Der britische Premierminister Keir Starmer plant, Künstliche Intelligenz (KI) umfassend in Wirtschaft und Gesellschaft zu integrieren, um Wirtschaftswachstum und Lebensstandard zu steigern. Der Plan sieht Investitionen in KI-Infrastruktur, Rechenleistung und Kompetenzaufbau vor, stößt aber aufgrund von Finanzierungsfragen und möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen auf Kritik.
Der britische Premierminister Keir Starmer hat ambitionierte Pläne zur Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in nahezu alle Bereiche der britischen Gesellschaft und Wirtschaft vorgestellt. Wie Cointelegraph berichtet, soll KI eine tragende Säule seines „Plan for Change“ sein, der auf Wirtschaftswachstum und steigenden Lebensstandard abzielt. Auch Sky News greift Starmers Vision auf, KI in die "Adern der Nation" zu injizieren.
Starmer sieht in KI eine transformative Technologie mit dem Potenzial, Großbritannien zukunftsfähig zu machen. Der Plan umfasst den Einsatz von KI in diversen Sektoren, von Bildung und Verwaltung bis hin zur Infrastruktur. Konkret könnten Lehrkräfte KI zur Personalisierung des Unterrichts nutzen, kleine Unternehmen zur Buchhaltung und Behörden zur schnelleren Bearbeitung von Bauanträgen, wie der Guardian berichtet. Politico zitiert Starmer, der KI als Schlüssel zu Wirtschaftswachstum und verbesserten öffentlichen Dienstleistungen betrachtet.
Die Regierung plant die Umsetzung aller 50 Empfehlungen aus Matt Cliffords "AI Opportunities Action Plan". Ein zentraler Bestandteil sind die sogenannten „KI-Wachstumszonen“, beginnend mit Culham in Oxfordshire. Diese Zonen sollen beschleunigte Genehmigungsverfahren für KI-Infrastruktur und eine gesicherte Energieversorgung bieten. Wie auf der Regierungswebsite gov.uk erläutert, sollen diese Zonen die Entwicklung der KI-Infrastruktur fördern.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erhöhung der Rechenleistung im öffentlichen Sektor um das Zwanzigfache bis 2030, unter anderem durch den Bau eines neuen, leistungsstarken Supercomputers, wie Sky News berichtet. Ergänzend soll ein neues Team die Potenziale der KI erforschen und den Aufbau von KI-Kompetenzen in Großbritannien vorantreiben. Eine Nationale Datenbibliothek soll den sicheren und verantwortungsvollen Zugang zu öffentlichen Daten für die KI-Entwicklung gewährleisten, so der Guardian.
Die Regierung erhofft sich von diesen Maßnahmen, Großbritannien zu einem global führenden Standort für KI-Unternehmen zu machen. Der NZ Herald berichtet, dass die KI-Investitionen einen Wachstumsschub für die britische Wirtschaft auslösen sollen. Mehrere große Technologieunternehmen haben bereits milliardenschwere Investitionen in Großbritannien angekündigt, um die benötigte KI-Infrastruktur aufzubauen und Tausende von Arbeitsplätzen zu schaffen. Die Regierung strebt laut gov.uk eine Kombination aus der Dynamik und Flexibilität der USA und der langfristigen Stabilität der EU an, um ein attraktives Unternehmensumfeld zu schaffen.
Kritiker, wie der Schattenminister für Wissenschaft, Innovation und Technologie, Alan Mak, äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der Finanzierung und Umsetzbarkeit des Plans. Sky News berichtet über die Befürchtung, dass Kürzungen im Bereich der Supercomputer- und KI-Forschung den Erfolg der Initiative gefährden könnten. Auch die gesellschaftlichen Auswirkungen der KI, wie potenzieller Arbeitsplatzverlust, werden kritisch diskutiert, wie im Guardian-Artikel erwähnt.
Quellen: