Der Künstler Jonathan Mann und der Rechtsprofessor Brian L. Frye klagen gegen die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, da sie die Anwendung von Wertpapiergesetzen auf NFTs als Angriff auf die künstlerische Freiheit und wirtschaftliche Möglichkeiten von Künstlern betrachten. Sie argumentieren, dass Kunstwerke, ob physisch oder digital, nicht mit Wertpapieren gleichgesetzt werden können und eine Regulierung durch die SEC nicht gerechtfertigt ist.
Die Welt der Kunst und die Finanzwelt scheinen auf den ersten Blick wenig miteinander gemein zu haben. Doch die rasante Entwicklung von NFTs, die es ermöglichen, digitale Kunstwerke auf der Blockchain zu verkaufen, hat die Grenzen zwischen diesen beiden Bereichen verwischt. Nun stellt sich die Frage: Sollten Kunstwerke, insbesondere NFTs, von der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC reguliert werden?
Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Klage, die der Musiker Jonathan Mann, bekannt als "Song a Day Mann", und der Künstler und Rechtsprofessor Brian L. Frye gegen die SEC eingereicht haben. Wie Wired berichtet, sehen sich die beiden Künstler durch die jüngsten Maßnahmen der SEC gegen NFT-Projekte in ihrer künstlerischen Freiheit und ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten eingeschränkt.
Mann, der seit 2013 täglich einen Song online veröffentlicht, hatte NFTs als lukrative Möglichkeit entdeckt, seine Musik direkt an Käufer zu verkaufen und an Folgeverkäufen zu partizipieren. Doch die jüngsten Entscheidungen der SEC, NFT-Projekte wie Impact Theory und Stoner Cats wegen des Verkaufs nicht registrierter Wertpapiere zu belangen, haben Unsicherheit und Besorgnis in der Kunstszene ausgelöst.
In ihrer Klage argumentieren Mann und Frye, dass die Anwendung von Wertpapiergesetzen auf Kunstwerke, ob physisch oder digital, keinen Sinn ergebe. Sie vergleichen die Situation mit der absurden Vorstellung, dass Künstler wie Andy Warhol oder Pablo Picasso ihre Werke hätten registrieren lassen müssen, bevor sie diese verkaufen konnten.
Die SEC argumentiert, dass einige NFTs die Kriterien für Wertpapiere erfüllen, da sie Investoren Anteile an einem Unternehmen oder Projekt versprechen und die Erwartung auf zukünftige Gewinne wecken. Kritiker entgegnen, dass diese Definition zu weit gefasst sei und auch auf traditionelle Kunstwerke angewendet werden könnte, die im Wert steigen, wenn ein Künstler erfolgreich wird.
Die Klage von Mann und Frye wirft grundlegende Fragen über die Natur von Kunst, Investitionen und die Rolle der Regulierungsbehörden im digitalen Zeitalter auf. Sollte die SEC die Kontrolle über den NFT-Markt übernehmen, könnte dies weitreichende Folgen für Künstler, Sammler und die gesamte Kunstwelt haben.
Die Entscheidung des Gerichts wird richtungsweisend sein und könnte einen Präzedenzfall für die Regulierung von NFTs und digitalen Kunstwerken schaffen. Es bleibt abzuwarten, ob die Gerichte die Argumente der Künstler unterstützen oder ob die SEC ihren Einflussbereich auf den Kunstmarkt ausweiten wird.
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