Kryptowährungen im Fokus: Finanzielle Herausforderungen und Chancen in verschiedenen Ländern
Eine Coinbase-Studie zeigt, dass Einwohner von Ländern mit wirtschaftlichen Herausforderungen, wie Argentinien, Kenia und den Philippinen, Kryptowährungen und Blockchain als Chance für mehr finanzielle Freiheit und Wohlstand sehen. Insbesondere in Ländern mit geringem Vertrauen in traditionelle Finanzsysteme wird die neue Technologie als Hoffnungsträger wahrgenommen, während die Schweiz mit einem stabileren Finanzsystem weniger Interesse zeigt. Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Finanzpolitik korreliert dabei positiv mit dem Interesse an Kryptowährungen.
Coinbase-Studie: Kryptowährungen finden Anklang in Ländern mit finanziellen Herausforderungen
Eine von Coinbase in Auftrag gegebene und von Ipsos durchgeführte Studie beleuchtet die Wahrnehmung von Kryptowährungen und Blockchain-Technologie in Argentinien, Kenia, den Philippinen und der Schweiz. Wie crypto.news berichtet, basiert die Studie auf Umfragen unter 4.000 Erwachsenen in diesen Ländern, die aufgrund ihrer unterschiedlichen sozioökonomischen Bedingungen ausgewählt wurden, um einen globalen Einblick zu ermöglichen.
Obwohl die Länder Gemeinsamkeiten wie mehrheitlich christliche Bevölkerung und republikanische Regierungssysteme aufweisen, unterscheiden sie sich erheblich in Bezug auf geografische Lage, Geschichte, Kultur, Sprache, Klima und Wirtschaftskraft.
Coinbase betont, dass die Einwohner aller vier Länder Verbesserungsbedarf im lokalen Finanzsystem sehen. Die Befragten erhoffen sich von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie positive Auswirkungen auf ihren finanziellen Wohlstand, sowie mehr Freiheit und Unabhängigkeit.
Wirtschaftliche Lage in den untersuchten Ländern
Die Studie beginnt mit der Feststellung, dass in keinem der Länder mehr als die Hälfte der Befragten der Ansicht ist, die aktuelle Finanzpolitik ermögliche ihnen ein besseres Leben als der vorherigen Generation. In Argentinien und den Philippinen ist der Anteil derjenigen, die ein schlechteres Leben als ihre Eltern erwarten, geringer.
In Kenia und der Schweiz zeigt sich im Vergleich zu den Vorjahren eine größere Unzufriedenheit mit der aktuellen Finanzpolitik, während in Argentinien und den Philippinen sowohl die gegenwärtige als auch die frühere Finanzpolitik eher negativ bewertet werden, wobei die heutige Situation leicht besser eingeschätzt wird. Einhellig sind die Befragten aller Länder der Meinung, dass das lokale Finanzsystem reformiert oder gar grundlegend überarbeitet werden sollte. Sie beschreiben die Finanzsysteme ihrer Länder als "langsam", "teuer" und "instabil". Auch mangelnde Innovation wird kritisiert.
Die Studie identifiziert vier Hauptanliegen der Befragten: Mangelnde Fairness (Diskriminierung), Zentralisierung, Wertverlust der Landeswährung und hoher Arbeitsaufwand, um ausreichend zu verdienen oder zu sparen.
Die Gewichtung dieser Sorgen variiert von Land zu Land. In Kenia und auf den Philippinen werden Zentralisierung, Diskriminierung und die Abhängigkeit vom Lohn am stärksten kritisiert. Die Schweiz zeigt die geringste Besorgnis in diesen Bereichen, äußert aber Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit der Regierung von Banken. In Argentinien ist das Vertrauen in Finanzinstitute am geringsten und das Sparen besonders schwierig.
Kryptowährungen als Lösungsansatz
Die Mehrheit der von Ipsos Befragten strebt nach mehr Selbstbestimmung und Kontrolle über ihre Finanzen. 7 von 10 Befragten sehen in Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie einen Weg, diese Ziele zu erreichen. Sowohl Besitzer von Kryptowährungen als auch diejenigen, die keine besitzen, stimmen darin überein, dass digitale Währungen ihnen mehr Freiheit und Kontrolle über ihr Vermögen ermöglichen könnten.
Das Interesse an Kryptowährungen ist in der Schweiz deutlich geringer als in den anderen Ländern. Über 70 % der Schweizer Krypto-Besitzer sind jedoch überzeugt, dass Kryptowährungen ihnen mehr Kontrolle und Freiheit bieten. Weniger als die Hälfte der befragten Schweizer ohne Kryptowährungen sehen einen Bedarf dafür.
Eine breitere Akzeptanz der Blockchain-Technologie wird ebenfalls positiv bewertet und als Chance zur Verbesserung der lokalen Finanzsysteme und des individuellen Wohlstands gesehen. Die Mehrheit der Befragten glaubt, dass die Blockchain-Technologie Innovation fördert und die Kontrolle über die eigenen Finanzen erleichtert. Sie erhoffen sich ein schnelleres und zugänglicheres System.
In allen Umfragen zeigt die Schweiz die niedrigsten Werte. Dies spiegelt die geringeren Erwartungen an Bitcoin und Blockchain sowie die höhere Zufriedenheit mit dem finanziellen Status quo wider.
Die Studie zeigt einen starken Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit mit der nationalen Finanzpolitik und der Zustimmung zu Kryptowährungen und Blockchain-Technologie. Die Einwohner der Schweiz und Argentiniens sind weniger besorgt über die aktuelle Finanzlage ihrer Länder und zeigen weniger Interesse an Kryptowährungen als die Befragten in Kenia und den Philippinen. Dies ist wahrscheinlich mit ein Grund, warum nicht nur Kenia, sondern ganz Afrika, wo ein großer Teil der Bevölkerung keinen Zugang zu Bankdienstleistungen hat, aber über Smartphones verfügt, als Treiber für die Massenadoption von Kryptowährungen und Blockchain-basierten Lösungen als Ersatz für traditionelle Banken gilt. Eine Studie von Chainalysis zeigt beispielsweise, dass Stablecoins 40 % des Krypto-Volumens in Subsahara-Afrika ausmachen.
Quellen:
- https://cryptonews.net/news/analytics/30417047/
- https://crypto.news/coinbase-study-finds-the-residents-of-the-countries/www.coinbase.com
- https://en.cryptonomist.ch/2025/01/22/the-coinbase-report-on-economic-hopes-and-frustrations-in-the-world-crypto-can-change-things/www.coinbase.com
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10907656/