Im ersten Quartal 2025 dominierte Künstliche Intelligenz den Risikokapitalmarkt, wobei fast 60% der globalen Investitionen in KI-Startups flossen, ein dramatischer Anstieg im Vergleich zu 28% im Vorjahresquartal. Angetrieben von einem "Fear of Missing Out"-Effekt sammelten KI-Unternehmen 73 Milliarden US-Dollar ein, mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens des Vorjahres, wobei OpenAI allein 40 Milliarden US-Dollar sicherte. Experten warnen jedoch vor einer möglichen Marktüberhitzung trotz des anhaltenden Hypes.
Im ersten Quartal 2025 strömte ein erheblicher Teil des globalen Risikokapitals in den Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Cointelegraph berichtet unter Berufung auf Daten von Pitchbook, dass fast 60% der weltweiten Risikokapitalinvestitionen in KI- und Machine-Learning-Startups flossen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2024, wo der Anteil bei 28% lag, ist dies ein dramatischer Anstieg. Pitchbook beschreibt in einem Bericht vom 17. April einen anhaltenden "FOMO-Effekt" (Fear of Missing Out) unter Investoren, die befürchten, im KI-Bereich den Anschluss zu verpassen.
Insgesamt konnten KI-Startups im ersten Quartal 73 Milliarden US-Dollar an Investitionen einsammeln. Dieser Betrag entspricht mehr als der Hälfte des Gesamtvolumens aller KI-Finanzierungsrunden des gesamten Vorjahres. Ein großer Teil dieser Summe entfiel auf eine einzige Finanzierungsrunde von OpenAI im März, die unter der Führung von SoftBank mit 40 Milliarden US-Dollar abgeschlossen wurde. Zu den weiteren nennenswerten Finanzierungsrunden im KI-Sektor gehörte unter anderem Anthropic mit einer Series-E-Finanzierung in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar.
Die Konzentration des Risikokapitals auf KI ist besonders in Nordamerika stark ausgeprägt. Laut Pitchbook flossen dort 70% der Risikokapitalinvestitionen in KI-Startups. Cointelegraph zitiert Maria Palma, General Partner bei Freestyle Capital, mit den Worten: "Die Angst, dass jemand anderes Ihren Markt erobert, war noch nie so groß wie jetzt. Man sieht keine Verlangsamung, weil das Tempo des technologischen Wandels kaum zu verarbeiten ist." Nnamdi Okike, Mitgründer und Managing Partner von 645 Ventures, rät jedoch zur Vorsicht und warnt vor einer möglichen Überhitzung des Marktes. Er befürchtet, dass viele Unternehmen scheitern werden, sobald der Hype um KI nachlässt.
Im Vergleich dazu fielen die Investitionen in Krypto- und Blockchain-Startups im ersten Quartal deutlich geringer aus. CryptoRank zufolge wurden in diesem Bereich 4,8 Milliarden US-Dollar investiert, wobei fast die Hälfte davon auf eine Investition der Abu Dhabi Investmentfirma MGX in Binance entfiel. Trotzdem war dies das stärkste Quartal für Krypto-Risikokapital seit dem dritten Quartal 2022 und mehr als viermal so hoch wie die 1,1 Milliarden US-Dollar, die im vierten Quartal 2024 investiert wurden.
Ein Artikel von Development Corporate vom 11. April 2025, der sich auf den European Venture Report von Pitchbook und J.P. Morgan bezieht, zeigt, dass KI und Machine Learning im ersten Quartal 2025 SaaS beim Gesamtdealwert in Europa überholt haben. KI & ML verzeichneten 4,6 Milliarden Euro (27,5% des Dealwerts im ersten Quartal), während SaaS hinter Fintech auf dem dritten Platz landete. Fintech führte das Quartal mit 4,8 Milliarden Euro an. Der Artikel hebt jedoch hervor, dass viele dieser KI-Deals nicht in der Pre-Seed- oder Seed-Phase, sondern in späteren Finanzierungsrunden stattfanden.
Candice Matthews Brackeen, Founding Partner bei Lightship Capital, diskutiert auf LinkedIn das Paradoxon, dass KI-Startups boomen, während die Gewinne von Risikokapitalgebern auf einem historischen Tiefstand sind. Sie betont die Notwendigkeit kreativer Liquiditätsstrategien für Gründer und Investoren, da Börsengänge und Übernahmen nicht die einzigen Ausstiegsmöglichkeiten sind. Tenderangebote und Private Equity gewinnen an Bedeutung.