnisse der SEC zeigen, dass DCG im Jahr 2022 die finanzielle Lage von GGC nicht ausreichend transparent dargestellt hat. Auslöser der Krise war der Zahlungsausfall des größten Kreditnehmers von GGC, Three Arrows Capital, bei einem Kredit von 2,4 Milliarden US-Dollar. Dies führte zu erheblichen finanziellen Verlusten für GGC. Trotz dieser Verluste präsentierte GGC weiterhin ein Bild finanzieller Stabilität – eine Darstellung, die die SEC nun als irreführend bewertet. Um die Zahlungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, stellte DCG GGC einen Schuldschein über 1,1 Milliarden US-Dollar aus, der es GGC ermöglichte, in der Bilanz vom Juni 2022 ein positives Eigenkapital auszuweisen.

Die SEC kritisiert, dass die mangelnde Transparenz über die Bedingungen dieses Schuldscheins den wahren finanziellen Zustand von GGC zusätzlich verschleierte. Diese mangelnde Offenlegung fiel zeitlich mit der Aussetzung der Auszahlungen durch GGC und dem anschließenden Konkursantrag im Januar 2023 zusammen. Nur eine Woche zuvor hatte die SEC sowohl Gemini als auch GGC wegen des nicht registrierten Angebots und Verkaufs von Wertpapieren an Kleinanleger über das Krypto-Kreditprogramm Gemini Earn angeklagt.

Die SEC begründet die Strafe mit ihrem Auftrag zum Anlegerschutz. Kritiker könnten den regulatorischen Ansatz jedoch als reaktiv und nicht präventiv betrachten. Sie argumentieren, dass die Komplexität der Kryptomärkte in Verbindung mit regulatorischer Unsicherheit systemische Herausforderungen schafft, die über einzelne Durchsetzungsmaßnahmen hinausgehen.

Die SEC beruft sich bei den Verstößen auf Abschnitt 17(a)(3) des Securities Act und konzentriert sich dabei auf angebliche Fahrlässigkeit – und nicht auf Vorsatz. Dies verdeutlicht die Schwierigkeiten bei der Anwendung bestehender Wertpapiergesetze auf die Kryptoindustrie. Wie ein Bericht von Whitecase aus dem Dezember 2024 zeigt, hat die SEC unter Gary Gensler eine aggressive Durchsetzungsstrategie verfolgt, die zu einer Rekordsumme von 8,2 Milliarden US-Dollar an finanziellen Rechtsmitteln geführt hat. Mehr als die Hälfte dieses Betrags entfällt jedoch auf einen einzigen Fall.

Der Fall DCG und Genesis ist nur ein Beispiel für die verstärkte Durchsetzungstätigkeit der SEC im Kryptobereich. So wurde beispielsweise der ehemalige CEO von Genesis, Soichiro "Michael" Moro, wie crypto.ro berichtet, von der SEC mit einer Geldstrafe von 500.000 US-Dollar wegen Irreführung von Investoren belegt. Diese Fälle unterstreichen die Notwendigkeit eines klaren regulatorischen Rahmens für die Kryptoindustrie. Wie Gibson Dunn in einem Bericht vom August 2023 feststellte, hat die aggressive Durchsetzungsstrategie der SEC unter Gensler zu erhöhten Strafen und individuellen Sperren geführt.

Die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA bleibt ungewiss, insbesondere angesichts des bevorstehenden Regierungswechsels. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Administration die Balance zwischen Innovation und Anlegerschutz finden wird.

Quellen:

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