Die US-Wahl löste anfängliche Euphorie und Rekordstände an den Kryptomärkten aus, angetrieben von Spekulationen auf eine kryptofreundliche Politik unter Trump. Nach ersten Abflüssen bei Bitcoin- und Ethereum-ETFs ist diese Euphorie jedoch verflogen, und es herrscht Unsicherheit über die Nachhaltigkeit des sogenannten "Trump-Trades". Experten mahnen zur Vorsicht, da Trumps tatsächliche Haltung zu Kryptowährungen und die Auswirkungen der möglichen Deregulierung unklar bleiben.
Der überraschende Wahlausgang in den USA hat die Kryptomärkte in Aufruhr versetzt. Nach anfänglicher Euphorie und Rekordständen bei Bitcoin und Ethereum zeigen sich nun erste Anzeichen einer Konsolidierung. Wie cryptonews.net berichtet, verzeichnen Bitcoin- und Ethereum-ETFs die ersten Abflüsse seit der Wahl. Dies wirft die Frage auf, ob der sogenannte "Trump-Trade", also die Spekulation auf eine positive Entwicklung der Kryptomärkte unter einer Trump-Präsidentschaft, bereits vorüber ist.
Die anfängliche Rallye wurde durch verschiedene Faktoren befeuert. Zum einen die Erwartung einer kryptofreundlichen Politik unter Trump, zum anderen die Hoffnung auf eine Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. Wie die Börse Frankfurt berichtet, hatte Trump Pläne zur Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve angekündigt. Dies führte zu einem sprunghaften Anstieg des Bitcoin-Kurses, der zeitweise die Marke von 90.000 US-Dollar überschritt. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum und Solana profitierten von der allgemeinen Aufbruchstimmung.
Die Euphorie spiegelte sich auch im Handel mit Krypto-ETNs wider. ICF Bank und Lang & Schwarz meldeten ein stark erhöhtes Handelsvolumen, vor allem bei Bitcoin-Trackern. Auch bei Solana-, Ethereum- und Ripple-ETNs verzeichneten die Emittenten eine erhöhte Nachfrage. Wie CoinDesk berichtet, verzeichneten Ether-ETFs nach fünf Tagen mit Nettozuflüssen erstmals positive kumulierte Zuflüsse von insgesamt 94,62 Millionen US-Dollar. Allerdings blieben die Zuflüsse hinter den Erwartungen zurück und erreichten nicht das Niveau der Bitcoin-ETFs im Januar.
Nun scheint die erste Euphorie verflogen. Die Abflüsse bei den Krypto-ETFs deuten darauf hin, dass einige Anleger ihre Gewinne mitnehmen oder ihre Positionen im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung neu bewerten. Es bleibt abzuwarten, ob sich die positive Grundstimmung langfristig halten kann. Kritische Stimmen, wie die des Krypto-Analysten Timo Emden, mahnen zur Vorsicht. Emden weist darauf hin, dass Trump in der Vergangenheit Bitcoin kritisch gegenüberstand und seine kryptofreundliche Haltung möglicherweise nur wahltaktisch motiviert war. Auch die versprochene Deregulierung birgt Risiken, da sie zu einem schwächeren Verbraucherschutz und neuen Betrugsfällen führen könnte.
Die Entwicklung der Kryptomärkte bleibt also spannend. Während einige Experten weiterhin von einem starken Wachstumspotenzial überzeugt sind, raten andere zur Vorsicht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der "Trump-Trade" tatsächlich vorüber ist oder ob sich die positive Entwicklung fortsetzt.
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