Bitcoin erreichte neue Höchststände, doch die erwartete Altcoin-Saison blieb aus. Ein Bericht von Bybit und Block Scholes analysiert die Gründe hierfür, darunter das untypische Verhalten von Bitcoin nach dem Halving und die schwache Performance von Ethereum. Trotzdem sehen die Experten weiterhin Potenzial für eine Altcoin-Saison, ausgelöst durch Faktoren wie Bitcoin-Gewinnmitnahmen, eine Erholung von Ethereum oder institutionelle Investitionen.
Der Kryptomarkt präsentiert sich aktuell in einer ungewissen Lage. Bitcoin hat zwar neue Allzeithochs erreicht, die erwartete Altcoin-Saison ist jedoch bisher ausgeblieben. Ein gemeinsamer Bericht von Bybit und Block Scholes untersucht die Ursachen für dieses ungewöhnliche Marktverhalten und entwirft mögliche Zukunftsszenarien.
Wie Cryptonews.net berichtet, hebt der Bericht "Altcoin Rotation - Why Altseason Hasn't Come This Time?" hervor, dass Bitcoin seine Marktführerschaft behauptet, obwohl historisch gesehen nach dem Erreichen neuer Allzeithochs Kapitalabflüsse in Altcoins üblich waren. Diese sogenannten Altcoin-Saisons, charakterisiert durch eine überdurchschnittliche Wertentwicklung von Altcoins im Vergleich zu Large-Cap-Token, markierten häufig das Ende eines Bullenmarktes. Dies war in den letzten beiden Bullenmärkten der Fall, wie der Bericht feststellt. Der aktuelle Zyklus weicht jedoch von diesem Muster ab und verunsichert viele Anleger.
Der Bericht nennt verschiedene Faktoren, die zu dieser Abweichung beigetragen haben könnten. Dazu zählen das Bitcoin-Halving im April 2024, der DeFi-Sommer 2020, institutionelle Kapitalzuflüsse durch ETFs und die Rolle von Stablecoins. Insbesondere das Halving, das in der Vergangenheit oft zu einer Abschwächung von Bitcoin führte, blieb diesmal ohne diesen Effekt. Dies deutet auf eine strukturelle Veränderung des Marktgeschehens hin.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die schwache Performance von Ethereum. Wie Block Scholes Research in einem separaten Artikel erläutert, hat Ethereum nicht nur gegenüber Bitcoin, sondern auch im Vergleich zu Konkurrenten wie Solana und Sui an Boden verloren. Diese Schwäche von Ethereum, das in früheren Zyklen oft als Katalysator für die Altcoin-Saison fungierte, trägt ebenfalls dazu bei, dass der Kapitalfluss in Altcoins ausbleibt.
Trotz der aktuellen Lage sieht der Bericht weiterhin Potenzial für eine Altcoin-Saison. Ein mögliches Szenario ist die klassische Kapitalrotation, bei der Bitcoin-Inhaber Gewinne realisieren und in Altcoins investieren. Ein weiterer Auslöser könnte eine Outperformance von Ethereum gegenüber Bitcoin sein, die das Interesse an alternativen Kryptowährungen wiederbeleben könnte. Darüber hinaus könnten institutionelle Investoren, die sich mit neuen regulatorischen Rahmenbedingungen vertraut machen, und anhaltendes Interesse von Kleinanlegern an Meme-Coins zu einer breiteren Altcoin-Saison beitragen.
Obwohl die Altcoin-Saison noch aussteht, deutet vieles auf ein anhaltendes Interesse am Kryptomarkt hin. Das Wachstum von Stablecoins und das hohe Handelsvolumen an zentralisierten Börsen, wie von crypto.news berichtet, sprechen für eine anhaltende Nachfrage. Sollten Bitcoin neue Höchststände erreichen und Ethereum wieder an Dynamik gewinnen, könnte dies den lang erwarteten Altcoin-Boom auslösen.