Coinbase erwartet einen "Krypto-Winter" und baut deshalb 18% seiner Belegschaft, etwa 1100 Stellen, ab. Der anhaltende Abwärtstrend im Kryptomarkt und die damit verbundenen Rezessionsängste zwingen das Unternehmen zu drastischen Sparmaßnahmen, ähnlich wie bereits bei Konkurrenten wie BlockFi und Crypto.com.
Die Krypto-Handelsplattform Coinbase hat vor einem bevorstehenden "Krypto-Winter" gewarnt und gleichzeitig den Abbau von etwa 1100 Stellen angekündigt. Dies entspricht laut ntv 18 Prozent der Belegschaft. Der Schritt erfolgt inmitten eines anhaltenden Abwärtstrends bei Kryptowährungen und verdeutlicht die schwierige Situation der Branche. Auch Wettbewerber wie BlockFi und Crypto.com haben bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen. Cryptonews.com zufolge rechnet Coinbase mit Kosten zwischen 40 und 45 Millionen Dollar im Zusammenhang mit den Entlassungen. Das Unternehmen hatte insbesondere während der Anfangsphase der Pandemie stark expandiert und eine hohe Anzahl neuer Mitarbeiter eingestellt.
Der Kryptomarkt ist aktuell von erheblichen Kursschwankungen geprägt. Angesichts zunehmender Rezessionsängste haben sich viele Anleger von risikoreichen Investitionen, einschließlich Kryptowährungen, zurückgezogen. Wie ntv berichtet, sprach Coinbase-Chef Brian Armstrong explizit von einem möglichen "Krypto-Winter". Der Kurs von Bitcoin, der wichtigsten und ältesten Kryptowährung, verzeichnete zuletzt deutliche Verluste. Auch andere Krypto-Unternehmen wie Celsius Network sahen sich laut ntv gezwungen, Abhebungen und Überweisungen zu stoppen.
Die aktuelle Entwicklung im Kryptomarkt kommt nicht überraschend. Bereits im Februar 2025 warnte Blockchain-Professor Co-Pierre Georg im Interview mit Capital.de vor den Risiken von Kryptowährungen für Kleinanleger. Georg betrachtet Kryptowährungen in erster Linie als Spekulationsobjekte und kritisiert deren mangelnde Eignung als Zahlungs- oder Wertaufbewahrungsmittel. Er verweist auf die hohe Volatilität von Bitcoin und die Intransparenz des Marktes. Auch die ungleiche Vermögensverteilung im Bitcoin-Markt sieht er kritisch.
Die Volatilität von Bitcoin ist ein immer wiederkehrendes Thema. Morningstar.de zitierte im Dezember 2024 Experten, die auf die historischen Kursschwankungen von Bitcoin hinwiesen und Anleger zur Vorsicht mahnten. Trotz des jüngsten Aufschwungs bleibe die Zukunft von Bitcoin ungewiss, so die Expertenmeinung. Makroökonomische Faktoren, die Marktliquidität und regulatorische Maßnahmen würden die zukünftige Entwicklung maßgeblich beeinflussen.
Die aktuellen Entlassungen bei Coinbase sind nicht die ersten. Wie Trending Topics berichtete, hatte das Unternehmen bereits im Januar 2023 etwa 20 Prozent der Stellen abgebaut und mehrere Projekte eingestellt. CEO Brian Armstrong begründete die Maßnahmen damals mit der Notwendigkeit, Kosten zu senken und auf die schwierige Marktlage zu reagieren. Er machte "skrupellose Akteure" für die Krise verantwortlich und warnte vor weiteren Ansteckungseffekten.
Auch t3n.de berichtete im Dezember 2024 über die Risiken eines Bitcoin-Crashs für die Aktienmärkte. Thomas Peterffy, CEO von Interactive Brokers, warnte davor, dass ein starker Rückgang des Bitcoin-Kurses einen Absturz der Aktienmärkte auslösen könnte. Er begründete dies mit dem hohen Anteil an Margin-Schulden, die Anleger zur Finanzierung von Wertpapierkäufen aufgenommen haben. Ein Bitcoin-Crash könnte einen Dominoeffekt auslösen, der Anleger zu Verkäufen zwingt und weitere Kursverluste verursacht.
Quellen: