SEC-Vorsitzender Gary Gensler tritt zum 20. Januar 2025 zurück, nachdem der gewählte Präsident Trump seine Absetzung angekündigt hatte. Genslers Amtszeit war geprägt von einem strengen Vorgehen gegen Krypto-Unternehmen, und sein Rücktritt wird von der Branche mit Hoffnungen auf einen kryptofreundlicheren Nachfolger verbunden. Wer die Nachfolge antritt, ist noch offen.
Der Vorsitzende der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (SEC), Gary Gensler, wird sein Amt zum 20. Januar 2025 niederlegen, wie die SEC am 21. November offiziell bekanntgab. Dieser Schritt kommt wenig überraschend, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf angekündigt hatte, Gensler zu entlassen und die SEC mit einem kryptofreundlicheren Vorsitzenden zu besetzen. Wie BTC-ECHO berichtet, erklärte Gensler seinen Rücktritt über X (ehemals Twitter) und kommt damit Trump zuvor. Dies sei üblich bei einem Wechsel in der Administration, erklärte Matt Hougan, CIO von Bitwise, gegenüber BTC-ECHO (Quelle: BTC-ECHO).
Genslers Rücktritt markiert das Ende einer Ära, die von einem besonders strengen regulatorischen Ansatz gegenüber Kryptowährungen geprägt war. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021 reichte die SEC unter seiner Führung Klagen gegen zahlreiche Krypto-Unternehmen ein, darunter Binance, Coinbase und Kraken. Die Behörde argumentierte, diese Plattformen würden unregistrierte Wertpapiere handeln. Auch DeFi-Projekte wie Uniswap gerieten ins Visier der SEC. Einzig die Genehmigung der ersten Spot-Bitcoin- und Ether-ETFs – erzwungen durch ein Gerichtsurteil – könnte dem Krypto-Sektor positiv in Erinnerung bleiben (Quelle: BTC-ECHO).
Wie der Stern berichtet, behandelte Gensler digitale Währungen aufgrund fehlender klarer Regeln wie traditionelle Finanzprodukte, was zu Klagen gegen die großen Kryptowährungsplattformen Binance, Coinbase und Kraken sowie kleinere Startups führte (Quelle: Stern). BeInCrypto spekulierte bereits am 18. November über einen möglichen Rücktritt Genslers nach Thanksgiving und zitierte dabei die Fox Business Reporterin Eleanor Terrett. Genslers eigene Äußerungen in einer Rede am 14. November, in der er die Arbeit der SEC lobte, wurden von einigen als Abschiedsbotschaft interpretiert (Quelle: BeInCrypto).
Blocktrainer.de weist auf die kryptischen Aussagen Genslers in seiner Rede beim Practising Law Institute hin, die Raum für Spekulationen über einen Rücktritt ließen. Gensler hob die Bedeutung von Technologie und Innovation für die Märkte hervor, betonte aber gleichzeitig seine kritische Haltung gegenüber vielen Krypto-Projekten. Besonders die lobenden Worte über die Mitarbeiter der SEC am Ende seiner Rede wurden als möglicher Hinweis auf einen bevorstehenden Abgang gewertet (Quelle: Blocktrainer.de). Bit2Me News berichtet ebenfalls über die Spekulationen um Genslers Rücktritt und die möglichen Auswirkungen auf die Krypto-Industrie. Die Community hofft auf einen Nachfolger, der die Bedeutung von Krypto-Assets versteht und ein innovationsfreundlicheres Umfeld schafft (Quelle: Bit2Me News).
BTC-ECHO berichtet zudem über eine Klage von 18 US-Bundesstaaten gegen die SEC wegen "verfassungswidriger Übergriffe und unfairer Verfolgung der Krypto-Industrie". Der Zeitpunkt des Rücktritts könnte für Gensler günstig sein, um einem möglichen Rauswurf durch Trump zuvorzukommen (Quelle: BTC-ECHO). Finanznachrichten.de berichtet ebenfalls über die Klage der 18 Bundesstaaten und die Spekulationen über Genslers Rücktritt. Die Klage argumentiert, die SEC habe ihre Kompetenzen überschritten, und die Bundesstaaten wollen mehr eigene Befugnisse bei der Regulierung des Kryptomarktes (Quelle: Finanznachrichten.de).
Wer Genslers Nachfolger wird, ist noch offen. Mögliche Kandidaten sind unter anderem die ehemalige SEC-Anwältin Teresa Goody Guillén und der frühere amtierende Währungsprüfer Brian Brooks (Quelle: BTC-ECHO).