New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James verklagt mutmaßliche Krypto-Betrüger, die 2,2 Millionen US-Dollar erbeutet haben sollen, mittels eines neuartigen Verfahrens: Die Klage wird über einen NFT zugestellt, der in den Wallets der Täter hinterlegt wird und auf die Gerichtsdokumente verlinkt. Die Betrüger lockten Opfer mit gefälschten Jobangeboten und brachten sie dazu, Kryptowährung zu kaufen und auf ihre Wallets zu überweisen.
Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James geht gerichtlich gegen Betrüger vor, die mutmaßlich Kryptowährung im Wert von 2,2 Millionen US-Dollar gestohlen haben. Wie DL News und The Record berichten, sind die Identitäten der Täter unbekannt, ihre Krypto-Wallet-Adressen jedoch bekannt. In einem innovativen Verfahren plant James, die mutmaßlichen Betrüger durch das Hinterlegen eines NFT in ihren Wallets zu verklagen. Dieser NFT enthält einen Link zu einer Webseite mit den relevanten Gerichtsdokumenten. Laut Cryptonews.net und der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft ist dies das erste Mal, dass eine Behörde versucht, mutmaßliche Kriminelle auf diese Weise zu verklagen.
Die Betrüger sollen gefälschte Heimarbeitsplätze angeboten und ihre Opfer dazu gebracht haben, Stablecoins zu kaufen und diese an die Wallets der Täter zu überweisen. „Die Betrüger schickten New Yorkern SMS-Nachrichten, die ihnen gut bezahlte, flexible Jobs versprachen, nur um sie dazu zu bringen, Kryptowährung zu kaufen und sie ihnen dann zu stehlen“, zitiert The Record James in einer Erklärung.
Von Januar bis Juni 2024 verschickten die mutmaßlichen Betrüger laut DL News unaufgeforderte Nachrichten und gaben sich oft als Personalvermittler aus, die im Auftrag echter Unternehmen tätig seien. Die Opfer, die antworteten, wurden aufgefordert, die Kommunikation über WhatsApp fortzusetzen. Dort wurde ihnen erklärt, sie könnten Geld verdienen, indem sie Produktbewertungen auf Unternehmenswebseiten veröffentlichen. Für die Bewertungen von Produkten – deren Preise in Tether angegeben waren – mussten die Opfer ein „Arbeitskontoguthaben in Höhe des Produktpreises oder höher“ unterhalten, wie aus der von The Record eingesehenen Klage hervorgeht. Den Opfern wurde versprochen, Kryptowährung für die Produktbewertungen und das Erreichen bestimmter Meilensteine zu erhalten. Die angeblichen Zahlungen waren jedoch fingiert, während die eingezahlten Gelder „einfach in Wallets flossen, die die Angeklagten besaßen und/oder kontrollierten“, so The Record.
Ein Opfer, ein eingebürgerter US-Bürger aus Kroatien, der in der Klage nur als „Ally“ bezeichnet wird, verlor laut DL News mehr als 100.000 Dollar durch den Betrug. Ein weiteres Opfer, die 38-jährige Tech-Verkäuferin „Dena“ aus Florida, verlor mehr als 300.000 Dollar. Die Kryptowährung der Opfer wurde auf drei Wallets transferiert, die fast 2,2 Millionen Dollar in USDC und Tether enthielten. Die Unternehmen hinter beiden Stablecoins haben die gestohlene Kryptowährung eingefroren, und die Staatsanwaltschaft wird sie den Opfern zurückgeben, sobald die gerichtliche Genehmigung vorliegt. Die Staatsanwaltschaft fordert Strafen sowie ein Verbot für die mutmaßlichen Betrüger, in New York mit Kryptowährungen oder Rohstoffen zu handeln.
Dieser Fall verdeutlicht die Schwierigkeiten bei der Verfolgung von Kriminalität im Kryptowährungs-Bereich und die Notwendigkeit innovativer Lösungen wie der Zustellung von Klagen per NFT. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dieses neuartige Vorgehen auf zukünftige Fälle haben wird.
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