Russland und der Iran entwickeln gemeinsam ein alternatives Zahlungssystem zu SWIFT, um westliche Sanktionen zu umgehen und ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken. Dieses System soll den bilateralen Handel erleichtern und die finanzielle Unabhängigkeit beider Länder fördern, wobei auch digitale Währungen eine Rolle spielen könnten. Der Aufbau dieses "vertraulichen Finanznachrichtenkanals" unterstreicht das wachsende Bestreben nach Alternativen zum westlich dominierten Finanzsystem.
Russland und der Iran arbeiten zusammen an einem neuen Finanzsystem, das als Alternative zum westlich dominierten SWIFT-Netzwerk dienen soll. Dieser Schritt unterstreicht das Bestreben beider Länder, die Auswirkungen westlicher Sanktionen abzuschwächen und ihre wirtschaftliche Kooperation zu intensivieren. Wie Bitcoin.com berichtet, erklärte der iranische Botschafter in Moskau, Kazem Jalali, in einem Interview mit dem iranischen Fernsehsender IRIB, dass beide Staaten an einem "vertraulichen Finanznachrichtenkanal" arbeiten, der SWIFT vollständig ersetzen soll. Jalali zeigte sich zuversichtlich, dass die finanziellen Hürden in den bilateralen Beziehungen bis 2025 überwunden sein werden.
Die Initiative zur Entwicklung eines alternativen Zahlungssystems ist nicht neu. Bereits im Januar 2023 berichtete Middle East Eye über die Verknüpfung der jeweiligen Bankensysteme, um den Handel außerhalb des US-Finanzsystems zu ermöglichen. Damals erklärte der stellvertretende Gouverneur der iranischen Zentralbank, Mohsen Karimi, gegenüber der Nachrichtenagentur Fars, iranische Banken würden SWIFT für Transaktionen mit russischen Banken nicht mehr benötigen. Dieser Schritt erfolgte, nachdem sowohl der Iran als auch Russland vom SWIFT-System ausgeschlossen wurden – der Iran aufgrund der 2018 wiedereingeführten Sanktionen und Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine.
Die verstärkten Anstrengungen zur Entwicklung einer SWIFT-Alternative fallen mit einer Phase zunehmender wirtschaftlicher und politischer Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Iran zusammen. Wie Bitcoin.com berichtet, unterzeichneten die beiden Länder im Januar 2025 einen umfassenden strategischen Partnerschaftsvertrag, der die Kooperation in verschiedenen Bereichen wie Verteidigung, Energie, Finanzen und Technologie vertiefen soll. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi betonte die Fähigkeit beider Länder, eine von externen Einflüssen unabhängige Partnerschaft aufzubauen und kritisierte westliche Nationen für ihren Versuch, die globalen Angelegenheiten zu dominieren.
Die Entwicklung eines alternativen Zahlungssystems muss auch im Kontext der russischen Bemühungen innerhalb der BRICS-Staaten betrachtet werden. Wie Electronic Payments International berichtet, schlug Russland im Oktober 2024 die Einrichtung eines neuen grenzüberschreitenden Zahlungsnetzwerks für die BRICS-Nationen vor, um Transaktionen in Lokalwährungen zu vereinfachen und die wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb des Blocks zu stärken. Dieser Vorschlag, der gemeinsam vom russischen Finanzministerium, der Bank von Russland und der Beratungsfirma Yakov & Partners entwickelt wurde, sieht die Schaffung eines "Multiwährungssystems" vor, das die BRICS-Länder vor "externen Einflüssen wie extraterritorialen Sanktionen" schützen soll.
Die Nutzung digitaler Währungen spielt in diesen Bestrebungen eine wichtige Rolle. Wie die Economic Times of India berichtet, unterstrich der russische Botschafter in Indien, Denis Alipov, die Bedeutung der Entwicklung zuverlässiger Zahlungsmechanismen durch die Verwendung nationaler Währungen und den Dialog über digitale Währungen. Er betonte die Notwendigkeit einer Alternative zum SWIFT-System, um Transaktionen unabhängig und unterbrechungsfrei abzuwickeln und eine tiefere Integration der nationalen Finanzsysteme zu fördern.
Die Entwicklung eines alternativen Zahlungssystems durch Russland und den Iran ist ein komplexes Unterfangen mit weitreichenden Folgen für die globale Finanzlandschaft. Obwohl die genauen technischen Details des Systems noch nicht öffentlich bekannt sind, verdeutlicht die Initiative den wachsenden Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit von westlichen Systemen und die zunehmende Bedeutung digitaler Währungen im internationalen Handel.
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