Meta stellt das Faktencheck-Programm durch Dritte in den USA ein und setzt stattdessen auf nutzergenerierte Bewertungen via "Community Notes". Während diese Änderung zunächst nur die USA betrifft, behält Meta das bestehende System mit unabhängigen Faktenprüfern in anderen Ländern, wie Brasilien, vorerst bei, trotz wachsender internationaler Besorgnis über die Verbreitung von Fehlinformationen. CEO Mark Zuckerberg begründete die Entscheidung mit politischer Voreingenommenheit der bisherigen Faktenprüfer und dem Wunsch nach mehr freier Meinungsäußerung.
Meta stellt sein Programm zur Überprüfung von Fakten durch Dritte in den USA ein und setzt stattdessen auf das nutzerbasierte Bewertungssystem "Community Notes", wie unter anderem cryptonews.net berichtet. Diese Umstellung betrifft zunächst ausschließlich die USA. In anderen Ländern, beispielsweise Brasilien, bleibt das bestehende System mit unabhängigen Faktenprüfern vorerst erhalten. Dies bestätigte Meta gegenüber der brasilianischen Regierung, worüber unter anderem Barrons berichtete.
Meta-CEO Mark Zuckerberg begründete den Verzicht auf externe Faktenchecks in den USA mit einem "kulturellen Wendepunkt" nach der Wiederwahl von Donald Trump. In einem Video argumentierte er, die bisherigen Faktenprüfer seien "zu politisch voreingenommen" gewesen und hätten "mehr Vertrauen zerstört als geschaffen", wie NPR berichtet. Zuckerberg betonte demnach, Meta wolle sich auf seine ursprünglichen Werte konzentrieren und die freie Meinungsäußerung stärken.
Die neue Strategie setzt auf die Bewertung von Inhalten durch die Nutzer selbst. Ähnlich wie bei X (ehemals Twitter) sollen Nutzer über "Community Notes" Kontextinformationen zu Beiträgen hinzufügen. Meta hält dieses System, das von Elon Musk auf X eingeführt wurde, für weniger anfällig für Voreingenommenheit. Laut NBC News erklärte Zuckerberg, Meta orientiere sich an dem Erfolg dieses Ansatzes auf X.
Metas Ankündigung löste weltweit Besorgnis aus, insbesondere in Ländern wie Brasilien, die mit der Verbreitung von Desinformation kämpfen. Die brasilianische Regierung forderte Meta auf, seine Pläne für das Land offenzulegen. Meta versicherte, die Änderungen außerhalb der USA erst nach vollständiger Testphase des "Community Notes"-Systems umzusetzen. Trotz dieser Zusicherung äußerte die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft laut AFP "ernsthafte Bedenken" bezüglich der Lockerung der Richtlinien für sensible Themen wie Gender und sexuelle Identität.
Metas Entscheidung fällt in eine Zeit, in der Technologieunternehmen ein besseres Verhältnis zur neuen Trump-Administration anstreben. Wie verschiedene Medien, darunter Al Jazeera, berichten, spendete Meta, wie auch andere Tech-Unternehmen, eine Million Dollar für Trumps Amtseinführung. Zuckerberg traf sich persönlich mit Trump in Mar-a-Lago. Zudem wurde Joel Kaplan, ein Republikaner und ehemaliger Mitarbeiter der Bush-Administration, zum Leiter der globalen Politikabteilung von Meta ernannt. Dana White, CEO der UFC und langjähriger Trump-Unterstützer, wurde in den Vorstand von Meta berufen.
Die Reaktionen auf Metas Ankündigung waren unterschiedlich. Manche feierten die Entscheidung als Sieg für die freie Meinungsäußerung, andere äußerten Bedenken hinsichtlich der Verbreitung von Falschinformationen. Experten für Desinformation warnten vor den möglichen Folgen der Lockerung der Moderationsrichtlinien. Wie die New York Times berichtet, kritisierte Nicole Gill, Geschäftsführerin der Organisation Accountable Tech, Zuckerbergs Entscheidung als "Öffnung der Schleusen für die gleiche Flut von Hass, Desinformation und Verschwörungstheorien, die den 6. Januar verursacht haben".
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