Südafrika bemüht sich intensiv, von der Grauen Liste der Financial Action Task Force (FATF) gestrichen zu werden, nachdem es aufgrund von Mängeln in der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung dort gelandet ist. Ein zentraler Schritt ist die Einführung der Richtlinie 9, die strengere Regeln für Kryptowährungstransaktionen vorsieht, um den Anforderungen der FATF zu entsprechen. Trotz Fortschritten bleiben einige Herausforderungen bestehen, die Südafrika bis Februar 2025 bewältigen muss, um eine Streichung von der Liste im Juni 2025 zu erreichen.
Südafrika verstärkt seine Bemühungen, von der Grauen Liste der Financial Action Task Force (FATF) gestrichen zu werden. Wie Bitcoin.com News berichtet, wurde Südafrika Anfang 2023 auf die Liste gesetzt, nachdem die FATF festgestellt hatte, dass das Land nicht ausreichend gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgegangen war. Die Aufnahme in die Graue Liste kann den Ruf eines Landes schädigen, die Kosten für Finanztransaktionen erhöhen und aufgrund des höheren Risikos zu höheren Kreditkosten führen.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Delisting ist die neue Richtlinie 9 des Financial Intelligence Centre (FIC) Südafrikas. Diese Richtlinie, die am 30. April 2025 in Kraft tritt, verpflichtet Plattformen für digitale Vermögenswerte, die Identität der an Kryptowährungstransaktionen beteiligten Parteien zu erfassen und zu speichern. Wie aus einem Bericht von Fitch Solutions hervorgeht, ist dies Teil der laufenden Bemühungen Südafrikas, die Anforderungen der FATF zu erfüllen und die negativen Auswirkungen der Grauen Liste zu minimieren. Fitch Solutions betont auch den Zusammenhang zwischen der Grauen Liste und anderen Faktoren wie Stromknappheit und der schwachen Weltkonjunktur, die zu einem Rückgang der Investitionen in Südafrika geführt haben.
Die Richtlinie 9 zielt darauf ab, Südafrika mit der sogenannten "Travel Rule" der FATF in Einklang zu bringen. "Der Hauptzweck der Travel Rule besteht darin, sicherzustellen, dass die Übertragung oder der Empfang von Krypto-Vermögenswerten über CASPs nicht für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Proliferationsfinanzierung verwendet wird", so das FIC. Zu den neuen Anforderungen gehört die Pflicht, die vollständigen Namen von Sender und Empfänger sowie deren Wallet-Adressen aufzuzeichnen, wenn der Transaktionswert unter 277 US-Dollar (5.000 Rand) liegt. Für Transaktionen, die diesen Schwellenwert überschreiten, gelten strengere Anforderungen.
Sean Sanders, CEO von Altify, äußerte sich zwar positiv über die regulatorischen Entwicklungen und die Bereitschaft seines Unternehmens, diese zu unterstützen, stellte aber die Entscheidung in Frage, den Schwellenwert auf 277 US-Dollar festzulegen, den er als "den niedrigsten aller Länder weltweit" bezeichnete. Wie AMLintelligence.com berichtet, drohen die USA, Kryptowährungsunternehmen von der breiteren US-Wirtschaft abzuschneiden, wenn sie illegale Geldströme nicht blockieren und melden. Auch die Türkei verschärft ihre Krypto-Regulierungen, um von der Grauen Liste der FATF gestrichen zu werden, wie Bitcoinist berichtet.
Südafrika hat bereits Fortschritte bei der Umsetzung der FATF-Empfehlungen gemacht. Laut einem Update von Lexology vom Oktober 2024 hat Südafrika 16 von 22 Aktionspunkten in seinem Aktionsplan weitgehend oder vollständig umgesetzt. Sechs Punkte sind noch offen, darunter die Verbesserung der Ermittlungen und Strafverfolgung bei komplexer Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie der rechtzeitige Zugriff auf Informationen über wirtschaftliche Eigentümer von Unternehmen und Trusts. Die südafrikanischen Behörden arbeiten intensiv daran, diese verbleibenden Punkte bis Februar 2025 zu adressieren, um eine Vor-Ort-Prüfung durch die FATF zu ermöglichen und im Juni 2025 von der Grauen Liste gestrichen zu werden.