Handelsherausforderungen für Schwellenländer unter Trumps Politik
Eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus schürt Sorgen um die wirtschaftliche Stabilität von Schwellenländern, besonders durch die befürchtete Wiederaufnahme seiner protektionistischen Handelspolitik. Die Kombination aus steigenden chinesischen Exporten, hohen US-Zinsen und der Dominanz Chinas im Welthandel erzeugt ein herausforderndes Umfeld, das Schwellenländer durch Währungsabwertungen, Produktionsrückgänge und erschwerten Zugang zu Krediten belasten könnte.
Drohende Belastungen für Schwellenländer durch Trumps Handelspolitik
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus wächst die Besorgnis um die wirtschaftlichen Auswirkungen, insbesondere für Schwellenländer. Analysten sehen erhebliche Risiken durch eine mögliche Wiederaufnahme seiner protektionistischen Handelspolitik, die bereits in seiner ersten Amtszeit zu Konflikten mit China führte. Diese Einschätzung wird durch Berichte von Cryptopolitan vom 14. Januar 2025 untermauert. Die Financial Times analysierte die Situation ebenfalls am 14. Januar 2025 und identifizierte fünf zentrale Gründe für die besondere Anfälligkeit von Schwellenländern.
Ein wichtiger Faktor ist die Dominanz chinesischer Exporte, die unter anderem durch die Abwertung des Renminbi begünstigt wird. Gemäß der Financial Times sanken die chinesischen Exportpreise seit ihrem Höchststand nach der Covid-Pandemie um 18 %, während der globale Rückgang lediglich 5 % betrug. Dies beförderte ein Wachstum der chinesischen Exporte um 38 % in den letzten fünf Jahren, verglichen mit einem globalen Wachstum von nur 3 %. Ein erheblicher Teil dieser Exporte geht in Schwellenländer. Neue Zölle könnten diese Entwicklung verschärfen und zu Produktionsrückgängen und Investitionskürzungen in diesen Ländern führen.
Ein weiterer Aspekt ist der zu erwartende Rückgang der chinesischen Importe. Die Financial Times argumentiert, dass neue Zölle den fiskalischen Druck auf China erhöhen und die Rentabilität beeinträchtigen könnten. Dies hätte negative Konsequenzen für Rohstoffexporteure, die bisher von Chinas umfangreichen Infrastrukturinvestitionen profitierten.
Zusätzlich werden Schwellenländer durch das anhaltend hohe Zinsniveau in den USA belastet. Die Financial Times erläutert, dass viele Schwellenländer eine Lockerung der Geldpolitik benötigen, um das Wachstum anzukurbeln. Die hohen US-Zinsen erschweren dies jedoch, da Zinssenkungen zu Währungsabwertungen und erhöhten Kreditrisiken führen könnten.
Die Aktienmärkte der Schwellenländer reagieren besonders empfindlich auf Zölle, da Branchen wie Automobil, Stahl und Elektrogeräte einen größeren Anteil an den Aktienindizes haben als in Industrieländern. Laut Financial Times spiegeln die Bewertungen chinesischer Aktien diese Anfälligkeit wider, nicht jedoch die Bewertungen anderer Schwellenländer.
Schließlich stehen Schwellenländer (mit Ausnahme von China) vor größeren Herausforderungen in Handelsverhandlungen mit den USA als je zuvor. Chinas Anteil am US-Handelsdefizit ist auf 27 % gesunken, während der Anteil der übrigen Schwellenländer 55 % beträgt. Die Financial Times hebt hervor, dass die Defizite mit Ländern wie Mexiko, Vietnam und Taiwan besonders stark angestiegen sind, was die Unsicherheit verstärkt.
Auch die Bank of America warnt vor den Risiken eines Handelskrieges unter Trump, wie RBC-Ukraine am 25. November 2024 berichtete. Die Bank prognostiziert einen Rückgang der Währungen von Schwellenländern um 5 % im ersten Halbjahr 2025 und einen Ausverkauf von Staatsanleihen. Insbesondere der chinesische Yuan könnte unter Druck geraten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Trumps Rückkehr ins Weiße Haus erhebliche Risiken für Schwellenländer mit sich bringt. Das Zusammenspiel aus protektionistischer Handelspolitik, Chinas Exportdominanz und den hohen US-Zinsen erzeugt ein schwieriges Umfeld für diese Volkswirtschaften.
Quellen:
- Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/pain-for-emerging-markets-a-trump-trade-war/
- Financial Times: https://www.ft.com/content/93741af5-3f31-4136-9e9b-3da34a659db5
- RBC-Ukraine: https://newsukraine.rbc.ua/news/trump-s-trade-war-to-wreck-emerging-market-1732538758.html