Genslers Aussagen zu Bitcoin und Ether: Unklare Regulierungsperspektiven für Kryptowährungen
Ex-SEC-Chef Gary Gensler betonte, dass die Behörde Bitcoin und Ether nie explizit als Wertpapiere klassifiziert habe, trotz seiner Forderung nach strengerer Regulierung des Kryptomarktes und Kritik an der hohen Spekulation. Obwohl er viele Krypto-Projekte für Verstöße gegen Wertpapiergesetze verantwortlich machte, bleibt die rechtliche Einordnung von Kryptowährungen, außer Bitcoin, weiterhin unklar, was Fragen zur zukünftigen Regulierung aufwirft.
Gary Genslers Position zu Bitcoin und Ether: Keine explizite Klassifizierung als Wertpapiere
Der ehemalige Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, Gary Gensler, erklärte in einem Interview mit Yahoo Finance, laut cryptonews.net, dass die SEC Bitcoin und Ether nie explizit als Wertpapiere eingestuft habe. Diese Aussage steht im Kontrast zu seiner bisherigen Forderung nach einer strengeren Regulierung des Kryptomarktes zum Schutz der Anleger vor Betrug und Manipulation. silicon.co.uk berichtet, dass Gensler die Kryptobranche in einem Bloomberg Television-Interview als "voll von schlechten Akteuren" bezeichnete und die hohe Spekulation und Volatilität dieser Anlagen kritisierte.
Während seiner Amtszeit als SEC-Vorsitzender wurden zahlreiche Maßnahmen gegen Krypto-Unternehmen, darunter auch gegen prominente Akteure wie Sam Bankman-Fried von FTX und Do Kwon von Terraform Labs, ergriffen. Genslers Argumentation war, dass viele Krypto-Projekte gegen bestehende Wertpapiergesetze verstoßen, indem sie Gelder von der Öffentlichkeit ohne die erforderlichen Offenlegungen und Registrierungen einwerben. In dem von silicon.co.uk zitierten Bloomberg-Interview warnte er, dass viele der 10.000 bis 15.000 Krypto-Projekte scheitern würden und verglich sie mit Venture-Capital-Investitionen.
Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber dem Kryptomarkt betonte Gensler im Yahoo Finance-Interview, auf das cryptonews.net verweist, dass die SEC Bitcoin und Ether nie offiziell als Wertpapiere bezeichnet hat. Diese Aussage wirft Fragen zur zukünftigen Regulierung dieser beiden größten Kryptowährungen auf. cryptoslate.com analysiert in einem Artikel zu Genslers Äußerungen, dass die SEC zwar Bitcoin als Commodity (Rohstoff) eingestuft hat, die rechtliche Einordnung anderer Kryptowährungen jedoch weiterhin unklar bleibt. Gensler hatte in der Vergangenheit angedeutet, dass alle Kryptowährungen mit Ausnahme von Bitcoin als Wertpapiere betrachtet werden könnten, was weitreichende Folgen für die Branche hätte.
In einem Beitrag für das Harvard Law School Forum on Corporate Governance, veröffentlicht auf corpgov.law.harvard.edu, erklärte Gensler die Bedeutung von klaren Regeln und deren Durchsetzung für funktionierende Finanzmärkte. Anhand von Vergleichen mit Verkehrsregeln und den Regeln im American Football verdeutlichte er, wie wichtig Regulierung für den Schutz der Teilnehmer und das Vertrauen in das System ist. Diese Prinzipien, so Gensler, gelten auch für den Kryptomarkt. Die SEC sei bestrebt, die Regeln an die sich ständig weiterentwickelnden Technologien und Geschäftsmodelle anzupassen, um die Effizienz, Widerstandsfähigkeit und Integrität der Kapitalmärkte zu gewährleisten.
Die zukünftige Regulierung von Kryptowährungen in den USA bleibt jedoch ungewiss, insbesondere nach Genslers Abgang. silicon.co.uk berichtet, dass von seinem Nachfolger, Paul Atkins, eine kryptofreundlichere Haltung erwartet wird. Dies könnte zu einer Lockerung der Regulierung führen und den Kryptomarkt in den USA grundlegend verändern.
Quellen:
- cryptonews.net: Gensler says the SEC has 'never said' that bitcoin and ether are securities
- silicon.co.uk: Outgoing SEC Chair Gary Gensler Lashes Out At Crypto Industry
- cryptoslate.com: SEC chair Gensler confirms “everything other than Bitcoin” is a security: Implications and analysis
- corpgov.law.harvard.edu: Remarks by Chair Gensler Before PLI’s 56th Annual Institute on Securities Regulation