Dezentrale Finanzplattformen (DeFi) leiden unter der Fragmentierung der Blockchain-Landschaft, was Cross-Chain-Transaktionen erschwert. Neue Ansätze wie von STON.fi, 1inch und NEAR Protocol ermöglichen nun Crosschain-Swaps ohne Bridges durch innovative Technologien wie RFQ-Systeme, Atomic Swaps und Chain Signatures, um Interoperabilität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Dies vereinfacht den Transfer von Vermögenswerten zwischen verschiedenen Blockchains und reduziert die Abhängigkeit von riskanten Brückenlösungen.
Dezentrale Finanzplattformen (DeFi) haben die Art und Weise, wie wir mit Vermögenswerten umgehen, revolutioniert. Sie bieten im Vergleich zu traditionellen Finanzsystemen ein beispielloses Maß an Kontrolle und Flexibilität. Ein großes Hindernis bleibt jedoch die mangelnde nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Blockchains. Diese Fragmentierung schränkt das volle Potenzial von DeFi ein und zwingt Nutzer, sich auf umständliche und potenziell riskante Brückenlösungen zu verlassen. Wie Cointelegraph berichtet, arbeiten einige Plattformen an Lösungen, um Crosschain-Swaps ohne Bridges zu ermöglichen.
Die Fragmentierung der Blockchain-Landschaft, in der verschiedene Netzwerke als isolierte Ökosysteme operieren, stellt ein zentrales Problem dar. Dieser Mangel an Interoperabilität behindert den Fluss von Vermögenswerten und den Zugang zu den vielfältigen Möglichkeiten, die DeFi bietet. Um Vermögenswerte zwischen Blockchains zu transferieren, sind Nutzer derzeit auf Brücken angewiesen. Diese fungieren als Intermediäre und konvertieren native Token in Wrapped-Versionen, die in einem anderen Netzwerk verwendet werden können. Dieser Prozess birgt jedoch Sicherheitsrisiken und Kosten. Brücken werden oft von einer einzigen Einheit kontrolliert, was Nutzer dem Risiko von Sicherheitslücken oder Missmanagement aussetzt. Der Prozess selbst kann komplex und anfällig für Schwachstellen sein, was das Risiko von Vermögensverlusten erhöht. Darüber hinaus erheben Brücken in der Regel Gebühren, die die Gewinne der Nutzer schmälern und DeFi weniger zugänglich machen können.
STON.fi, eine dezentrale Börse (DEX) auf der The Open Network (TON) Blockchain, will diese Hürden überwinden. Wie auf Medium berichtet, setzt STON.fi auf innovative Tools, um effiziente Crosschain-Transaktionen zu ermöglichen, ohne Wrapped-Token oder Bridges. Das System basiert auf Liquiditätspools, in die Nutzer ihre Vermögenswerte einbringen können, um den Handel zu fördern. Für Crosschain-Swaps verwendet STON.fi ein Request-for-Quote (RFQ)-System, bei dem Nutzer Angebote von professionellen Market Makern (PMMs) einholen, die die besten Wechselkurse und Konditionen anbieten. Um sichere Crosschain-Transfers zu gewährleisten, setzt STON.fi Hashed Timelock Contracts (HTLCs) ein. Diese Smart Contracts sperren die Transaktion, bis beide Parteien ihre Verpflichtungen erfüllt haben, wodurch das Risiko von Betrug durch die Gegenpartei eliminiert wird.
Auch 1inch hat mit Fusion+ ein Upgrade veröffentlicht, das Crosschain-Token-Swaps vereinfachen und sichern soll, indem es die Abhängigkeit von traditionellen Bridges und Drittanbietern eliminiert. Wie Crypto.news berichtet, aggregiert Fusion+ Liquidität im gesamten Web3-Ökosystem und bietet Nutzern ein nahtloses und effizientes Swapping-Erlebnis. Fusion+ verwendet Atomic-Swap-Technologie und kryptografische Schutzmechanismen, um sichere, operatorfreie Swaps zwischen mehreren Blockchains zu ermöglichen.
NEAR Protocol verfolgt mit Chain Signatures einen weiteren Ansatz für programmierbare MPCs (Multi-Party Computation). Wie in einem Medium-Artikel erläutert, handelt es sich dabei um Schwellenwertsignaturen, die von NEAR-Konten und Smart Contracts kontrolliert und von MPC-Knoten im NEAR-Netzwerk signiert werden. Ein Konto auf NEAR kann Validatoren (d.h. MPC-Knoten) auffordern, eine beliebige Nutzlast (z. B. eine Transaktion auf Bitcoin oder Optimism) zu signieren. Die Validatoren signieren die Nutzlast über MPC und leiten sie an die Zielkette weiter. Dieser gesamte Prozess ist für den Nutzer abstrahiert: Als Nutzer signiert man einfach eine Transaktion auf einem NEAR-Konto und erhält den Betrag auf der Zielkette.
Magic Eden Wallet bietet ebenfalls integrierte Crosschain-Swaps an. Wie auf der Magic Eden Community-Seite beschrieben, können Nutzer Token direkt in der Wallet tauschen, ohne Gelder an eine Börse überweisen zu müssen. Der Prozess ist einfach und schnell, und die Wallet verwendet API-Partner von Drittanbietern für den Swap-Vorgang.
Axelar's General Message Passing (GMP) ermöglicht es Entwicklern, auf jeder unterstützten Chain zu bauen und gleichzeitig die wichtigsten Funktionen anderer unterstützter Chains zu nutzen. Wie im Axelar Blog erläutert, können Entwickler jede Funktion auf jeder anderen verbundenen Chain aufrufen, wodurch eine vollständige Kompatibilität im gesamten Web3 gewährleistet ist. Protokolle wie Squid und InterSwap, die auf dem Axelar-Netzwerk basieren, ermöglichen es Nutzern, Token über unterstützte Chains hinweg zu tauschen, indem sie diese mit Liquiditätspools auf DEXs im gesamten Web3 verbinden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Crosschain-Swaps ohne Bridges das Potenzial haben, die DeFi-Landschaft zu revolutionieren, indem sie Interoperabilität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit verbessern. Verschiedene Plattformen erforschen innovative Ansätze, um diese Technologie zu implementieren und den Weg für eine integrativere und zugänglichere Finanzwelt zu ebnen.
Quellen: