Immer mehr börsennotierte Unternehmen investieren in Bitcoin, wie der Kauf von Bitcoin durch Genius Group und Ming Shing Group zeigt. Dieser Trend verstärkt sich, da Unternehmen Bitcoin zunehmend als Wertspeicher und Inflationsschutz sehen, und Experten prognostizieren Nachteile für Unternehmen, die sich der Bitcoin-Integration verweigern.
Immer mehr börsennotierte Unternehmen setzen auf Bitcoin. CoinDesk berichtet, dass in den letzten Wochen vier Unternehmen Bitcoin-Käufe öffentlich gemacht haben, während sieben weitere eine Bitcoin-Strategie angekündigt, aber noch keine Käufe getätigt haben.
Zu den Unternehmen, die kürzlich Bitcoin erworben haben, gehört die an der NYSE notierte Genius Group (GNS). Laut CoinDesk hat GNS am 10. Januar ihre Bitcoin-Bestände auf 35 Millionen US-Dollar erhöht und liegt damit über dem geplanten Ziel von 120 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen erwarb 372 BTC zu einem Durchschnittspreis von 94.047 US-Dollar pro Bitcoin. Die "Bitcoin-First"-Strategie wurde bereits am 12. November angekündigt.
CoinDesk zufolge hat GNS neben den Bitcoin-Käufen auch ein Bezugsrechtsangebot angekündigt, das Aktionären den Erwerb zusätzlicher Aktien zu einem reduzierten Preis ermöglicht. Bei vollständiger Zeichnung könnte das Angebot 33 Millionen US-Dollar einbringen. GNS-Gründer und CEO Roger Hamilton plant, sich selbst mit dem Kauf von 500.000 Aktien zu beteiligen. Das Unternehmen prüft außerdem Kreditfinanzierungen für den Erwerb weiterer Bitcoins. Die GNS-Aktie schloss am Dienstag 7% höher.
Ein weiteres Unternehmen, das Bitcoin gekauft hat, ist die an der Nasdaq notierte Ming Shing Group (MSW), ein Dienstleister für Nassbauarbeiten. Wie CoinDesk berichtet, kaufte MSW 500 BTC zu einem Durchschnittspreis von 94.375 US-Dollar pro Bitcoin. Die MSW-Aktie stieg im bisherigen Jahresverlauf um 43%.
Diese Entwicklungen unterstreichen den anhaltenden Trend der Bitcoin-Integration in Unternehmen. Eine Analyse von Bitwise Europe zeigt, dass sich die Bitcoin-Bestände börsennotierter Unternehmen im Jahr 2024 mehr als verdoppelt haben und bereits das neue Bitcoin-Angebot des Jahres 2025 übersteigen. Das Potenzial für weitere Integration ist enorm: Allein die freien Cashflows der S&P 500-Unternehmen belaufen sich auf fast 1,5 Billionen US-Dollar, etwa doppelt so viel wie das jemals in Bitcoin investierte Kapital.
Während einige Unternehmen wie Microsoft Bitcoin als Anlagevermögen ablehnen, prüfen andere große Unternehmen wie Meta oder Amazon die Möglichkeit, Bitcoin in ihre Bilanzen aufzunehmen. Tesla, das bereits seit Februar 2021 Bitcoin hält, hat aufgrund von Umweltbedenken im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Mining bisher auf weitere Käufe verzichtet, hat aber laut Bitwise Europe zugesagt, die Situation neu zu bewerten, sobald der Großteil des Bitcoin-Minings aus emissionsfreien Energiequellen stammt.
Die Gründe für die zunehmende Nutzung von Bitcoin als Reserve-Asset sind vielfältig. Unternehmen sehen in Bitcoin einen Wertspeicher und Inflationsschutz für ihre in Fiat-Währungen gehaltenen Barmittel. TradingView berichtet, dass aktuelle Bitcoin-Metriken darauf hindeuten, dass der Bullenmarkt noch lange nicht überbewertet ist.
Die steigende Nachfrage von Unternehmen nach Bitcoin führt zu einem Nachfrageüberhang, der den durch das Halving verursachten Angebotsschock verstärkt. Laut Glassnode gelten nur noch 5 Millionen Bitcoins als "liquide" oder "hochliquide", während etwa 15 Millionen Bitcoins bereits als "illiquide" gelten, da sie als Wertspeicher dienen.
Wie sich die Integration von Bitcoin in Unternehmen zukünftig entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Experten wie André Dragosch, Head of Research bei Bitwise Europe, gehen jedoch davon aus, dass die Nichtadaption von Bitcoin für Aktionäre bald zu einem erheblichen Nachteil werden könnte, da die Unternehmen, die Bitcoin adaptieren, weiterhin deutlich besser abschneiden als die Nichtadaptierer.
