Die OECD sieht großes Potenzial in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Tourismus der G7-Länder, insbesondere für Innovationen und nachhaltige Entwicklung. Gleichzeitig betont sie die Notwendigkeit von Datenschutzmaßnahmen, die Berücksichtigung der Auswirkungen auf Arbeitsplätze und die Unterstützung von Unternehmen, vor allem KMU, bei der KI-Integration. Die aktualisierten OECD-KI-Prinzipien von 2024 bieten dafür einen wichtigen Rahmen.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht erhebliches Potenzial im Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) für den Tourismussektor der G7-Staaten. Laut Cryptopolitan könnte KI Innovationen und nachhaltige Entwicklung im Tourismus vorantreiben. Ein G7/OECD-Positionspapier, herausgegeben am 18. Dezember 2024 und bearbeitet von Jane Stacey, untersucht die Chancen und Herausforderungen, die KI für Reisende, Unternehmen, Destinationen und Regierungen darstellt.
KI ermöglicht personalisierte Reiseerlebnisse, steigert die betriebliche Effizienz und fördert die Entwicklung neuer Tourismusangebote. Gleichzeitig wirft die zunehmende Nutzung von KI Fragen hinsichtlich Datenschutz, Auswirkungen auf Arbeitsplätze im Tourismus und der Unterstützung von Unternehmen – insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) – bei der Anpassung an den rasanten technologischen Fortschritt auf.
Das OECD-Papier unterstreicht die Notwendigkeit robuster Datenschutzmaßnahmen, besonders im Zusammenhang mit personalisierten Reiseerlebnissen. Die Folgen des KI-Einsatzes auf Arbeitsplätze im Tourismus müssen beobachtet werden, um Arbeitnehmer zu schützen und auf neue Anforderungen vorzubereiten. Tourismusunternehmen, vor allem KMU, sollten bei der Integration von KI und der Einhaltung sich ändernder rechtlicher Vorgaben unterstützt werden, während gleichzeitig ein dynamisches Innovationsumfeld gefördert wird.
Die OECD hat bereits 2019 KI-Prinzipien verabschiedet, die 2024 aktualisiert wurden. Diese Prinzipien, die von den OECD-Mitgliedsländern und einer Reihe von Partnern weltweit angenommen wurden, zielen auf eine innovative und vertrauenswürdige KI ab, welche die Menschenrechte und demokratischen Werte respektiert. Sie umfassen fünf wertebasierte Prinzipien und fünf Empfehlungen für politische Entscheidungsträger und KI-Akteure. Wie die OECD auf ihrer Webseite betont, bilden die Prinzipien eine Grundlage für internationale Zusammenarbeit und Interoperabilität.
Die Prinzipien behandeln unter anderem Themen wie inklusives Wachstum, nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte, demokratische Werte, Transparenz, Erklärbarkeit, Robustheit, Sicherheit und Verantwortlichkeit. Sie empfehlen Investitionen in KI-Forschung und -Entwicklung, die Förderung eines inklusiven KI-Ökosystems und die Schaffung eines günstigen politischen Umfelds für KI. Des Weiteren betonen sie die Notwendigkeit, menschliche Kompetenzen auszubauen und sich auf den Wandel des Arbeitsmarktes einzustellen, sowie die internationale Zusammenarbeit für eine vertrauenswürdige KI.
Die OECD beobachtet die Umsetzung der KI-Prinzipien in verschiedenen Ländern. Bis Mai 2023 wurden über 1000 politische Initiativen in mehr als 70 Ländern gemeldet, die den OECD-KI-Prinzipien entsprechen. Die Erfahrungen aus Ländern wie Kolumbien, das mit Unterstützung der OECD einen ethischen KI-Rahmen entwickelt hat, zeigen, wie die Prinzipien in der Praxis umgesetzt werden können.
Der Einsatz von KI im Tourismus birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die G7-Staaten müssen die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen, um die Vorteile der KI zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Die OECD-KI-Prinzipien bieten eine wichtige Grundlage für die Entwicklung einer verantwortungsvollen und nachhaltigen KI-Strategie im Tourismus.
Quellen: