VanEck schlägt "BitBonds" vor, Anleihen zur Refinanzierung der US-Staatsverschuldung, die zu 90% aus traditionellen Anleihen und zu 10% aus Bitcoin bestehen. Diese sollen den Finanzierungsbedarf der Regierung mit dem Wunsch der Anleger nach Inflationsschutz durch Bitcoin vereinen, bergen aber auch Risiken, wie das Abwärtspotenzial von Bitcoin und höhere anfängliche Verschuldung.
Der Vermögensverwalter VanEck hat ein innovatives Konzept zur Refinanzierung der US-Staatsverschuldung vorgestellt: sogenannte "BitBonds", Anleihen, die teilweise durch Bitcoin besichert sind. Wie Cryptopolitan berichtet, präsentierte Matthew Sigel, Leiter der Abteilung für digitale Vermögenswerte bei VanEck, diesen Vorschlag auf dem Strategic Bitcoin Reserve Summit. Ziel der BitBonds ist es, den Finanzierungsbedarf der Regierung mit dem Wunsch der Anleger nach Inflationsschutz zu vereinen.
Die BitBonds wären zehnjährige Wertpapiere, die zu 90% aus traditionellen US-Staatsanleihen und zu 10% aus Bitcoin bestehen. Der Bitcoin-Anteil würde durch die Einnahmen aus dem Anleiheverkauf finanziert. Bei Fälligkeit erhielten Anleger den vollen Wert des Treasury-Anteils (90 Dollar pro 100-Dollar-Anleihe) sowie den Wert ihrer Bitcoin-Allokation. Zusätzlich würden Anleger 100% des Bitcoin-Gewinns erhalten, bis ihre Rendite 4,5% erreicht. Gewinne, die darüber hinausgehen, würden zwischen der Regierung und den Anleihegläubigern aufgeteilt.
Sigel beschreibt den Vorschlag als eine "Lösung für nicht übereinstimmende Anreize". Anleger suchen verstärkt nach Schutz vor Inflation und Dollar-Entwertung, während das Finanzministerium zu wettbewerbsfähigen Zinssätzen refinanzieren muss. Die BitBonds sollen diese beiden Interessen in Einklang bringen.
Wie Binance News berichtet, hängt die Gewinnschwelle für Anleger vom festen Kupon der Anleihe und der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von Bitcoin ab. Bei Anleihen mit einem Kupon von 4% liegt die Gewinnschwelle für die Bitcoin-CAGR bei 0%. Für Anleihen mit niedrigeren Renditen sind die Schwellenwerte jedoch höher: 13,1% CAGR für 2%-Kupon-Anleihen und 16,6% für 1%-Kupon-Anleihen. Steigt die Bitcoin-CAGR auf 30% bis 50%, erhöhen sich die modellierten Renditen in allen Kuponschichten deutlich, wobei Anlegergewinne bis zu 282% möglich wären.
Bitget News und Bitrue erwähnen ebenfalls die potenziellen Vorteile für das US-Finanzministerium. Der Hauptvorteil wären niedrigere Kreditkosten. Selbst bei geringem oder keinem Bitcoin-Wertzuwachs würde das Finanzministerium im Vergleich zu traditionellen Anleihen mit einem festen Zinssatz von 4% Zinszahlungen einsparen. Laut Sigels Analyse liegt der Break-Even-Zinssatz für die Regierung bei etwa 2,6%. Die Ausgabe von Anleihen mit Kupons unter diesem Niveau würde den jährlichen Schuldendienst reduzieren und selbst bei stagnierenden oder fallenden Bitcoin-Kursen Einsparungen ermöglichen.
Bitrue hebt hervor, dass die Emission von BitBonds im Wert von 100 Milliarden Dollar mit einem Kupon von 1% und ohne Bitcoin-Gewinn der Regierung über die Laufzeit der Anleihe etwa 13 Milliarden Dollar einsparen würde. Erreicht Bitcoin eine CAGR von 30%, könnte dieselbe Emission einen zusätzlichen Wert von über 40 Milliarden Dollar generieren, hauptsächlich aus den gemeinsamen Bitcoin-Gewinnen.
Trotz der potenziellen Vorteile räumt VanEck auch Nachteile ein. Anleger tragen das Abwärtsrisiko von Bitcoin, ohne vollständig an den Gewinnen zu partizipieren. Anleihen mit niedrigeren Kupons werden unattraktiv, wenn sich Bitcoin nicht außergewöhnlich gut entwickelt. Zudem müsste das Finanzministerium mehr Schulden aufnehmen, um die 10% der Erlöse zu kompensieren, die für den Bitcoin-Kauf verwendet werden. Für jede Finanzierung von 100 Milliarden Dollar wären zusätzliche 11,1% erforderlich, um die Bitcoin-Allokation auszugleichen.
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