Starboard Value sieht Milliardenpotenzial in Riot Platforms, dessen Aktienkurs trotz des Bitcoin-Booms aufgrund von Managementfehlern deutlich hinter der Konkurrenz zurückblieb. Der aktivistische Investor plant, die hohen Verwaltungs- und Führungskräftegehälter zu senken und das Geschäft auf die steigende Nachfrage nach Rechenzentren für KI auszurichten. Die Beteiligung von Starboard wurde vom Markt positiv aufgenommen und führte zu einem Kursanstieg der Riot-Aktie.
Der aktivistische Investor Starboard Value hat sich an Riot Platforms beteiligt und sieht laut Cryptopolitan erhebliches Wertsteigerungspotenzial. Obwohl der Bitcoin-Kurs in diesem Jahr um rund 130% gestiegen ist und die politische Landschaft für Kryptowährungen günstig ist, entwickelte sich Riot an der Börse deutlich schlechter als die Konkurrenz. Cryptopolitan berichtet, dass der Aktienkurs von Riot um 24% gefallen ist, während vergleichbare Unternehmen im Durchschnitt ein Plus von über 100% verzeichneten, bevor Starboards Beteiligung öffentlich wurde.
Starboard führt diese Unterperformance auf Management-Ineffizienzen zurück. Cryptopolitan kritisiert die stark gestiegenen Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten (SG&A), die von 67 Millionen US-Dollar im Jahr 2022 auf 225 Millionen US-Dollar im letzten Jahr explodierten. Ein großer Teil davon entfällt auf aktienbasierte Vergütungen für Führungskräfte. Diese machten in den letzten drei Jahren 11,5%, 9,5% und 32,12% des Gesamtumsatzes aus, trotz anhaltender Verluste und einer Drei-Jahres-Rendite von -54,7%. Cryptopolitan betont, dass Riot dadurch die höchsten Strom- plus Bar-SG&A-Ausgaben pro geschürftem Coin in der Branche hat, obwohl das Unternehmen Zugang zu relativ günstigem Strom besitzt. Auch die aktienbasierte Vergütung pro Coin sei branchenweit die höchste. Infolgedessen habe Riot in den letzten drei Jahren jeweils einen negativen Betriebsgewinn verzeichnet, mit dem größten Betriebsverlust in diesem Jahr von 304 Millionen US-Dollar.
Starboard, bekannt für seine Expertise in Unternehmensführung und operativer Effizienzsteigerung, sieht laut Cryptopolitan Potenzial, die SG&A-Ausgaben zu reduzieren und die Vergütung der Führungskräfte an den Geschäftserfolg zu koppeln. Darüber hinaus sieht der Investor eine große Chance in der steigenden Nachfrage nach Rechenzentren für High-Performance-Computing (HPC) und Künstliche Intelligenz (KI) von Hyperscalern und großen Cloud-Computing-Unternehmen. Unternehmen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud suchen nach Möglichkeiten, ihre Kapazitäten zu erweitern. Bitcoin-Mining-Anlagen weisen viele Gemeinsamkeiten mit diesen Anwendungen auf, darunter Hochleistungsrechner-Infrastruktur, Zugang zu Energie (vorzugsweise erneuerbar), Energiemanagement-Expertise und operative Skalierbarkeit. Die Umrüstung bestehender Anlagen sei für Hyperscaler deutlich schneller und kostengünstiger als der mehrjährige Neubau eigener Einrichtungen.
Wie The Africa Logistics berichtet, reagierte der Markt positiv auf die Bekanntgabe der Starboard-Beteiligung. Der Aktienkurs von Riot stieg um über 9% auf 12,80 US-Dollar. Analysten werten Starboards Beteiligung als Zeichen für eine potenzielle Verbesserung der Unternehmensführung und die Umsetzung marktgerechter Strategien.
Cryptopolitan berichtet, dass mehrere Konkurrenten von Riot bereits erfolgreich auf die Nachfrage von Hyperscalern reagiert haben. Core Scientific, ein weiterer Bitcoin-Miner, hat beispielsweise eine Vereinbarung mit CoreWeave, einem von Nvidia unterstützten KI-Rechenzentrum-Startup, über die Bereitstellung von 500 Megawatt Kapazität getroffen. Dieser Deal hat einen Wert von 8,7 Milliarden US-Dollar an kumulierten Einnahmen über 12 Jahre für Core Scientific und generiert schätzungsweise 1 Million US-Dollar an zusätzlichem Cashflow pro Megawatt bei einer Gewinnmarge von 75% bis 80%. Auch Bit Digital, Hive Digital, Hut 8 und Iris Energy stellen bereits Kapazitäten für HPC bereit.
Laut Cryptopolitan ist Riot mit seiner 700-MW-Anlage in Rockdale, Texas, und der 400-MW-Anlage in Corsicana, Texas, die nach Fertigstellung voraussichtlich 1 GW erreichen wird, gut positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren. Diese Anlagen bieten günstige Bedingungen für Hyperscaler, wie Zugang zu Energie, Nähe zu großen Ballungsräumen, geringe Latenz und kontrolliertes Risiko von Naturkatastrophen. Hochgerechnet auf den Core Scientific Deal könnte Riot pro Megawatt an Hyperscaler-Kapazität einen Cashflow von 1 Million US-Dollar generieren.
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