Der zukünftige CEO von Charles Schwab, Rick Wurster, plant die Einführung des direkten Kryptohandels, sobald die regulatorischen Bedingungen in den USA es zulassen. Dies signalisiert eine strategische Neuausrichtung des Finanzriesen, der bisher nur indirekten Krypto-Zugang über ETFs und Fonds bot und nun im Wettbewerb mit anderen Anbietern wie Robinhood und Webull steht. Dieser Schritt zielt insbesondere auf die wachsende Zahl jüngerer Kunden ab, die starkes Interesse am Kryptomarkt zeigen.
Der Finanzdienstleistungsriese Charles Schwab steht offenbar vor einem bedeutenden Schritt in Richtung Kryptowährungen. Wie BTC-ECHO berichtet, plant der zukünftige CEO Rick Wurster, den Handel mit Kryptowährungen anzubieten, sobald die regulatorischen Bedingungen in den USA dies zulassen. Diese Ankündigung erfolgte in einem Interview mit Yahoo Finance und signalisiert eine deutliche Kursänderung für das Unternehmen, das bisher eher zurückhaltend im Kryptobereich agierte.
Wurster, der zum 1. Januar die Führung von Walt Bettinger übernehmen wird, betonte, dass Schwab-Kunden bereits aktiv im Kryptomarkt investiert seien, allerdings bisher über indirekte Wege wie ETFs, Futures und geschlossene Fonds. Der Wunsch nach direktem Zugang zu Kryptowährungen sei jedoch deutlich vorhanden, so Wurster. "Wir würden auch gerne direkt Krypto anbieten", wird er zitiert. "Wir haben auf eine Änderung des regulatorischen Umfelds gewartet … und wir sind zuversichtlich, dass dies in Kürze der Fall sein wird."
Der Führungswechsel bei Charles Schwab fällt mit einer Zeit des Umbruchs im regulatorischen Umfeld der USA zusammen. Der Rücktritt des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler im Januar 2025 und die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten könnten, wie diverse Medien spekulieren, zu einer kryptofreundlicheren Politik führen. Trump hatte bereits in der Vergangenheit die Absicht geäußert, die USA als führende Nation im Kryptosektor zu etablieren. Diese Entwicklungen könnten den Weg für Schwabs Pläne ebnen und den direkten Handel mit Kryptowährungen ermöglichen.
Schwabs Interesse am Kryptomarkt ist nicht neu. Das Unternehmen hat bereits in EDX Markets, eine Kryptowährungsbörse, investiert und den Schwab Crypto Thematic Index (STCE), einen ETF, der die Performance von Unternehmen abbildet, die von der Entwicklung oder Nutzung von Kryptowährungen profitieren, aufgelegt. Wie CoinDesk berichtet, unterstreichen diese Schritte Schwabs Engagement im digitalen Vermögensbereich.
Die Ankündigung von Wurster erfolgt inmitten eines zunehmenden Wettbewerbs um Privatinvestoren. Unternehmen wie Robinhood Markets und Webull bieten bereits innovative Krypto-Handelsmöglichkeiten an. Schwab hofft, seinen etablierten Ruf und fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz zu nutzen, um im Wettbewerb zu bestehen. Wurster selbst gab im Interview mit Bloomberg Radio zu, bisher keine Kryptowährungen gekauft zu haben und sich deswegen "albern" zu fühlen.
Die jüngere Generation spielt eine wichtige Rolle in Schwabs Krypto-Strategie. Wie News-Krypto.de berichtet, machen Kunden unter 40 Jahren rund 60% der Neukunden aus. Um diese Zielgruppe zu erreichen, plant Schwab neben dem direkten Handel mit Kryptowährungen auch die Einführung von Krypto-ETFs und Bitcoin-Futures. Darüber hinaus betont Wurster die Bedeutung von Kundenbildung im Kryptobereich. Schwab möchte neue Kunden über die richtige Investition in digitale Vermögenswerte informieren und so neue Standards im Kundensupport setzen.