7.1.2025
Bitcoin

US-Bitcoin-Miner im Wettbewerb um Ressourcen und Reserven

US-Bitcoin-Miner horten BTC aufgrund steigender Kosten und verschärftem Wettbewerb, insbesondere durch die KI-Branche, die um die gleichen Ressourcen konkurriert. Der Anstieg des Hash-Preises nach Trumps Wahlsieg und dessen positive Haltung gegenüber Bitcoin fördern diesen Trend, obwohl der hohe Energiebedarf und strengere Regulierungen die Miner vor Herausforderungen stellen und einige zur Expansion ins Ausland oder zum Einstieg ins KI-Geschäft zwingen.

US-Bitcoin-Miner horten BTC angesichts zunehmender Ressourcenkonkurrenz

Amerikanische Bitcoin-Miner bauen derzeit beträchtliche BTC-Reserven auf, wie verschiedene Medien, darunter Cryptopolitan, berichten. Dieser Trend gleicht einem Wettrüsten im Angesicht steigender Kosten und eines verschärften Wettbewerbs. Branchenführer wie Mara Holdings, Riot Platforms und CleanSpark stehen an der Spitze dieser Entwicklung und haben seit November Kapital in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar beschafft.

Der Zeitpunkt ist strategisch gewählt. Bitcoin erreichte im letzten Monat ein Allzeithoch von 100.000 US-Dollar, was den Minern eine ideale Gelegenheit bot, den Hype zu monetarisieren. Mit Donald Trump zurück im Weißen Haus und seinem Versprechen, dass BTC "in den USA geschürft, geprägt und hergestellt" wird, sind die Erwartungen hoch.

Steigende Kosten bei gleichzeitig sinkenden Belohnungen

Die im Bitcoin-Code festgelegte Halbierung der Mining-Belohnungen im letzten Jahr von 900 auf 450 Coins pro Tag soll die Knappheit des Assets erhöhen und theoretisch den Wert steigern. Für die Miner bedeutet dies jedoch doppelten Aufwand für die Hälfte des Ertrags.

Die Investmentgesellschaft CoinShares veröffentlichte kürzlich ernüchternde Zahlen. Die durchschnittlichen Produktionskosten für einen Bitcoin für in den USA börsennotierte Miner stiegen im letzten Quartal um 13 % auf 55.950 US-Dollar. Zuzüglich Abschreibungen und aktienbasierter Vergütungen belaufen sich die Kosten auf 106.000 US-Dollar pro Coin. Bitcoin wird derzeit bei etwa 102.000 US-Dollar gehandelt. "Wäre der Preis nicht gestiegen, hätten wir erlebt, wie einige Miner ihre Anlagen abschalten oder Insolvenz anmelden müssen", so James Butterfill, Forschungsleiter bei CoinShares, laut Cryptopolitan.

Dass dies nicht der Fall ist, liegt am steigenden Hash-Preis. Dieser Indikator für die Rentabilität des Minings ist seit Trumps Wahlsieg um 32 % gestiegen und gibt den Minern gerade genug Spielraum, um ihre Anlagen am Laufen zu halten.

Trumps Bitcoin-Impuls

Trumps Sieg hat den Kryptomarkt, insbesondere den Mining-Sektor, beflügelt. Sein Versprechen, BTC zu einem vollständig amerikanischen Unternehmen zu machen, bestärkt die Miner in ihren Investitionen.

Fred Thiel, CEO von Mara Holdings, erklärte laut Cryptopolitan, das gesamte Geschäftsmodell des Unternehmens bestehe nun darin, "so viel BTC wie möglich zu akkumulieren". Das Unternehmen hält derzeit fast 45.000 Bitcoin im Wert von über 4,4 Milliarden US-Dollar.

Riot Platforms und andere folgen einem ähnlichen Ansatz, inspiriert von der Strategie von MicroStrategy, langfristige Wandelanleihen zur Finanzierung von BTC-Käufen auszugeben. Diese Miner wandeln ihre liquiden Mittel in Bitcoin-Reserven um und behalten jeden neu geschürften Coin.

Energiebedarf bleibt eine Herausforderung

Trumps positive Haltung gegenüber Bitcoin wird von den Minern zwar begrüßt, löst aber nicht ihr größtes Problem: den Energiebedarf. Mining-Operationen verbrauchen enorme Mengen an Strom. Die US Energy Information Agency schätzt, dass das BTC-Mining bereits 2,3 % des landesweiten Stromnetzes beansprucht.

In Texas, dem wichtigsten Bundesstaat für Mining, greifen die Regulierungsbehörden ein. Jedes Rechenzentrum, das jährlich über 75 Megawatt Strom verbraucht, muss nun detaillierte Energieverbrauchsberichte vorlegen. Dies ist keine leichte Aufgabe in einem Bundesstaat, in dem der Energiebedarf großer Verbraucher bis 2025 voraussichtlich um 60 % steigen wird.

KI vs. Bitcoin-Miner: Der neue Konkurrenzkampf

Miner konkurrieren nicht mehr nur untereinander, sondern auch mit Entwicklern künstlicher Intelligenz. Diese Technologie-Giganten verfügen über größere Budgets und noch aggressivere Strategien.

Sowohl KI als auch Bitcoin-Mining benötigen leistungsstarke GPUs, und derzeit gewinnt die KI den Kampf um Ressourcen. Analysten prognostizieren, dass ein Großteil der Rechenleistung für Bitcoin in den kommenden Jahren ins Ausland abwandern könnte. Es ist simple Wirtschaftlichkeit: Ist das Stromnetz besser als BTC-Mining-Anlage oder als KI-Rechenzentrum genutzt?

Realistisch betrachtet erscheint KI als die sinnvollere Wahl. Angesichts dieses ungleichen Kampfes expandieren einige Miner global. Mara plant, bis 2028 die Hälfte seiner Aktivitäten ins Ausland zu verlagern, und zielt dabei auf Länder mit Energieüberschüssen wie Kenia, die VAE und Paraguay ab. Diese Regionen bieten günstigeren Strom und weniger Regulierungen, was sie attraktiv für Miner macht, die wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Andere Unternehmen verfolgen einen anderen Ansatz und steigen selbst in die KI ein. Hut 8, Core Scientific und Hive vermieten ihre Rechenzentren an KI-Hyperscaler und verwandeln ehemalige Mining-Hubs in profitable KI-Einrichtungen. Es ist ein riskanter Schritt, der sich aber auszahlen könnte, wenn der KI-Boom anhält.

Quellen:

  • https://cryptonews.net/news/mining/30330172/
  • https://www.mitrade.com/insights/news/live-news/article-3-556030-20250107
  • https://cryptorank.io/news/feed/5825b-dennis-20-strategic-bitcoin-reserve-bills
  • https://economictimes.indiatimes.com/markets/cryptocurrency/bitcoin-environmental-battles-heat-up-in-us/articleshow/109572064.cms?from=mdr
  • https://www.mitrade.com/insights/news/live-news/article-3-556027-20250107
  • https://www.msn.com/
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