Die Bitcoin Hashrate hat mit fast 800 Exahashes pro Sekunde ein neues Allzeithoch erreicht, was die Sicherheit des Netzwerks erhöht, aber auch den Wettbewerb unter den Minern verschärft. Obwohl dies ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Bitcoin-Netzwerks ist, könnte die hohe Hashrate bei stagnierenden Bitcoin-Preisen kleinere Mining-Unternehmen unter Druck setzen und die Zentralisierung der Mining-Industrie vorantreiben.
Trotz mehrerer Anläufe will es dem Bitcoin-Kurs weiterhin nicht gelingen, die wichtige Marke von 70.000 US-Dollar zu knacken. Noch am Montag schien der BTC-Ausbruch möglich, doch seitdem schwächelte die Krypto-Leitwährung und handelt im Moment des Schreibens bei 67.530 US-Dollar. Dafür konnte auf einem anderen Feld bereits ein neues BTC-Allzeithoch erreicht werden: Die Bitcoin Hashrate stieg zum Wochenbeginn auf erstmals auf den Wert von 795 Exahashes pro Sekunde (EH/s), wie Daten von Glassnode zeigen. Hinter der Angabe verbirgt sich die gesamte Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerkes – je höher die Hashrate ausfällt, als desto sicherer kann das Netzwerk gelten. Wie BTC-ECHO berichtet, hat die Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks ein neues Allzeithoch erreicht und liegt nun bei fast 800 Exahashes pro Sekunde (EH/s).
Mit zunehmender Miner-Rechenleistung steigt zugleich die Schwierigkeit für böswillige Akteure, die Kontrolle über mehr als 50 Prozent des Bitcoin-Netzwerks zu erlangen. Zwar ist die Hashrate nicht unmittelbar mit der Entwicklung des BTC-Kurs verknüpft ist, aber grundsätzlich gilt: Je attraktiver die Belohnung für das Entdecken eines Blocks, desto mehr finanzielle Mittel können Mining-Unternehmen für die Suche investieren.
In der Regel folgt die Hashrate daher etwas verzögert einem steigenden Bitcoin-Kurs. Für die Mining-Industrie hat sie reale wirtschaftliche Konsequenzen: Eine gestiegene Hashrate und die damit einhergehende höhere Difficulty sorgen für eine Intensivierung des Wettbewerbs. Um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können, müssen sie neue Mining-Geräte anschaffen und mehr Strom nutzen, was steigende Kosten bedeutet.
Aktuell steht die Bitcoin-Mining-Branche vor großen Herausforderungen. Seit dem vierten Bitcoin Halving haben viele Miner nicht nur die Halbierung der Block Subsidy zu spüren bekommen, sondern auch die seit Monaten niedrigen Transaktionsgebühren. Eine Transaktion mit mittlerer Priorität kostet laut mempool.space derzeit 37 sat/vB oder 3,51 US-Dollar. Das ist zwar ein leichter Anstieg im Vergleich zur Gebührensituation im Sommer, aber immer noch deutlich weniger als zum Jahresbeginn. Damals machten die Transaktionsgebühren rund 20 Prozent des Block Rewards aus – heute sind es nur mehr 6 Prozent. Für die Miner ein gewaltiger Unterschied.
In Folge des brutalen Konkurrenzkampfes innerhalb der Mining-Industrie zeigt sich eine Tendenz hin zur Zentralisierung. Die Großen drängen die Kleinen aus dem Markt, sodass die zwölf führenden börsennotierten Miner laut einem Mining-Analysten im September bereits 29 Prozent oder mehr als 200 EH/s zur gesamten Hashrate beitrugen. Insgesamt verzeichnen die großen Miner-Aktiengesellschaften mittlerweile eine Marktkapitalisierung von fast 30 Milliarden US-Dollar. Einsame Spitze: Marathon Digital (MARA), die mit etwa 5,6 Milliarden US-Dollar wertvollste Mining-Firma der Welt.
Dabei lässt insbesondere die US-Mining-Industrie ihre Muskeln spielen. Günstige Energiepreise und eine entgegenkommende Gesetzgebung haben den USA zu einem regelrechten Mining-Mekka gemacht. Laut Daten von Cambridge ist das Land für 38 Prozent der weltweiten Hashrate verantwortlich. Auf Platz zwei folgt Kasachstan mit 13 Prozent. China, das bis zum Mining-Verbot im Jahr 2021 noch den größten Anteil an der Hashrate stellte, spielt heute auf dem Weltmarkt keine Rolle mehr.
Das jüngste Allzeithoch der Bitcoin Hashrate ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits unterstreicht es die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks, andererseits verschärft es den Wettbewerb in der Mining-Industrie und könnte zu einer weiteren Zentralisierung führen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, hängt maßgeblich von der zukünftigen Entwicklung des Bitcoin-Kurses ab. Ein nachhaltiger Anstieg über die 70.000 US-Dollar-Marke würde den Minern zusätzliche finanzielle Mittel bescheren, um in neue Hardware zu investieren und die Hashrate weiter zu erhöhen. Sollte der BTC-Kurs jedoch stagnieren oder gar fallen, könnten kleinere Mining-Unternehmen in Bedrängnis geraten und aus dem Markt gedrängt werden.
Quellen:
https://www.btc-echo.de/news/neues-allzeithoch-bitcoin-hashrate-erreicht-rekordlevel-194348/
https://www.btc-echo.de/schlagzeilen/bitcoin-hashrate-erreicht-neues-allzeithoch-191162/
https://www.krypto-magazin.de/bitcoin-auf-dem-weg-zu-200-000-usd-bernstein-sieht-neue-aera-fuer-krypto-investoren/
https://www.ariva.de/forum/bitcoins-der-naechste-monsterhype-steht-bevor-443500
https://de.wikipedia.org/wiki/Bitcoin
https://www.decentralist.de/bitcoin/bitcoin-hashrate-erreicht-neues-allzeithoch/