Donald Trumps "America First"-Politik könnte afrikanische Währungen, insbesondere den nigerianischen Naira, durch protektionistische Handelsmaßnahmen und mögliche Vergeltungsmaßnahmen schwächen. Die angedrohten Zölle und der potenzielle Ausschluss vom AGOA-Programm stellen afrikanische Staaten vor die Wahl zwischen US-Markt und BRICS-Annäherung. Die Unsicherheit über Trumps Politik beeinflusst die Geldpolitik und die wirtschaftlichen Aussichten Afrikas.
Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus sorgt weltweit für Beunruhigung, insbesondere im Hinblick auf seine "America First"-Politik und deren potenzielle Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Wie Bitcoin.com News berichtet, könnten afrikanische Währungen, wie beispielsweise der nigerianische Naira, durch Trumps handelspolitische Maßnahmen unter Druck geraten. Die Politik, die unter anderem auf eine Steigerung der US-Ölproduktion und niedrigere Rohstoffpreise abzielt, könnte sich negativ auf die afrikanischen Ölproduzenten auswirken.
Ein Kernpunkt von Trumps Agenda sind angedrohte Zölle gegenüber Ländern, die er als nachteilig für die USA betrachtet. Ugodre Obi-Chukwu, CEO von Nairametrics, einem einflussreichen nigerianischen Finanzmedium, warnt vor den Konsequenzen dieser Politik für die Subsahara-Region. Laut Berichten von Bitcoin.com News und anderen Medien hat Trump Vergeltungsmaßnahmen gegen Länder angedroht, die versuchen, sich vom US-Dollar zu lösen. Nigeria, das kürzlich sein Währungsabkommen mit China verlängert hat, steht, wie viele andere afrikanische Staaten, vor der Entscheidung, Trumps Forderungen nachzukommen und den Zugang zum US-Markt zu sichern oder sich dem BRICS-Block anzunähern und damit US-Sanktionen zu riskieren.
Ein weiterer möglicher Vergeltungsschlag der Trump-Administration könnte der Ausschluss afrikanischer Länder vom US-Markt im Rahmen des Africa Growth and Opportunity Act (AGOA) sein. Obi-Chukwu befürchtet sogar eine komplette Aufhebung des AGOA, was zu einem erheblichen Rückgang der Exporte aus Subsahara-Afrika in die USA führen würde.
Die Unsicherheit bezüglich Trumps Handelspolitik beeinflusst auch die Geldpolitik afrikanischer Staaten. Obi-Chukwu äußerte sich zu den Aussichten einer Zinserhöhung durch die nigerianische Zentralbank: "Die erste Sitzung des geldpolitischen Ausschusses wird stark von den Inflationszahlen im Januar beeinflusst sein. Ich vermute, dass die Zinsen aufgrund der Inflation stabil bleiben werden." Langfristig erwartet er jedoch einen Rückgang der Zinsen im Laufe des Jahres.
Die Auswirkungen von Trumps Politik reichen jedoch über Afrika hinaus. Ein Bericht von CNBC zeigt, dass Trumps Rückkehr von vielen Ländern außerhalb der traditionellen US-Verbündeten begrüßt wird. Eine vom European Council on Foreign Relations durchgeführte Umfrage ergab, dass Befragte in Ländern wie Indien, China, Russland, der Türkei und Brasilien optimistischer in Bezug auf Trumps zweite Amtszeit sind als die in Europa und Asien. Diese Länder erhoffen sich von Trump eine Verbesserung der Beziehungen zu den USA und eine friedlichere Weltordnung.
Die New York Times analysiert die möglichen Auswirkungen von Zöllen auf die USA, Kanada und Mexiko und kommt zu dem Schluss, dass alle drei Länder darunter leiden würden, wobei Kanada und Mexiko aufgrund ihrer stärkeren Handelsabhängigkeit von den USA stärker betroffen wären. Die eng vernetzten Lieferketten und Produktionslinien in Nordamerika würden durch Zölle erheblich gestört. Auch Yahoo Finance berichtet über die Auswirkungen von Trumps Handelspolitik und stellt fest, dass die Währungen der Schwellenländer durch die abgeschwächten Drohungen im Laufe der ersten Woche von Trumps zweiter Amtszeit eine Erholungsrallye verzeichneten.
Trumps "America First"-Politik stellt somit eine große Herausforderung für die globale Wirtschaft und insbesondere für afrikanische Währungen dar. Die Unsicherheit über zukünftige Handelsbeziehungen und die drohenden Zölle belasten die wirtschaftlichen Aussichten und zwingen Regierungen und Unternehmen, sich auf volatile Märkte einzustellen.
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