Diskussionen um ein mögliches "ETH 3.0" Upgrade für Ethereum drehen sich um die Wiedereinführung von Sharding, kombiniert mit zkEVMs, um die Skalierbarkeit auf Millionen von Transaktionen pro Sekunde zu erhöhen. Während prominente Stimmen wie Joe Lubin (Consensys) sich optimistisch zeigen, herrscht in Teilen der Community Skepsis aufgrund fehlender konkreter Ethereum Improvement Proposals (EIPs). Die Skalierung von Ethereum durch Sharding und andere Innovationen bleibt somit ein wichtiges, aber noch ungelöstes Thema.
Die Skalierbarkeit von Ethereum, der zweitgrößten Blockchain-Plattform, ist seit langem ein zentrales Thema. Während Ethereum die Grundlage für zahlreiche dezentrale Anwendungen (dApps), dezentrale Finanzen (DeFi) und nicht-fungible Token (NFTs) bildet, stellen hohe Transaktionsgebühren und begrenzte Transaktionen pro Sekunde (TPS) eine Herausforderung dar. Ein kürzlich von Ethereum-Forscher Justin Drake veröffentlichter Beitrag auf X (ehemals Twitter) hat Spekulationen über eine mögliche Rückkehr von Sharding als Skalierungslösung für Ethereum, möglicherweise im Rahmen eines "ETH 3.0"-Upgrades, entfacht. Wie Cointelegraph berichtet, deutete Drake eine "ambitionierte" Initiative für Ethereum an, die eine Neukonzeption der Konsensschicht beinhaltet.
Drakes Ankündigung hat in der Ethereum-Community zu Diskussionen über die Zukunft der Skalierung geführt. Doug Colkitt, Gründer von Ambient Finance, spekulierte auf X über ein mögliches "zweites Merge" in einen neuen Konsensmechanismus mit einsekündigen Blockzeiten und einer nativen Zero-Knowledge Ethereum Virtual Machine (zkEVM). Eine native zkEVM, so Colkitt, könnte das Gaslimit eliminieren und Entwicklern erlauben, beliebig große Blöcke zu erstellen, da Knoten nur den SNARK (Succinct Non-Interactive Argument of Knowledge) verifizieren müssten. Dies würde die Skalierbarkeit ausschließlich von der Bandbreite abhängig machen und Layer-2-Rollups möglicherweise überflüssig machen.
Es gibt jedoch auch Skepsis in der Community. Einige Mitglieder bezweifeln die ETH 3.0-Spekulationen und argumentieren, dass solch bedeutende Änderungen Monate im Voraus angekündigt worden wären. Sie verweisen auf das Fehlen entsprechender Ethereum Improvement Proposals (EIPs) als Indiz dafür, dass ein solches Upgrade nicht unmittelbar bevorsteht.
Joe Lubin, CEO von Consensys, äußerte sich in einem Interview mit Cointelegraph zu möglichen Skalierungslösungen für Ethereum. Er erwähnte die Möglichkeit einer erneuten Betrachtung von Execution Sharding, möglicherweise unter Verwendung einer zkEVM auf Layer-1, um identische Ausführungs-Shards zu erstellen. Lubin betonte die Erkenntnisse aus der Entwicklung von Zero-Knowledge- und optimistischen Ansätzen, die auf Layer-1 angewendet werden könnten, um die Leistung zu verbessern. Er ist optimistisch, dass diese Ansätze Ethereum zu Millionen von TPS verhelfen könnten, räumt jedoch ein, dass die vollständige Implementierung mehrere Jahre dauern könnte.
Sharding, ein Konzept, das bereits im Zusammenhang mit Ethereum 2.0 diskutiert wurde, teilt die Blockchain in kleinere Segmente (Shards) auf, um die Transaktionsverarbeitung zu parallelisieren. Jeder Shard bearbeitet einen Teil der Transaktionen, wodurch die Gesamtkapazität des Netzwerks erhöht wird. Die Integration von zkEVMs könnte die Sicherheit und Effizienz von Sharding weiter verbessern.
Die Zukunft der Ethereum-Skalierung bleibt ungewiss, aber die jüngsten Diskussionen und Spekulationen deuten auf ein anhaltendes Engagement der Entwickler-Community hin, Lösungen für die bestehenden Herausforderungen zu finden. Ob Sharding in Form von ETH 3.0 oder anderen Innovationen zurückkehrt, die Skalierung von Ethereum ist entscheidend für das langfristige Wachstum und die Akzeptanz der Plattform.
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