Der LIBRA-Coin und die Folgen von politischer Unterstützung
Der Solana-basierte Meme-Coin LIBRA, kurzzeitig vom argentinischen Präsidenten Javier Milei beworben, verlor nach dessen Rückzug der Unterstützung 90% an Wert. Blockchain-Analysen deuten auf Insiderhandel und mögliche Marktmanipulation hin, wobei Millionen von Dollar abgezogen wurden, bevor der Kurs abstürzte. Der Vorfall unterstreicht die Risiken von spekulativen Meme-Coins und die Notwendigkeit von Anlegerschutz im Kryptomarkt.
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Der LIBRA-Skandal: Mileis Unterstützung und der Absturz des Meme-Coins
Der Solana-basierte Meme-Coin LIBRA, der kurzzeitig vom argentinischen Präsidenten Javier Milei beworben wurde, löste einen Sturm der Entrüstung und Kontroversen aus. Wie Cointelegraph berichtet, bestätigte Julian Peh, Mitbegründer des KIP Protocol, die Beteiligung der Plattform an dem Projekt. Pehs Rolle, so erklärte er gegenüber Cointelegraph, beschränkte sich auf die Verwaltung der Mittelverteilung an argentinische Unternehmen und umfasste nicht die Verwaltung des Tokens selbst. "Unsere Hauptaufgabe ist es, die Mittelzuweisung an die argentinischen Unternehmen zu verwalten, und weniger die Token-Seite", so Peh.
Mileis anfängliche Werbung für den LIBRA-Token auf X (ehemals Twitter) führte zu einem rapiden Kursanstieg und einer kurzzeitigen Marktkapitalisierung von 4,5 Milliarden US-Dollar, wie unter anderem BeInCrypto berichtet. Das Projekt behauptete, die argentinische Wirtschaft durch die Finanzierung kleiner Unternehmen und lokaler Projekte zu fördern.
Schnell kamen jedoch Zweifel an der Seriosität des Projekts auf. Der Krypto-Analyst Conor Grogan wies darauf hin, dass die Wallet, die LIBRA bereitstellte, Gelder von einer Börse ohne KYC-Verifizierung (Know Your Customer) erhalten hatte, und äußerte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Transparenz des Projekts, wie Crypto Briefing berichtet.
Angesichts der zunehmenden Kritik distanzierte sich Milei von dem Projekt und löschte seinen ursprünglichen Beitrag. Er erklärte, er habe das Projekt zunächst geteilt, um – wie er es regelmäßig tue – eine private Initiative zu unterstützen, habe seine Unterstützung aber nach weiterer Prüfung zurückgezogen. Nach Mileis Distanzierung stürzte der Kurs von LIBRA um etwa 90% ab, wie BeInCrypto berichtet.
Die Blockchain-Analyseplattform Lookonchain enthüllte, dass Insider rund 107 Millionen US-Dollar abgezogen hatten. Acht mit dem Projekt verbundene Wallets bewegten 57,6 Millionen US-Dollar in USDC und 249.671 SOL im Wert von fast 50 Millionen US-Dollar. Analysten vermuten einen Zusammenhang zwischen diesen Abhebungen und Liquiditätsmanipulation sowie angesammelten Gebühren, wie BeInCrypto berichtet.
Der Vorfall löste in der Krypto-Community Besorgnis über politisch assoziierte Meme-Coins und die damit verbundenen Anlegerrisiken aus. Der Krypto-Analyst EmberCN berichtete, dass Insider mindestens 20,18 Millionen US-Dollar verdienten, indem sie Mileis Werbe-Tweet ausnutzten, Sekunden nach der Veröffentlichung kauften und nach dem Preisanstieg verkauften.
Die LIBRA-Kontroverse verdeutlicht die Risiken spekulativer Meme-Coins, insbesondere im Zusammenhang mit politischen Persönlichkeiten. Der Vorfall hat die Diskussionen über Regulierung und Anlegerschutz im Krypto-Bereich erneut befeuert. Wie ChainCatcher berichtet, betonte das KIP Protocol, dass Milei nicht an der Entwicklung des Projekts beteiligt war und es sich um ein rein privates Unternehmensprojekt handle.
Quellen:
* cointelegraph.com/news/kip-protocol-reveals-involvement-javier-milei-endorsed-libra
* beincrypto.com/argentina-president-libra-meme-coin/
* cryptobriefing.com/digital-token-launch-libra/
* www.chaincatcher.com/en/article/2167705
* www.binance.com/en/square/hashtag/XRPto100k
* decripto.org/en/argentina-javier-milei-and-the-promotion-of-libra-memecoin-plummeting-95-after-his-endorsement/
* www.theblockbeats.info/en/flash/281886
* newsincrypto.co/the-story-of-meme-coin-libra/
* cryptobriefing.com/libra-token-crash-argentina/