Intels Fördermittel aus dem CHIPS and Science Act wurden von der Biden-Regierung auf unter 8 Milliarden US-Dollar reduziert, was Auswirkungen auf den Zeitplan der geplanten Chipfabriken haben könnte. Trotz der Kürzung soll die Bewilligung den Zulieferern mehr Sicherheit geben und die Entwicklung der US-amerikanischen Halbleiterproduktion vorantreiben.
Die Biden-Administration hat die Fördermittel für Intel im Rahmen des CHIPS and Science Act gekürzt. Wie Cryptopolitan berichtet, liegt die Summe nun unter 8 Milliarden US-Dollar. Ursprünglich waren 8,5 Milliarden US-Dollar vorgesehen, um Intels Halbleiterprojekte in Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon zu unterstützen. Dort plant das Unternehmen den Ausbau bestehender und die Errichtung neuer Produktionsstätten sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Die Regierung verfolgt das Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts 20% der weltweit führenden Logikchips im Inland zu produzieren. Aktuell werden in den USA keine Chips dieser Technologie hergestellt.
Die Förderkürzung wirft Fragen nach den Auswirkungen auf Intels Zeitplan auf, insbesondere für das Projekt in Ohio, wo zwei hochmoderne Chipfabriken entstehen sollen. Wie Supply Chain Dive berichtet, wurde der Produktionsstart in Ohio bereits auf Ende 2026 verschoben. Die Finanzierungssicherheit durch den CHIPS Act ist für Intels Zulieferer von entscheidender Bedeutung. Laut Bob O'Donnell, Präsident und Gründer von Technalysis Research, dürfte die Bewilligung der Mittel, wenn auch in gekürzter Höhe, den Zulieferern mehr Vertrauen in die Realisierung der Projekte geben. Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit klarer Zeitpläne für die Bestellungen, damit die Zulieferer ihre Produktionskapazitäten und Personalplanung entsprechend anpassen können.
Intel verfügt über ein umfangreiches Zulieferernetzwerk. Im Jahr 2020 zählte das Unternehmen über 9.000 Tier-1-Zulieferer in 89 Ländern. Allein in Oregon, wo sich Intels wichtigstes Forschungs- und Entwicklungszentrum befindet, gab das Unternehmen im Jahr 2022 mehr als 4 Milliarden US-Dollar bei über 500 Zulieferern aus, wie das US-Handelsministerium berichtet. Auch in Ohio investieren Zulieferer in großem Umfang. Seit der Ankündigung des Projekts in New Albany ist die Anzahl der Zulieferer im Bundesstaat auf 300 Unternehmen in fast 40 Bezirken angewachsen, so der Verband der Ohio-Hersteller. Der Bundesstaat und Intel haben gemeinsam ein Konsortium für die Halbleiter-Lieferkette gegründet, um Zulieferern in Ohio den Zugang zu eigenen CHIPS-Fördermitteln für Projekte unter 300 Millionen US-Dollar zu erleichtern.
James Anderson, Business Development Manager bei Actalent mit Schwerpunkt auf dem Halbleitermarkt, rät den Zulieferern, die Zeit bis zur Fertigstellung der Intel-Fabriken zu nutzen, um ihre Kapazitäten für die neuen Auftragsvolumina zu bewerten. Dies betrifft Unternehmen von Anlagenherstellern über Logistikdienstleister bis hin zu Testunternehmen. Sie sollten prüfen, welche personellen Ergänzungen oder externen Partnerschaften erforderlich sind, um für den Produktionsstart gerüstet zu sein.
Weitere Meldungen im Zusammenhang mit dem CHIPS Act betreffen Micron Technology. Wie auf LinkedIn berichtet wird, erhält Micron 6,1 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln, um drei Anlagen zu bauen und über 70.000 Arbeitsplätze in New York und Idaho zu schaffen. Auch hier wird die Bedeutung der staatlichen Förderung für die Stärkung der US-amerikanischen Halbleiterindustrie und die Schaffung von Arbeitsplätzen hervorgehoben.
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