Nach dem Rücktritt von Rostin Behnam sucht Donald Trump einen kryptofreundlichen Nachfolger für den Vorsitz der CFTC. Unter den potenziellen Kandidaten, darunter Summer Mersinger und Brian Quintenz, wird jemand mit Erfahrung und guten Beziehungen in Washington favorisiert, der klare Regeln für die Kryptoindustrie schaffen will. Trumps Entscheidung wird die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA maßgeblich beeinflussen.
Mit dem Rücktritt von Rostin Behnam als Vorsitzender der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) am Dienstag hat Donald Trumps Übergangsteam eine Liste möglicher Nachfolger erstellt, die mindestens sechs Namen umfasst. Medienberichten zufolge, darunter cryptonews.net und Fox Business, sucht das Team gezielt nach einer Person mit einer positiven Einstellung zur Kryptoindustrie, da die CFTC eine entscheidende Rolle bei der Regulierung dieses Billionen-Dollar-Marktes spielen könnte. Im Gegensatz zu früheren Jahren könnte die CFTC sogar die Spotmärkte für Bitcoin und Ethereum beaufsichtigen, sollte der Kongress die entsprechende Autorität erteilen. Investing.com berichtet, dass Trump Behnam voraussichtlich zunächst durch eine der republikanischen CFTC-Kommissarinnen – Summer Mersinger oder Caroline Pham – interimsweise ersetzen wird. Eine dauerhafte Besetzung des Vorsitzes bedarf der Zustimmung des Senats.
Die Kryptobranche bevorzugt die CFTC gegenüber der Securities and Exchange Commission (SEC) aufgrund ihrer vergleichsweise weniger strengen Regulierungsansätze. Fox Business hebt hervor, dass der Kryptosektor Trumps Wahlkampf maßgeblich unterstützt hat und Trump im Wahlkampf seine kryptofreundliche Haltung stark betonte. Dies spiegelt sich auch in bereits erfolgten Personalentscheidungen wider: Der kryptofreundliche Anwalt Paul Atkins soll Gary Gensler an der Spitze der SEC ersetzen, und Bitcoin-Befürworter Scott Bessent ist für das Finanzministerium vorgesehen.
Zu den Kandidaten, die laut Fox Business von Trumps Übergangsteam interviewt wurden, gehören CFTC-Kommissarin Summer Mersinger, Brian Quintenz, Leiter der Krypto-Politik bei Andreessen Horowitz, und Marco Santori, ehemaliger Chief Legal Officer von Kraken. Weitere potenzielle Kandidaten sind die republikanische Kommissarin Caroline Pham sowie die Anwälte Neal Kumar und Josh Sterling. Fox Business nennt Mersinger und Quintenz aufgrund ihrer Regierungserfahrung und ihrer guten Vernetzung in Washington als Favoriten.
Sowohl Mersinger als auch Quintenz haben sich, wie Fox Business berichtet, kritisch gegenüber der starken Fokussierung auf Durchsetzung von Vorschriften durch die SEC unter Gensler geäußert. Sie befürworten eine proaktive Zusammenarbeit mit der Branche, um klare und einheitliche regulatorische Rahmenbedingungen für die Kryptoindustrie zu schaffen. Quintenz, der aktuell die Krypto-Politik für den a16z-Fonds von Andreessen Horowitz leitet, verfügt über enge Beziehungen zur Industrie und zu Regierungsbehörden. Während seiner früheren Amtszeit als von Trump ernannter Kommissar arbeitete er an der Genehmigung regulierter Futures-Kontrakte für Bitcoin und Ethereum.
Mersinger hingegen ist bekannt für ihre Betonung der Ausgewogenheit zwischen Innovation und Verbraucherschutz. Ihre abweichenden Meinungen zu mehreren Durchsetzungsmaßnahmen der CFTC gegen dezentrale Finanzplattformen (DeFi) haben ihr in der Krypto-Community Respekt eingebracht, so Fox Business. In einem abweichenden Votum im September kritisierte sie die Einigung mit der dezentralen Börse Uniswap und sagte: "Regulierung durch Durchsetzung ist bestenfalls ein Pflaster." Ihr Fokus auf die Schaffung klarer Regeln für DeFi macht sie zu einer Favoritin unter Blockchain-Innovatoren, berichtet Cryptopolitan.
Trumps Entscheidung über den nächsten CFTC-Vorsitzenden geht über die reine Besetzung einer Position hinaus. Sie könnte die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA maßgeblich beeinflussen, analysiert Cryptopolitan. Die Branche stand jahrelang unter der strengen Beobachtung der SEC, mit Gary Gensler an der Spitze einer Welle von Durchsetzungsmaßnahmen. Unternehmen wurden wegen technischer Details mit Geldstrafen belegt, während Skandale wie der FTX-Zusammenbruch die Aufsichtsbehörden überraschten. Trump ist sich dessen bewusst und hat im Wahlkampf versprochen, Amerika zur "Krypto-Hauptstadt der Welt" zu machen. Seine Entscheidung für den CFTC-Vorsitz muss in dieses Konzept passen.
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