Metas Entscheidung, das externe Faktencheck-Programm zu beenden, betrifft vorerst nur die USA und wird international, insbesondere nach Kritik aus Ländern wie Brasilien, vorerst nicht umgesetzt. Brasilien drohte mit rechtlichen Schritten und kritisierte die Entscheidung scharf, während Meta die Beibehaltung der externen Faktenchecks außerhalb der USA bestätigte. Zuckerberg begründet den Schritt mit angeblicher politischer Voreingenommenheit der Faktenprüfer, Experten sehen darin jedoch eine Annäherung an Trump.
Meta hat klargestellt, dass die angekündigte Beendigung des externen Faktencheck-Programms zunächst nur die USA betrifft. Verschiedene Medien, darunter Cointelegraph, berichten, dass das Unternehmen plant, sein neues System „Community Notes“ zunächst in den USA zu testen und zu optimieren, bevor es international eingeführt wird. Diese Klarstellung erfolgte nach Bedenken aus mehreren Ländern, wie beispielsweise Brasilien, über die möglichen Auswirkungen der neuen Richtlinien auf die Verbreitung von Falschinformationen.
Die brasilianische Regierung hatte Meta mit rechtlichen Schritten gedroht und eine 72-Stunden-Frist gesetzt, um die Auswirkungen der neuen Regelung auf Brasilien zu erläutern. Meta versicherte daraufhin, dass die externen Faktenchecks in Brasilien und anderen Ländern vorerst beibehalten werden. Trotzdem äußerte die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft laut AFP News „ernsthafte Bedenken“ bezüglich der Lockerung der Inhaltsbeschränkungen für Themen wie Gender und sexuelle Identität, die auch in Brasilien gelten sollen. Die Behörde befürchtet „schwere Menschenrechtsverletzungen“ als Folge dieser Lockerungen.
Brasiliens neuer Kommunikationsminister, Sidonio Palmeira, kritisierte Metas Vorgehen als Verletzung grundlegender Rechte und der nationalen Souveränität. Er warnte vor einem „digitalen Wilden Westen“ und betonte die Wichtigkeit der Informationsintegrität für das Überleben von Demokratien. Laut Barrons plant die brasilianische Regierung eine öffentliche Anhörung zu Metas neuen Richtlinien.
Meta-CEO Mark Zuckerberg begründete die Entscheidung zur Abschaffung des externen Faktencheck-Programms in den USA mit der angeblichen politischen Voreingenommenheit der Faktenprüfer und der daraus resultierenden Zensur. Wie NPR berichtet, will Meta stattdessen auf ein „Community Notes“-System setzen, ähnlich dem von X (ehemals Twitter) verwendeten Modell. Nutzer können Anmerkungen zu potenziell irreführenden Beiträgen verfassen und bewerten. Zuckerberg bezeichnete die Wiederwahl von Donald Trump als „kulturellen Wendepunkt“ hin zur Priorisierung der Meinungsfreiheit.
Metas Entscheidung fällt in eine Zeit, in der Technologieunternehmen versuchen, ihr Verhältnis zu Trump zu verbessern. NBC News berichtet, dass Meta, wie auch andere Tech-Unternehmen, eine Million Dollar für Trumps Amtseinführungsfonds gespendet hat. Außerdem wurde Joel Kaplan, ein Republikaner und ehemaliger Mitarbeiter im Weißen Haus unter George W. Bush, zum Leiter der globalen Politikabteilung von Meta ernannt. Dana White, CEO von Ultimate Fighting Championship und langjähriger Trump-Unterstützer, wurde in den Vorstand von Meta berufen.
Experten für Fehlinformationen kritisieren Metas Entscheidung. Al Jazeera zitiert Stephan Lewandowsky, Professor für Psychologie an der Universität Bristol, der die Entscheidung als Teil einer breiteren Bewegung von US-Unternehmen sieht, sich Trumps erwarteten Forderungen zu unterwerfen. Konservative in den USA hingegen begrüßen den Schritt und sehen ihre langjährige Kritik an der angeblichen liberalen Voreingenommenheit von Faktencheck-Initiativen und Inhaltsmoderation bestätigt.
Faktenprüfer weisen die Vorwürfe der Voreingenommenheit zurück und betonen, dass Plattformen wie Meta stets die letztendliche Entscheidungsgewalt über den Umgang mit Inhalten hatten, die als Fehlinformation gekennzeichnet wurden.