Mastercard plant bis 2030 die Abschaffung manueller Karten- und Passworteingaben beim Online-Shopping durch den Einsatz von Tokenisierung und Biometrie. Durch die Ersetzung von Kartennummern mit Tokens und die Nutzung biometrischer Authentifizierung sollen Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit erhöht und Online-Betrug reduziert werden. Dieses Ziel wird durch die Skalierung bestehender Technologien wie dem Mastercard Digital Enablement Service (MDES) vorangetrieben.
Mastercard verfolgt das Ziel, bis 2030 die manuelle Eingabe von Kartennummern und Passwörtern beim Online-Einkauf abzuschaffen. Laut einer Pressemitteilung von Mastercard vom 13. November 2024 soll dies durch Tokenisierung und biometrische Authentifizierung erreicht werden, um nahtlose und sichere Zahlungen zu gewährleisten. Diese Vision soll den Online-Handel revolutionieren. Mastercard strebt an, jede Online-Transaktion innerhalb des eigenen Netzwerks zu tokenisieren und zu authentifizieren.
Wie Mastercard berichtet, ist die Betrugsrate im Online-Handel siebenmal höher als im stationären Handel. Ein Grund dafür ist die missbräuchliche Verwendung von abgefangenen Kartennummern. Darüber hinaus zeigen Mastercard-Studien, dass fast zwei Drittel der Käufer Schwierigkeiten mit der manuellen Eingabe ihrer Kartendaten haben und 25% der Warenkörbe aufgrund komplizierter oder langwieriger Bezahlvorgänge abgebrochen werden.
Die vor zehn Jahren zum Schutz sensibler Daten eingeführte Tokenisierung maskiert Kartennummern durch zufällige Zeichenfolgen. Kombiniert mit biometrischer Authentifizierung, wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung, soll dies sichere und reibungslose Zahlungen ermöglichen. Mastercard sieht darin auch den Weg zu nummerlosen physischen Karten, wodurch das Betrugsrisiko bei Verlust oder Diebstahl weiter minimiert würde.
PYMNTS berichtete am 30. Januar 2025, dass Mastercard im Jahr 2024 bereits 4 Milliarden Transaktionen pro Monat tokenisiert hat – 40 Mal mehr als noch vor sechs Jahren. CEO Michael Miebach hob in einer Telefonkonferenz die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Token hervor und nannte als Beispiel die Mastercard One Credential, mit der Kunden ihre Zahlungspräferenzen für jede Transaktion individuell einstellen können.
Digital Transactions News berichtete am 14. November 2024, dass aktuell mehr als 30% der weltweiten Mastercard-Transaktionen über den Mastercard Digital Enablement Service (MDES) tokenisiert sind. In einigen Märkten, wie Indien, liegt die Tokenisierungsrate im E-Commerce bereits bei nahezu 100%. Mastercard erwartet durch die Tokenisierung eine Steigerung der Transaktionsgenehmigungen um drei bis sechs Prozentpunkte und bis zu zwei Milliarden US-Dollar zusätzliche Einnahmen für Händler pro Monat.
Laut PYMNTS vom 19. Dezember 2024 sieht Mastercard auch im Bereich der kommerziellen Zahlungen großes Potenzial für die Tokenisierung. Pablo Fourez, Chief Digital Officer bei Mastercard, erklärte in einem Interview, dass die Technologie die Automatisierung von Zahlungen im Zusammenhang mit der Lieferung von Waren oder Dienstleistungen verbessern könne.
Trotz der Vorteile der Tokenisierung gibt es auch Herausforderungen. Cliff Gray von Gray Consulting, zitiert von Digital Transactions News, sieht die Schwierigkeit darin, Händler von der Notwendigkeit der Modernisierung ihrer Systeme zu überzeugen.
Mastercard arbeitet mit Banken, Zahlungsdienstleistern und Händlern zusammen, um die Technologie global zu skalieren. Wie Ram Rastogi auf LinkedIn am 24. November 2024 ausführte, wird die Vision von Mastercard durch Initiativen wie den Mastercard Digital Enablement Service (MDES) und den Mastercard Payment Passkey Service vorangetrieben.
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