Bitdeer Technologies verlagert seinen Fokus vom Verkauf von Mining-Hardware auf eigenes Bitcoin-Mining und plant eine US-Produktion ab 2025, um Zollbelastungen zu minimieren und von der vorübergehenden Zollpause zu profitieren. Angesichts sinkender Rentabilität im Mining-Sektor und der US-Zollpolitik will das Unternehmen seine Mining-Kapazitäten ausbauen und Standorte in Bhutan und Norwegen mit umgeleitetem Inventar bestücken.
Die an der Nasdaq notierte Bitcoin-Mining-Firma Bitdeer Technologies Group, gegründet von Jihan Wu, plant, die 90-tägige Aussetzung der US-Zölle zu nutzen, um Mining-Hardware aus Südostasien in die USA zu importieren. Wie Bloomberg berichtet, leidet Bitdeer unter sinkender Rentabilität und geringerer Nachfrage nach Mining-Rigs. Daher verlagert das in Singapur ansässige Unternehmen seinen Fokus vom Verkauf der Hardware an andere Betreiber hin zum Selbst-Mining. Zusätzlich plant Bitdeer, als Reaktion auf die Zollpolitik der Trump-Administration, die Produktion in den USA aufzunehmen. „Unser zukünftiger Plan ist es, unser eigenes Selbst-Mining zu priorisieren“, so Jeff LaBerge, Leiter für Kapitalmärkte und strategische Initiativen bei Bitdeer.
Dieser Strategiewechsel erfolgt vor dem Hintergrund eines historisch niedrigen Bitcoin-Hashpreises – ein Indikator für die Mining-Rentabilität – nach der Halbierung der Blockbelohnungen im vergangenen Jahr. Gleichzeitig führen die von der Trump-Administration eingeführten US-Zölle zu Störungen in der Lieferkette für Mining-Rigs, die hauptsächlich in Asien produziert werden. Cryptonews.net berichtete ebenfalls über diese Entwicklung.
Um die Abhängigkeit von der Produktion im Ausland zu reduzieren und Arbeitsplätze in den USA zu schaffen, plant Bitdeer den Produktionsstart in den USA für die zweite Jahreshälfte 2025. Obwohl Chips des taiwanesischen Herstellers TSMC derzeit von den Zöllen ausgenommen sind, stellt sich das Unternehmen auf mögliche Kostensteigerungen ein.
Aufgrund von verschobenen Kundenbestellungen leitet Bitdeer Inventar an seine eigenen Standorte in Bhutan und Norwegen um. Das Unternehmen betreibt derzeit weltweit Mining-Kapazitäten von etwa 900 Megawatt und plant eine Erweiterung auf 2,6 Gigawatt bis 2026. Neben der Expansion in neue Märkte wie Kanada und Äthiopien nutzt Bitdeer seine Rechenzentren in Texas und Ohio auch für Künstliche Intelligenz und Hochleistungsrechnen.
Cointelegraph berichtete, dass US-Miner versuchen, die vorübergehende Zollpause der Trump-Administration zu nutzen, um sich mit Mining-Rigs einzudecken. Branchenexperten weisen jedoch darauf hin, dass die Basis-Zölle von 10% die Branche weiterhin belasten werden.
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