Krypto-Anleger müssen sich auf verstärkte Steuerkontrollen einstellen, da die EU und deutsche Finanzbehörden die Bekämpfung der Steuerhinterziehung im Krypto-Bereich intensivieren und die technischen Möglichkeiten zur Nachverfolgung von Transaktionen verbessert haben. Gewinne aus Kryptowährungen gelten als steuerpflichtig und wer diese in der Vergangenheit nicht korrekt angegeben hat, sollte eine Selbstanzeige in Erwägung ziehen, um Strafen zu vermeiden. Die Anonymität im Krypto-Handel schwindet zusehends.
Krypto-Anleger, die Gewinne am Finanzamt vorbeigeschleust haben, müssen sich auf verstärkte Kontrollen einstellen. Wie BTC-ECHO berichtet, plant die EU neue Maßnahmen, um Steuerhinterziehung im Krypto-Bereich effektiver zu bekämpfen. Die bisherige Grauzone im Steuerrecht, die Krypto-Anlegern zugutekam, schließt sich. Früher profitierten sie von der unklaren steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum und den fehlenden technischen Möglichkeiten der Finanzämter, Transaktionen nachzuverfolgen. Das ändert sich nun.
Ab 2026 sollen EU-weite Regelungen für mehr Steuertransparenz im Krypto-Sektor sorgen. Rose & Partner erklärt, dass Kryptowährungen im deutschen Steuerrecht als „andere Wirtschaftsgüter“ gelten und bei einer Haltedauer unter einem Jahr der Besteuerung im Rahmen privater Veräußerungsgeschäfte unterliegen. Gewinne aus Verkauf oder Tausch von Bitcoin & Co. müssen innerhalb des ersten Jahres versteuert werden. Es gibt zwar eine Freigrenze von 600 Euro pro Jahr für private Veräußerungsgeschäfte, doch bei Überschreiten dieses Betrags muss der gesamte Gewinn versteuert werden.
Die Finanzbehörden rüsten technisch auf und intensivieren die Bekämpfung der Steuerhinterziehung im Krypto-Bereich. Das Handelsblatt berichtete im August 2023 über ein Auskunftsersuchen der nordrhein-westfälischen Finanzverwaltung an eine Kryptobörse, um Daten von Nutzern unter Steuerhinterziehungsverdacht zu erhalten. Wie BTC-ECHO berichtet, machte Nordrhein-Westfalen damit den Anfang. Die erhaltenen Daten wurden mit anderen Bundesländern geteilt, um bundesweit gegen Steuersünder vorgehen zu können. Inside Paradeplatz zufolge setzen Steuerbehörden verstärkt auf Datenbanken und Blockchain-Analysen, um die Inhaber von Krypto-Wallets zu identifizieren und Transaktionen nachzuvollziehen. Die Anonymität im Krypto-Handel schwindet damit zusehends.
Wer in der Vergangenheit Krypto-Gewinne nicht korrekt versteuert hat, dem drohen nun Konsequenzen. Rose & Partner weist darauf hin, dass eine Selbstanzeige gemäß § 371 AO eine Möglichkeit bietet, Straffreiheit zu erlangen. Voraussetzung ist eine rechtzeitige und vollständige Selbstanzeige, bevor das Finanzamt die Steuerhinterziehung entdeckt. Die hinterzogenen Steuern müssen inklusive 6 Prozent Hinterziehungszinsen nachgezahlt werden. Eine lückenlose Dokumentation aller Krypto-Transaktionen ist unerlässlich. Auch KPMG betont in einem Artikel zur Blockchain-Compliance die steigenden Anforderungen an Unternehmen im Umgang mit Krypto-Assets. Die zunehmende Regulierung und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Kryptowährungen erfordern eine umfassende Compliance-Strategie, um Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.
Die zunehmende Regulierung des Kryptomarktes, beispielsweise durch die EU-Richtlinien MiCAR und DORA, sowie die verstärkte Überwachung durch die Finanzbehörden erschweren Steuerhinterziehung im Krypto-Bereich erheblich. Anleger sollten sich dieser neuen Realität bewusst sein und ihre Steuerpflichten ernst nehmen, um Strafen zu vermeiden. Die Zeit der Anonymität und laxen Regulierung im Krypto-Bereich ist definitiv vorbei.
Quellen: - https://www.btc-echo.de/news/krypto-steuersuender-im-visier-darum-wird-es-jetzt-eng-195999/ - https://www.btc-echo.de/news/krypto-steuersuender-im-visier-des-finanzamts-was-jetzt-rp2-185328/ - https://www.rosepartner.de/blog/bitcoin-steuern-krypto-gewinne-richtig-versteuern.html - https://www.handelsblatt.com/finanzen/steuern-recht/steuern/bitcoin-und-co-diese-krypto-steuersuender-hat-das-finanzamt-im-visier-/29226002.html - https://insideparadeplatz.ch/2024/11/18/krypto-yousuf-gnadenlos-naechste-strafanzeige-gegen-tv-macher/ - https://klardenker.kpmg.de/blockchain-compliance-die-herausforderungen-bei-krypto-assets/ - https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-merz-cdu-lux.TaqwWewvCPyvGCpfF96QkU?reduced=true - https://www.rosepartner.de/steuerhinterziehung-kryptowaehrung-bitcoin.html