FTX-Mitgründer Gary Wang bittet um Haftverschonung, unter Verweis auf seine umfassende Kooperation mit den Behörden im Betrugsverfahren gegen Sam Bankman-Fried und seine vergleichsweise geringe Rolle im Betrugsschema. Sein Anwalt argumentiert, Wangs Beteiligung sei geringer gewesen als die anderer ehemaliger Führungskräfte, die bereits verurteilt wurden, und verweist zudem auf die bevorstehende Geburt seines Kindes.
Der ehemalige FTX-Mitgründer Gary Wang hat einen Bundesrichter gebeten, ihm keine Gefängnisstrafe aufzuerlegen. Wie Cointelegraph berichtet, begründet er dies mit seiner Kooperation im Betrugsverfahren gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner Sam Bankman-Fried. Wangs Anwalt, Ilan Graff, reichte ein entsprechendes Schreiben beim Bundesgericht in Manhattan ein. Darin betont er die umfassende Zusammenarbeit seines Mandanten mit den Behörden und argumentiert, Wangs Rolle im Betrugsschema sei vergleichsweise gering gewesen.
Wang, der sich nach dem Zusammenbruch von FTX im Jahr 2022 wegen Betrugs und Verschwörung schuldig bekannte, soll am 20. November verurteilt werden. Wie Coingape berichtet, war Wang einer der ersten FTX-Führungskräfte, der sich freiwillig an die Behörden wandte und Informationen über FTX und die Schwesterfirma Alameda Research lieferte. Seine Aussage war entscheidend für die Verurteilung von Bankman-Fried, der kürzlich zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde.
Im Prozess sagte Wang aus, er sei angewiesen worden, den Code von FTX zu ändern, um Alameda Research den Zugriff auf Kundengelder zu ermöglichen – ein zentraler Punkt im Betrugsverfahren gegen Bankman-Fried. Graff argumentiert, Wangs Beteiligung am Betrug sei geringer gewesen als die anderer ehemaliger Führungskräfte, darunter Caroline Ellison, die ehemalige CEO von Alameda Research, und Nishad Singh, der ehemalige Leiter der technischen Abteilung von FTX. Wang habe das Betrugssystem weder initiiert noch betrieben und sei nicht persönlich an der Weitergabe falscher Informationen an Investoren beteiligt gewesen.
Wangs Anwalt verweist auf den Fall von Nishad Singh, der nach seinem Schuldbekenntnis und seiner Kooperation mit den Behörden keine Gefängnisstrafe erhielt. Wie Blockworks berichtet, wurde Singh zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Ellison, ebenfalls eine wichtige Zeugin der Anklage, erhielt eine zweijährige Haftstrafe. Wangs Anwalt argumentiert, Wangs Beteiligung sei noch geringer gewesen als die von Singh, was eine Haftstrafe für Wang unangemessen erscheinen lasse.
Graff führt auch persönliche Umstände an: Wang erwartet kurz nach dem geplanten Verkündungstermin die Geburt seines ersten Kindes. Wie Coingape berichtet, plädiert der Anwalt dafür, dass Wang bei seiner Familie bleiben darf, was der Behandlung anderer kooperierender Zeugen im Fall FTX entsprechen würde.
Unabhängig davon bemüht sich die US-Regierung um die Rückforderung von rund 13,25 Millionen US-Dollar an politischen Spenden, die von FTX-Führungskräften, darunter Bankman-Fried und Singh, getätigt wurden. Richter Lewis Kaplan gewährte der Regierung mehr Zeit für Verhandlungen mit den politischen Aktionskomitees und verlängerte die Frist bis zum 15. Januar 2025. Wie Bitget berichtet, beteuerte Wang, er sei nicht über das volle Ausmaß der kriminellen Aktivitäten bei FTX informiert gewesen.
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