Immer mehr Krypto-Nutzer setzen auf Selbstverwahrung, wie Ledger CEO Pascal Gauthier betont, da das Bewusstsein für die Risiken zentralisierter Börsen steigt und die Selbstverwahrung im Kern der Krypto-Philosophie steht. Hardware-Wallets wie Ledger gewinnen an Bedeutung, sollen sich zukünftig aber nicht nur auf Kryptowährungen beschränken, sondern die gesamte Online-Identität schützen und vor Sicherheitsrisiken wie blindem Signieren bewahren. Die steigende Nachfrage nach Hardware-Wallets, belegt durch hohe Verkaufszahlen bei Ledger und Trezor, unterstreicht diesen Trend.
Der Trend zur Selbstverwahrung von Kryptowährungen gewinnt zunehmend an Bedeutung, so Pascal Gauthier, CEO von Ledger, im Gespräch mit Cointelegraph. Verschiedene Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei, darunter das steigende Interesse an Kryptowährungen allgemein und ein wachsendes Bewusstsein für die Risiken, die mit der Aufbewahrung digitaler Vermögenswerte auf zentralisierten Börsen verbunden sind. Gauthier betont, Selbstverwahrung sei ein zentraler Aspekt der Krypto-Philosophie und fragt: "Wenn es nicht um Selbstverwahrung geht, wozu dann überhaupt Krypto?". Er verweist auf das Bitcoin-Whitepaper, welches Bitcoin als Peer-to-Peer-Zahlungssystem definiert, dessen Ziel die Eliminierung von Intermediären ist. Das Interview mit Gauthier fand im Rahmen der Blockchain Life Veranstaltung in Dubai statt.
Wie Cointelegraph berichtet, sieht Gauthier auch die Notwendigkeit für Hardware-Wallets, sich stetig weiterzuentwickeln, um mit den Innovationen im Krypto-Bereich Schritt zu halten. Hardware-Wallets müssten sich, ähnlich wie andere Geräte, an die Bedürfnisse des Marktes anpassen. Gauthier erwähnt die Entwicklung von Layer-2-Lösungen und Anwendungsschichten, die auf öffentlichen Blockchains aufbauen. Ledger wolle nicht nur Kryptowährungen schützen, sondern die gesamte Online-Identität der Nutzer. "Ihr Ledger wird Ihr Sicherheitsgerät sein, um Ihre Geheimnisse zu schützen, seien es Krypto-Geheimnisse oder einfach nur Online-Internet-Geheimnisse", erklärte Gauthier gegenüber Cointelegraph.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Gauthier hervorhebt, ist die Notwendigkeit, blindes Signieren von Transaktionen zu vermeiden. Er verweist auf einen Vorfall im August dieses Jahres, bei dem ein Krypto-Wal über 55 Millionen Dollar verlor, nachdem er eine Transaktion signiert hatte, die das Eigentum an seinem Krypto-Wallet änderte. Solche Vorfälle verdeutlichen die Bedeutung von Sicherheit im Krypto-Ökosystem und die Notwendigkeit transparenter Signaturprozesse. Ledger setze sich für klare Transaktionssignaturen ein und arbeite mit Partnern zusammen, um die Notwendigkeit dafür zu kommunizieren und Aufklärungsarbeit zu leisten, so Gauthier.
Die steigende Nachfrage nach Hardware-Wallets unterstreicht den Trend zur Selbstverwahrung. Cointelegraph berichtet von einem enormen Anstieg der Verkäufe von Hardware-Wallets bei Trezor, einem weiteren Anbieter von Hardware-Wallets, im Zusammenhang mit dem Bitcoin-Preisanstieg auf fast 100.000 US-Dollar. Trezor verzeichnete einen Anstieg der wöchentlichen Wallet-Verkäufe um 600% und erreichte am 22. November, als Bitcoin seinen Höchststand erreichte, den besten Einzelverkaufstag in der Unternehmensgeschichte. Auch Ledger verzeichnete laut Gauthier einen starken Verkaufsanstieg in den Wochen vor Black Friday und die zwei besten Umsatztage der Unternehmensgeschichte.
Die steigende Nachfrage nach Hardware-Wallets und der Fokus auf Selbstverwahrung deuten auf ein wachsendes Verständnis für die Bedeutung von Sicherheit und Kontrolle über die eigenen digitalen Vermögenswerte hin. Dies könnte ein wichtiger Faktor für die weitere Verbreitung von Kryptowährungen sein.
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