SEC-Vorsitzender Gary Gensler hat Andeutungen gemacht, die als möglicher Rücktritt interpretiert werden, während er die bisherigen Krypto-Maßnahmen der Behörde verteidigte. Die Spekulationen wurden durch Äußerungen von Rechtsexperten und Krypto-Aktivisten befeuert, und ein möglicher Rücktritt könnte erhebliche Auswirkungen auf den Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC haben. Die Kryptobranche steht nun am Scheideweg und ihre Zukunft hängt stark von der zukünftigen Ausrichtung der SEC ab.
Der Vorsitzende der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC, Gary Gensler, hat in einer Rede Andeutungen gemacht, die als möglicher Hinweis auf einen bevorstehenden Rücktritt interpretiert werden könnten. Während er die bisherigen Durchsetzungsmaßnahmen der SEC im Krypto-Bereich verteidigte, bedankte er sich explizit bei seinen Kollegen und sprach von gemeinsamer Arbeit, was von einigen Beobachtern als Abschiedsgruß gewertet wurde. Wie cryptonews.com berichtet, befeuern diese Aussagen die Gerüchte um Genslers möglichen Rücktritt.
Gensler betonte die Bedeutung von Transparenz und vollständiger Information im Kryptomarkt und verteidigte die Schritte der SEC gegen große Plattformen wie Binance, Coinbase und Ripple Labs. Er argumentierte, dass diese Maßnahmen gerichtlich bestätigt wurden und dem Schutz der Investoren dienen. Gleichzeitig hob er die Zulassung von Bitcoin- und Ethereum-ETFs unter seiner Führung hervor, was ihm in Teilen der Branche Anerkennung eingebracht hat. Dennoch bleibt seine kritische Haltung gegenüber vielen Kryptowährungen bestehen. Er betonte erneut seine Bedenken hinsichtlich der Risiken für Anleger und den Mangel an realen Anwendungsfällen für die „überwiegende Mehrheit“ der Kryptowährungen.
Die Spekulationen über einen Rücktritt wurden durch Äußerungen von Rechtsexperten und Krypto-Aktivisten wie John E. Deaton weiter angeheizt. Deaton vermutet, dass Gensler seinen Rücktritt bereits in Kürze bekannt geben könnte, obwohl seine Amtszeit regulär noch bis Juni 2025 läuft. Wie Newsbit berichtet, hat der XRP-Kurs in den letzten 24 Stunden stark zugelegt, was mit den Rücktrittsgerüchten in Verbindung gebracht wird. Anleger erhoffen sich von einer neuen Führung der SEC eine positivere Haltung gegenüber Kryptowährungen.
Der mögliche Rücktritt Genslers und die damit verbundenen Veränderungen in der SEC-Führung könnten erhebliche Auswirkungen auf den laufenden Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC haben, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Anhörung. Wie Crypto News Flash erläutert, geht es in der Berufung der SEC gegen Ripple unter anderem um die Frage, ob XRP-Transaktionen an Börsen als Wertpapiere einzustufen sind. Der Ausgang dieses Verfahrens könnte einen wichtigen Präzedenzfall für die Regulierung digitaler Vermögenswerte schaffen.
Die Diskussion um die Zukunft von Kryptowährungen als Zahlungsmittel wurde durch Genslers Äußerungen erneut befeuert. Wie Blocktrainer.de berichtet, äußerte sich Gensler skeptisch gegenüber Bitcoin und anderen Kryptowährungen als zukünftige Zahlungsmittel. Er bezog sich dabei auf das Greshamsche Gesetz und argumentierte, dass Bitcoin aufgrund seiner Volatilität eher als spekulativer Vermögenswert denn als Zahlungsmittel betrachtet werde. Demgegenüber argumentieren Bitcoin-Befürworter, dass die begrenzte Menge von Bitcoin langfristig zu einer Wertsteigerung führen und Bitcoin als „hartes Geld“ etablieren könnte.
Die Kryptobranche steht damit an einem Scheideweg. Wie Capital analysiert, muss sie sich nach dem FTX-Skandal und dem Schuldspruch gegen Sam Bankman-Fried neu positionieren. Die Frage ist, ob sie den Weg in den Mainstream der Finanzwelt sucht oder sich auf ihre ursprünglichen Werte und eine Nischenexistenz besinnt. Der Ausgang des Ripple-Verfahrens und die zukünftige Ausrichtung der SEC unter einer neuen Führung werden dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Quellen: