Vorteile von In-Kind-Rücknahmen bei Bitcoin-Spot-ETFs
Bitcoin-Spot-ETFs mit In-Kind-Rücknahmen bieten Anlegern entscheidende Vorteile, darunter potenzielle Steuerersparnisse und Kosteneffizienz durch den direkten Tausch von ETF-Anteilen gegen Bitcoin. Im Gegensatz zu Bar-Rücknahmen entfallen bei In-Kind-Transaktionen die Umwandlung in Fiatwährung und damit verbundene Spannen, was insbesondere für Großinvestoren attraktiv ist. Obwohl die SEC in den USA bisher Bar-Rücknahmen bevorzugt, könnte die Zulassung von In-Kind-Rücknahmen, wie in Hongkong geplant, den Markt deutlich beeinflussen.
In-Kind-Rücknahmen bei Bitcoin-Spot-ETFs: Ein entscheidender Vorteil
Die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs markiert einen wichtigen Meilenstein in der Integration digitaler Vermögenswerte in die traditionellen Finanzmärkte. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal dieser ETFs gegenüber anderen Bitcoin-Anlageprodukten ist die Möglichkeit von In-Kind-Transaktionen, insbesondere die In-Kind-Rücknahme. Wie Bitcoin Magazine berichtet, hat SEC-Kommissarin Hester Peirce ihre Bereitschaft signalisiert, In-Kind-Rücknahmen für Spot-Bitcoin-ETFs zu überdenken. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Funktionsweise und den Nutzen dieser Anlageinstrumente.
In-Kind-Transaktionen ermöglichen den direkten Tausch von Bitcoin gegen ETF-Anteile (In-Kind-Ausgabe) oder den Erhalt von Bitcoin bei Rückgabe von ETF-Anteilen (In-Kind-Rücknahme). Im Gegensatz zu Bartransaktionen, bei denen Bitcoin in Fiatwährung umgetauscht werden muss, erfolgt bei In-Kind-Transaktionen die direkte Übertragung des zugrundeliegenden Vermögenswerts – Bitcoin – zwischen Anleger und Fonds. Dies bietet vor allem Großinvestoren, die in der Regel eine Mindestbeteiligungsschwelle erfüllen müssen, eine effizientere und potenziell kostengünstigere Möglichkeit, ihre Anlagen zu verwalten. Livewire Markets erklärt, dass In-Kind-Anwendungen den direkten Austausch von Bitcoin gegen ETF-Anteile ermöglichen, während In-Kind-Rücknahmen Anlegern erlauben, ETF-Anteile gegen Bitcoin einzutauschen.
In-Kind-Transaktionen bieten zahlreiche Vorteile. Sie können steuerlich vorteilhafter sein, da sie unter Umständen keine Kapitalertragssteuer auslösen, wenn sich der wirtschaftliche Eigentümer von Bitcoin während des Prozesses nicht ändert. Zudem können sie Kosten sparen, indem sie die bei Bartransaktionen üblichen Geld-Brief-Spannen umgehen. Livewire Markets führt aus, dass einige ETFs vollständig auf Geld-Brief-Spannen für In-Kind-Transaktionen verzichten und stattdessen eine geringe Gebühr für Rücknahmen erheben. Ein weiterer Vorteil ist die erhöhte Flexibilität für Anleger, die bereits Bitcoin besitzen. Sie können ihre Bitcoin-Bestände direkt in den Fonds einbringen, anstatt sie zu verkaufen, um ETF-Anteile zu erwerben, was potenzielle Handelskosten und Steuerschulden vermeidet. Einige ETFs bieten sogar reduzierte Verwaltungsgebühren für große In-Kind-Anwendungen an, was sie besonders für institutionelle Anleger oder vermögende Privatpersonen attraktiv macht.
Nicht alle Bitcoin-ETFs bieten In-Kind-Transaktionen an. Voraussetzung dafür ist, dass der ETF Bitcoin direkt hält, ohne auf Intermediäre oder synthetische Konstrukte angewiesen zu sein. Darüber hinaus ist die operative und regulatorische Expertise erforderlich, um Bitcoin-Transfers sicher abzuwickeln. ETFs, die Bitcoin nicht direkt halten, wie beispielsweise solche, die Derivate, Feeder-Fonds oder andere indirekte Strukturen verwenden, können keine In-Kind-Anwendungen anbieten. Dies kann zu zusätzlichen Kosten oder Ineffizienzen für Anleger führen, die bereits Bitcoin besitzen oder ihr Engagement direkter steuern möchten.
Die Frage nach In-Kind- oder Bar-Rücknahmen war bereits im Dezember 2023 während des Antragsverfahrens für Spot-Bitcoin-ETFs in den USA ein Thema. Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC entschied sich damals für Bar-Rücknahmen. Wie FXStreet berichtet, plant Hongkong nun, In-Kind-Rücknahmen für Spot-Bitcoin-ETFs zuzulassen. Dies könnte Hongkong einen Vorteil gegenüber den USA verschaffen und das Wachstum des asiatischen Kryptomarktes fördern. Auch in den USA besteht weiterhin Hoffnung auf die Zulassung von In-Kind-Rücknahmen. Valkyrie beispielsweise hat in seinem vierten Änderungsantrag für einen Spot-BTC-ETF darauf hingewiesen, dass es im Falle einer Genehmigung auch Bar-Rücknahmen durchführen wird, "vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung für In-Kind-Rücknahmen".
Die SEC bevorzugt Bar-Rücknahmen, da die Emittenten so direkt mit Bitcoin handeln und nicht auf nicht registrierte Tochtergesellschaften oder Dritte angewiesen sind. Dies soll Bedenken hinsichtlich Geldwäsche und Marktmanipulation entgegenwirken. Wie Tron Weekly erläutert, befürwortet BlackRock das In-Kind-Rücknahmemodell, da es potenziell steuereffizienter ist und den Verkauf von Wertpapieren zur Deckung von Rücknahmen überflüssig macht. Dr Wealth ergänzt, dass bei Bar-Rücknahmen alle zugrunde liegenden Vermögenswerte in Bargeld umgewandelt werden müssen, was zu größeren Geld-Brief-Spannen und geringerer Liquidität führen kann.
Für Anleger, die ein Engagement in Bitcoin in einem regulierten Umfeld in Erwägung ziehen, bieten Spot-Bitcoin-ETFs mit In-Kind-Funktionalität einen erheblichen Vorteil. Sie bieten die operative und kosteneffiziente Abwicklung von In-Kind-Transaktionen sowie die Transparenz und den Anlegerschutz, die auf traditionellen Finanzmärkten erforderlich sind.
Quellen:
- https://cryptonews.net/news/bitcoin/30261657/
- https://bitcoinmagazine.com/takes/we-need-in-kind-redemptions-for-the-spot-bitcoin-etfs
- https://www.livewiremarkets.com/wires/understanding-in-kind-transactions-in-spot-bitcoin-etfs
- https://www.fxstreet.com/cryptocurrencies/news/honk-kong-could-beat-the-us-in-allowing-in-kind-creations-and-redemptions-for-spot-bitcoin-etfs-202403262359
- https://www.reddit.com/r/Bitcoin/comments/19cg0dy/inkind_bitcoin_etf/
- https://www.investopedia.com/spot-bitcoin-etfs-8358373
- https://www.tronweekly.com/bitcoin-spot-etf-redemption/
- https://drwealth.com/how-do-spot-bitcoin-etfs-work/