Norwegen unterstützt die EU-Verordnung MiCA zur Regulierung von Krypto-Assets und testet gleichzeitig eine eigene digitale Zentralbankwährung (CBDC) zur Stärkung der Finanzstabilität. Die Norges Bank sieht die Notwendigkeit, über den EU/EWR-Rahmen hinauszugehen, um den Risiken von Kryptowährungen zu begegnen, während die Finanzaufsichtsbehörde (FSA) bereits die Registrierung von Anbietern virtueller Währungen vorschreibt.
Norwegen positioniert sich zunehmend im Bereich der digitalen Finanzinnovationen und signalisiert Unterstützung für die EU-Verordnung MiCA (Markets in Crypto-Assets) und erwägt gleichzeitig die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC), um die Finanzstabilität zu gewährleisten. Wie die norwegische Zentralbank (Norges Bank) in ihrem Bericht zur Finanzinfrastruktur 2022 feststellte, wird die Testphase für die eigene CBDC bis 2023 laufen. Gleichzeitig schließt sich die Norges Bank internationalen Kollegen an und fordert mehr Krypto-Regulierung (Vixio, 2022).
Die zunehmende Verbreitung von Kryptowährungen in Norwegen unterstreicht die Notwendigkeit einer klaren Regulierung. Laut einer Studie von EY und K33 aus dem Jahr 2024 besitzen rund 9% der erwachsenen Bevölkerung Norwegens Kryptowährungen. Eine weitere Umfrage der Norges Bank im Juni 2024 ergab sogar einen Anteil von 11%. Diese Zahlen verdeutlichen den wachsenden Einfluss von Krypto-Assets auf die norwegische Finanzlandschaft (Global Legal Insights, 2025).
Die norwegische Regierung erkennt die Notwendigkeit regulatorischer Maßnahmen. Das Finanzministerium und die Finanzaufsichtsbehörde (FSA) spielen dabei eine führende Rolle. Auch Økokrim (die nationale Behörde für die Untersuchung und Verfolgung von Wirtschafts- und Umweltkriminalität), die Norges Bank und das norwegische Unternehmensregister beschäftigen sich intensiv mit Blockchain-Technologie und digitalen Vermögenswerten. Der Fokus liegt dabei auf dem Schutz der Verbraucher und Investoren sowie der Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Sanktionsumgehung (Global Legal Insights, 2025).
Die FSA ist für die Umsetzung von MiCA in Norwegen zuständig. Anbieter von Tausch- und Verwahrungsdiensten für virtuelle Währungen müssen sich bereits jetzt bei der FSA registrieren lassen. Die Behörde verfolgt einen strikten Ansatz bei der Registrierung und hat wiederholt vor den Risiken virtueller Währungen für Kleinanleger gewarnt (Global Legal Insights, 2025).
Die Norges Bank führt derzeit ein Projekt zu CBDCs durch. In ihrem Jahresbericht 2024 widmet sie sich ausführlich dem Thema Krypto-Assets und betont die Notwendigkeit einer nationalen Strategie für deren Regulierung. Die Bank sieht die Notwendigkeit, über den aktuellen EU/EWR-Rahmen hinauszugehen, um den potenziellen systemischen Risiken durch Krypto-Assets entgegenzuwirken (Coindesk, 2023). Wie Cointelegraph berichtet, unterstützt Norwegen MiCA und erwägt die Integration von CBDCs (Cointelegraph, o.D.).
Die Norges Bank testet verschiedene Prototypen für eine digitale Krone, darunter eine private Version der Enterprise-Blockchain Hyperledger Besu. Die Tests sollen bis Sommer 2023 laufen und wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung eines sicheren, effizienten und widerstandsfähigen Zahlungssystems liefern (Vixio, 2022).
Während die norwegische Regierung die Notwendigkeit einer Regulierung anerkennt, herrscht in anderen Sektoren Skepsis. Banken zeigen sich aufgrund von Bedenken hinsichtlich Geldwäsche zurückhaltend gegenüber Kryptowährungen. Die FSA hat jedoch kommuniziert, dass norwegische Banken Kunden akzeptieren müssen, die Kryptowährungen über eine bei der FSA registrierte Börse handeln (Global Legal Insights, 2025).
Insgesamt zeigt sich Norwegen in Bezug auf Kryptowährungen vorsichtig, aber pragmatisch. Die Unterstützung von MiCA und die Erforschung von CBDCs deuten auf einen proaktiven Ansatz hin, der sowohl Innovation als auch Finanzstabilität gewährleisten soll.
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