In der Kryptobranche häufen sich Berichte über systematische Kontokündigungen durch Banken, was den Verdacht einer gezielten Kampagne, genannt "Operation Chokepoint 2.0", erhärtet. Branchenführer wie Brian Armstrong von Coinbase vermuten politische Motive und sehen die Demokratische Partei als treibende Kraft, während auch andere Akteure wie Roman Storm und Sam Kazemian ähnliche Erfahrungen teilen. Die FDIC wird beschuldigt, Banken durch Briefe von Krypto-Aktivitäten abzuhalten, was die Besorgnis über die Zukunft der Branche weiter verstärkt.
Immer mehr Akteure der Kryptobranche berichten über Kontokündigungen durch Banken. Der Verdacht einer gezielten Kampagne gegen die Branche, bezeichnet als "Operation Chokepoint 2.0", verstärkt sich. Dieser Begriff, wie Cointelegraph erläutert, bezieht sich auf ein Programm aus der Obama-Ära, das den Zugang zu Finanzdienstleistungen für vermeintlich riskante Branchen wie Cannabis-Apotheken und Waffenhändler einschränkte und nun scheinbar auf die Kryptobranche ausgeweitet wird.
Brian Armstrong, CEO von Coinbase, vermutet laut Cryptoslate politische Motive hinter den aktuellen Entwicklungen. Er sieht die Demokratische Partei, insbesondere durch die Unterstützung von Senatorin Elizabeth Warren, als treibende Kraft hinter diesen Maßnahmen und glaubt, dass dies die Partei letztendlich schwächen wird. Armstrong bemüht sich derzeit über den Freedom of Information Act (FOIA), Dokumente zu erhalten, die das wahre Ausmaß der Krypto-bezogenen Kontoschließungen durch US-Banken offenlegen sollen.
Auch andere Branchenvertreter teilen ähnliche Erfahrungen. Roman Storm, Entwickler des Tornado Cash Projekts, berichtet von wiederholten Kontokündigungen aufgrund seiner Verbindung mit dem sanktionierten Krypto-Mixer. Sam Kazemian, Gründer von Frax Finance, gab an, dass JPMorgan Chase ihm im Dezember 2023 die Schließung von Konten angekündigt habe, deren Haupteinnahmen aus Krypto-Aktivitäten stammen. Diese Berichte decken sich mit den Aussagen des Risikokapitalgebers Marc Andreessen, der das Thema kürzlich im Podcast von Joe Rogan thematisierte und die Biden-Administration beschuldigte, die "Operation Chokepoint", ursprünglich auf Branchen wie Waffenhandel und Marihuana ausgerichtet, nun auf Krypto- und Tech-Startups auszuweiten.
Wie Bitcoin Magazine berichtet, warnte Tyler Winklevoss, Mitbegründer der US-Börse Gemini und der VC-Firma Winklevoss Capital, vor den anhaltenden Auswirkungen der "Operation Chokepoint 2.0". Winklevoss' Äußerungen folgten auf die Feststellung der Federal Reserve, dass die Krypto-freundliche Customers Bank "Mängel" bei der Einhaltung von Anti-Geldwäsche-Vorschriften aufwies und nun die Federal Reserve 30 Tage im Voraus über jede neue Bankbeziehung mit einem Krypto-Unternehmen informieren muss. Winklevoss kritisierte diese Maßnahme und argumentierte, dass die Überarbeitung des Compliance-Systems der Bank hätte erfolgen können, ohne diese Punkte zu vermischen und somit einen Engpass für Krypto-Unternehmen zu schaffen, die Zugang zu Bankdienstleistungen benötigen.
Bitcoinist berichtet über die Besorgnis von Coinbase hinsichtlich der Taktiken der FDIC, die Finanzinstitute von Krypto-Aktivitäten abhalten sollen. Coinbase gibt an, Beweise dafür gefunden zu haben, dass die FDIC Briefe an mehrere Finanzinstitute verschickt hat, in denen sie diese aufforderte, sich von Krypto-Investitionen fernzuhalten. Paul Grewal, Chief Legal Officer von Coinbase, erklärte, man habe "mehr als 20 Beispiele" für diese Taktiken gefunden. Die FDIC habe Finanzinstitute aufgefordert, Krypto-Aktivitäten zu "pausieren", "davon abzusehen" oder "nicht fortzufahren", Bankdienstleistungen für digitale Vermögenswerte anzubieten.