Die Spekulationen über eine strategische Bitcoin-Reserve der USA haben zugenommen, und Wettmärkte sehen eine steigende Wahrscheinlichkeit für deren Einrichtung, insbesondere unter einer möglichen Trump-Präsidentschaft. Befürworter sehen Bitcoin als "digitales Gold" zur Stärkung des Dollars, während Kritiker die Volatilität des Kryptomarktes als Risiko betrachten. Trotz optimistischer Preisprognosen im Falle einer solchen Reserve bleibt die Umsetzung aufgrund politischer und logistischer Hürden unsicher.
Spekulationen über eine mögliche strategische Bitcoin-Reserve der US-Regierung haben in den letzten Wochen zugenommen und spiegeln sich auch in den Wettmärkten wider. Cointelegraph berichtet von deutlich gestiegenen Quoten für die baldige Einrichtung einer solchen Reserve. Diese Entwicklung folgt auf wiederholte Äußerungen von Donald Trump, der die Idee einer nationalen Bitcoin-Reserve sowohl während seines Wahlkampfs als auch danach ins Spiel brachte. Zusätzlich befeuert der von Senatorin Cynthia Lummis eingebrachte "BITCOIN Act", der den Kauf von einer Million Bitcoin durch die US-Regierung über fünf Jahre vorsieht, die Diskussionen.
Die Idee einer Bitcoin-Reserve wird kontrovers diskutiert. Befürworter argumentieren, eine solche Reserve könne die US-Wirtschaft stabilisieren, den US-Dollar stärken und die USA als globalen Vorreiter in der digitalen Wirtschaft positionieren. In Anlehnung an die Strategische Erdölreserve sehen sie Bitcoin als "digitales Gold" mit ähnlicher Funktion. Kritiker hingegen bezweifeln die Eignung von Bitcoin als Inflationsschutz und verweisen auf die Volatilität des Kryptomarktes. Sie befürchten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, sollte die US-Regierung in einen so volatilen Vermögenswert investieren.
Wie Forbes berichtet, schätzen Analysten der Investmentbank HC Wainwright die Wahrscheinlichkeit einer Bitcoin-Reserve unter Trump auf 60%. Diese Einschätzung basiert auf der Analyse historischer Preiszyklen, der Erwartung eines günstigeren regulatorischen Umfelds für digitale Vermögenswerte und der steigenden institutionellen Akzeptanz von Bitcoin. Sollte die US-Regierung tatsächlich eine Bitcoin-Reserve einrichten, könnte der Bitcoin-Preis laut den Analysten deutlich über die prognostizierten 225.000 US-Dollar bis Ende 2025 steigen. Auch andere Experten, wie Matt Hougan, CIO von Bitwise Asset Management, sehen in einer US-Bitcoin-Reserve das Potenzial für einen massiven Preisanstieg. Hougan prognostiziert einen möglichen Anstieg von Bitcoin auf bis zu 500.000 US-Dollar, falls die USA eine nationale Reserve einrichten und andere Länder dem Beispiel folgen.
Trotz des Optimismus einiger Experten bleibt die Umsetzung einer Bitcoin-Reserve unsicher. Business Insider berichtet von anhaltenden Widerständen gegen die Idee innerhalb der US-Politik. Es ist unklar, ob der Kongress die notwendigen Schritte zur Schaffung einer solchen Reserve einleiten wird. Auch die Frage nach der Kontrolle über die Bitcoin-Bestände sowie den Kauf- und Verkaufsentscheidungen ist offen. Experten wie Scott Mason von Holland & Knight und Ananya Kumar vom Atlantic Council betonen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Kongress, Federal Reserve und Finanzministerium, um die rechtlichen und logistischen Herausforderungen zu bewältigen. Sie erwarten jedoch nicht, dass das Thema in naher Zukunft Priorität im Kongress haben wird.
Die Diskussionen über eine US-Bitcoin-Reserve und deren potenzielle Auswirkungen auf den Kryptomarkt werden anhalten. Obwohl die Wettmärkte die Wahrscheinlichkeit einer solchen Reserve als relativ hoch einschätzen, hängt die tatsächliche Umsetzung von politischen Entscheidungen und der weiteren Entwicklung des regulatorischen Umfelds für Kryptowährungen ab.