18.1.2025
Politik

Trump setzt auf Krypto: Geplante Deregulierung zu Amtsbeginn

Donald Trump plant laut Medienberichten zu Beginn seiner Amtszeit kryptofreundliche Dekrete zu erlassen, um die Regulierung für Kryptowährungsunternehmen zu lockern und die Verbreitung digitaler Vermögenswerte zu fördern. Dazu gehören die Bildung eines "Crypto Advisory Council" und die Aufhebung der SEC-Richtlinie SAB 121, die die Verwahrung von Kryptowährungen verteuert. Diese Politik steht im Gegensatz zur restriktiveren Haltung der Biden-Administration.

Trump plant kryptofreundliche Dekrete für Amtsantritt

US-Präsident Donald Trump plant laut übereinstimmenden Medienberichten, darunter Reuters unter Berufung auf drei anonyme Quellen, gleich zu Beginn seiner Amtszeit per Dekret die Regulierung für Kryptowährungsunternehmen zu lockern und die Verbreitung digitaler Vermögenswerte zu fördern. Trump beabsichtigt demnach die Bildung eines "Crypto Advisory Council", einem Beratergremium für kryptofreundliche Politik. Bloomberg News berichtete zuerst über dieses Gremium, das bis zu 20 Mitglieder umfassen könnte. Reuters betont, dass es sich hierbei um Informationen aus Insiderkreisen handelt und eine offizielle Bestätigung von Trumps Team noch aussteht.

Ein weiterer Punkt der geplanten Maßnahmen betrifft die Bilanzierungsrichtlinie "SAB 121" der Securities and Exchange Commission (SEC). Diese Richtlinie verteuert die Verwahrung von Kryptowährungen für Dritte, insbesondere für Banken. Laut den Quellen plant Trump, die SEC zur Aufhebung dieser Richtlinie anzuweisen. Darüber hinaus soll "Operation Choke Point 2.0" beendet werden. Dieser Begriff beschreibt nach Ansicht von Krypto-Führungskräften die vermeintlichen Versuche von Bankenaufsichtsbehörden, Krypto-Unternehmen durch die Anweisung an Banken, ihnen Dienstleistungen zu verweigern, aus dem traditionellen Finanzsystem auszuschließen. Die Bankenaufsichtsbehörden bestreiten derartige Bemühungen.

Ob die Änderungen durch ein oder mehrere Dekrete umgesetzt werden, ist laut Reuters noch offen. Ziel sei es jedoch, schnell ein deutliches Zeichen für die Unterstützung der neuen Regierung für die Verbreitung digitaler Vermögenswerte zu setzen. Experten erwarten, dass Trumps geplante Richtlinien, sofern sie von den zuständigen Regulierungsbehörden umgesetzt werden, das Potenzial haben, Kryptowährungen massentauglich zu machen. Dies steht im starken Gegensatz zur Politik der Biden-Regierung, die im Zuge des Schutzes der amerikanischen Bevölkerung vor Betrug und Geldwäsche hart gegen Krypto-Unternehmen vorging und Börsen wie Coinbase, Binance und Kraken verklagte, wie unter anderem Cryptonews.net berichtet.

Kritiker der Kryptobranche verweisen auf die Verurteilung prominenter Krypto-Führungskräfte wie Sam Bankman-Fried und Changpeng Zhao wegen Betrugs bzw. Geldwäsche als Beleg für die Risiken der Branche. Wie USA Today berichtet, wird die neue SEC-Führung unter Trump voraussichtlich die unter Biden eingeleiteten Verfahren überprüfen und möglicherweise einige Klagen, die keine Betrugsvorwürfe enthalten, aussetzen oder zurückziehen. Trump, der im Wahlkampf um Spenden aus der Krypto-Branche warb und versprach, ein "Krypto-Präsident" zu sein, zählt mehrere Krypto-Befürworter zu seinen finanziellen Unterstützern und Kabinettsmitgliedern. Die Regulierung von Kryptowährungen ist nur eines von vielen Themen, die Trump voraussichtlich in den ersten Tagen seiner zweiten Amtszeit per Dekret angehen wird. Das Team des neuen Präsidenten hat Dutzende von Dekreten zu Themen von der Energieproduktion bis zur illegalen Einwanderung angekündigt.

Quellen:

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