Sowohl Gemini als auch OKX, zwei führende Krypto-Börsen, haben Malta als ihren europäischen Hauptsitz für die Einhaltung der MiCA-Verordnung gewählt. Sie begründen ihre Entscheidung mit dem innovationsfreundlichen regulatorischen Umfeld Maltas und der bereits vorhandenen Infrastruktur. Dies unterstreicht Maltas wachsende Bedeutung als Zentrum für regulierte Krypto-Aktivitäten in Europa.
Die von den Winklevoss-Zwillingen gegründete Krypto-Börse Gemini hat Malta als ihren europäischen Hauptsitz für die Einhaltung der Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Verordnung ausgewählt. Wie Cointelegraph berichtet, sicherte sich Gemini bereits im Dezember 2024 eine Lizenz als Virtual Financial Assets (VFA) Service Provider von der maltesischen Finanzaufsichtsbehörde. Diese Lizenz bildet die Grundlage für die Registrierung als Virtual Asset Service Provider (VASP) unter MiCA.
Gemini begründet die Wahl Maltas mit dessen „proaktivem Ansatz zur Förderung von Innovationen bei Fintech- und Digital-Asset-Unternehmen“, der ein optimales Umfeld für die europäischen Aktivitäten der Börse schaffe. Die Entscheidung fiel nach dem vollständigen Inkrafttreten der MiCA-Verordnung Ende 2024. Während die erste Phase der Regulierung, die sich auf Stablecoins konzentrierte, bereits Mitte 2024 in Kraft trat, umfasst die vollständige Implementierung nun auch allgemeine Krypto-Transaktionen unter den MiCA-Vorschriften.
Mark Jennings, Geminis Head of Europe, bezeichnet MiCA als „dringend notwendige regulatorische Entwicklung für die europäische Krypto-Community“ (Cointelegraph). Er hofft, dass Geminis Entscheidung, Malta als MiCA-Hub zu nutzen, als Vorbild für die Krypto-Regulierung weltweit dienen kann. Die größte Herausforderung sieht Jennings laut Cointelegraph in der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur für die MiCA-Konformität.
Die Einführung von MiCA hat weitreichende Folgen für die Kryptobranche. Krypto-Unternehmen müssen die Konformität ihrer Produkte innerhalb der EU sicherstellen. Viele Börsen haben bereits nicht konforme Stablecoins aus ihrem Angebot entfernt, während andere ihre bevorzugten Standorte festlegen. Auch Drittanbieter im Krypto-Bereich könnten indirekt von den MiCA-Vorschriften betroffen sein.
Malta entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen MiCA-Hub. Auch OKX, die drittgrößte Krypto-Börse nach täglichem Handelsvolumen, hat sich laut WhosWho.mt für Malta als ihren MiCA-Hub entschieden. OKX begründet diese Entscheidung mit den regulatorischen Standards Maltas, der bestehenden Infrastruktur und dem bereits vorhandenen Team des Unternehmens vor Ort. OKX besitzt seit 2021 eine Class 4 VFA Service Provider Lizenz der maltesischen Finanzaufsichtsbehörde.
Die Entscheidungen von Gemini und OKX für Malta unterstreichen die wachsende Bedeutung des Inselstaates als Zentrum für regulierte Krypto-Aktivitäten in Europa. Die klare Regulierung und das innovationsfreundliche Umfeld machen Malta attraktiv für Krypto-Unternehmen, die im europäischen Markt expandieren möchten.
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