Ein Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit führte zum Diebstahl von Ethereum im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar, was eine erneute Diskussion über einen Rollback der Ethereum-Blockchain auslöste. Während Bybit versichert, Kundengelder seien gedeckt, fordern Bitcoin-Maximalisten wie Samson Mow einen Rollback, um die angeblich nach Nordkorea geflossenen Gelder zurückzuerlangen, was in der Krypto-Community jedoch kontrovers diskutiert wird.
Ein schwerwiegender Hackerangriff auf die Kryptowährungsbörse Bybit hat den Kryptomarkt erschüttert. Wie Cointelegraph berichtet, wurden Ethereum im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar entwendet. Infolge dieses Vorfalls wird erneut über einen möglichen Rollback der Ethereum-Blockchain diskutiert, eine kontroverse Maßnahme, die bereits 2016 nach dem DAO-Hack, bei dem 3,6 Millionen ETH (damals 50 Millionen US-Dollar) gestohlen wurden und der zur Entstehung von Ethereum Classic (ETC) führte, ergriffen wurde.
Bybit-CEO Ben Zhou bestätigte in einem Livestream, dass der Hack etwa 70% der Ethereum-Reserven der Börse betraf. CryptoPotato zufolge versicherte Zhou jedoch, dass alle Kundengelder gedeckt seien und Bybit den Verlust ausgleichen werde. Die Börse bemüht sich um Überbrückungskredite von Partnern, um die Liquidität angesichts der zahlreichen Abhebungsanfragen zu sichern. Laut Zhou wurden bereits 80% der gestohlenen Ethereum durch solche Kredite beschafft.
Der Bitcoin-Maximalist Samson Mow, bekannt für seine Ethereum-Kritik, spricht sich laut U.Today für einen Rollback der Ethereum-Blockchain aus, um die gestohlenen Gelder an Bybit zurückzugeben. Er argumentiert, dass die Gelder möglicherweise zur Finanzierung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms verwendet werden könnten. Mow und andere Bitcoin-Maximalisten verbreiteten ironische Tweets, die angebliche Gespräche mit Vitalik Buterin über die Durchführung eines Rollbacks beschreiben. Sie raten Nutzern vom ETH-Handel ab und spekulieren über eine neue ETH-Version namens ETHNK (NK für Nordkorea), die nach einem Rollback entstehen könnte.
Cointribune schreibt den Angriff der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus zu, die bereits für mehrere große Krypto-Hacks verantwortlich gemacht wird. Der Angriff auf Bybit erfolgte über die eigentlich als sicher geltenden Cold Wallets der Börse. Die Hacker manipulierten den Smart Contract der Wallet und entwendeten die 400.000 ETH. Die gestohlenen Gelder wurden anschließend auf verschiedene Wallets verteilt, um die Rückverfolgung zu erschweren.
Auch Arthur Hayes, Mitbegründer von BitMEX, schlägt laut Block-Builders einen Rollback der Ethereum-Blockchain vor und verweist dabei auf den DAO-Hack von 2016. Dieser Vorschlag wird in der Krypto-Community kontrovers diskutiert. Kritiker befürchten, dass ein Rollback das Vertrauen in Ethereum und die Unveränderlichkeit der Blockchain untergraben würde. Darüber hinaus sind die heutigen Ethereum-Anwendungen deutlich komplexer und vernetzter als 2016, was einen Rollback technisch schwierig und riskant gestalten würde.
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