Nach einem neuen Allzeithoch korrigierte der Bitcoin-Preis aufgrund von Äußerungen des US-Notenbankchefs, was Diskussionen über ein mögliches Ende des Bullenmarktes auslöste. Experten sind jedoch geteilter Meinung, ob die Korrektur ein gesunder Rücksetzer oder ein Trendwechsel ist, wobei positive Faktoren wie institutionelles Interesse und regulatorische Entwicklungen für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen. Trotz der Volatilität bleibt das langfristige Potenzial von Bitcoin demnach weiterhin Gegenstand der Debatte.
Nach Erreichen eines neuen Allzeithochs von über 108.000 US-Dollar am Dienstag korrigierte der Bitcoin-Preis in den Folgetagen deutlich und notierte zuletzt um 94.500 US-Dollar. Wie Cryptopotato berichtet, folgte der Rückgang auf Äußerungen des US-Notenbankvorsitzenden Jerome Powell. Dieser warnte davor, dass die Zentralbank trotz anderslautender Versprechen keine Bitcoin kaufen könne und möglicherweise 2025 keine weiteren wesentlichen Zinssenkungen mehr vorgenommen werden. Dieser Kursrückgang führte in der Krypto-Community zu Diskussionen, ob es sich um eine normale Korrektur innerhalb eines anhaltenden Bullenmarktes handelt oder die positive Phase nach dem jüngsten Aufschwung vorbei ist.
Der Bitcoin-Aufschwung begann bereits vor dem jüngsten Allzeithoch, unterstützt durch die geänderte Geldpolitik der US-Notenbank und die damit verbundenen Zinssenkungen. Risikoreichere Anlagen wie Bitcoin profitierten von dieser Entwicklung mit deutlichen Kursanstiegen. Die erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte am Mittwoch führte jedoch nicht zu weiteren Kursgewinnen. Stattdessen löste die Warnung der Zentralbank vor einer möglichen Umkehr ihrer Strategie einen Ausverkauf von Bitcoin und im gesamten Kryptomarkt aus. Dies stärkt die Position derjenigen, die ein mögliches Ende des Bullenmarktes befürchten. Sollten die Zinsen tatsächlich nicht weiter sinken, könnte der positive Trend für Bitcoin abrupt enden. Powells Äußerungen beeinflussten bereits das Verhalten von US-Investoren, da Spot-Bitcoin-ETFs den größten Nettoabfluss seit ihrer Einführung vor fast einem Jahr verzeichneten. Einige Analysten sehen die Unterstützungszone bei 94.000 US-Dollar als entscheidend für Bitcoin. Sollte diese fallen, könnte der Kurs in Richtung 90.000 US-Dollar und sogar 80.000 US-Dollar sinken.
Andere Stimmen interpretieren den Rückgang als gesunde Korrektur innerhalb eines intakten Bullenmarktes. Der Analyst Captain Faibrik bezeichnete auf X (ehemals Twitter) den Preisrückgang auf 94.000 US-Dollar als "gesunden Reset", der den Kurs wieder in die entgegengesetzte Richtung treiben und die monatelange Rallye fortsetzen könnte. Ähnlich äußerte sich Crypto_Rover, der den Rückgang als "letzte Bärenfalle" bezeichnete und Investoren riet, Ruhe zu bewahren.
Wie Cointelegraph berichtet, hat der "Dezember-Bär" den Bitcoin-Preis bisher nur um 2% gesenkt. Obwohl der Markt in den letzten Wochen eine Korrektur erfahren hat, deutet dies nicht zwangsläufig auf ein Ende des Bullenmarktes hin. Experten sind sich uneinig über die kurzfristige Entwicklung, teilen aber die Annahme, dass diese Korrektur, so beunruhigend sie auch sein mag, nicht unbedingt das Ende des Bullenmarktes signalisiert.
Volatilität am Kryptomarkt ist nicht ungewöhnlich und wurde in der Vergangenheit oft von starken Erholungen gefolgt. Securities.io nennt mehrere Faktoren, die für eine Fortsetzung des Bullenmarktes sprechen, darunter die Erwartung einer steigenden institutionellen und unternehmerischen Akzeptanz von Kryptowährungen sowie die Möglichkeit, dass Bitcoin von Nationalstaaten als Reservewährung gehalten wird. Auch positive regulatorische Entwicklungen in den USA, wie die Einführung des BITCOIN Act durch Senatorin Cynthia Lummis und die Verabschiedung des "Bitcoin Rights" Gesetzes in Pennsylvania, unterstützen diese These. Ein Research-Bericht von Galaxy prognostiziert sogar, dass der Bullenmarkt für Kryptowährungen noch einige Jahre anhalten könnte.
Delphi Digital betont in seinem Bericht "The Year Ahead for Markets 2025" die Bedeutung des jüngsten Allzeithochs von Bitcoin. Das Erreichen neuer Höchststände sei ein wichtiger Katalysator für die Kryptomärkte und fördere Aufmerksamkeit, Kapitalzuflüsse und On-Chain-Aktivitäten. Die starke Performance von Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen unterstreicht die wachsende Bedeutung der Kryptowährung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der jüngste Rückgang des Bitcoin-Preises zwar Besorgnis ausgelöst hat, aber nicht zwangsläufig das Ende des Bullenmarktes bedeutet. Anhaltendes institutionelles Interesse, positive regulatorische Entwicklungen und die historische Performance von Bitcoin nach Halving-Ereignissen deuten auf weiteres Potenzial hin. Die Volatilität bleibt jedoch ein wichtiger Faktor, und Anleger sollten ihre Entscheidungen sorgfältig abwägen.
