14.1.2025
Politik

Politische Unsicherheit in Südkorea und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Kryptowährungen

Das Amtsenthebungsverfahren gegen den suspendierten südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol sorgt für politische und wirtschaftliche Unsicherheit, die sich auch auf den Kryptowährungsmarkt auswirkt. Won und Kryptowährungen zeigen zwar Schwankungen, aber bisher keine dramatischen Einbrüche, obwohl der Won im letzten Jahr stark an Wert verloren hat. Die wirtschaftlichen Folgen des Verfahrens bleiben abzuwarten, wobei Analysten unterschiedliche Prognosen – von weiterer Abschwächung bis hin zu Wachstumsimpulsen – abhängig vom Ausgang des Verfahrens abgeben.

Südkoreas Amtsenthebungsverfahren und die Folgen für Wirtschaft und Kryptowährungen

Das südkoreanische Verfassungsgericht hat das Amtsenthebungsverfahren gegen den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol eröffnet. Die politische Unsicherheit beeinflusst sowohl die Wirtschaft als auch den Kryptowährungsmarkt des Landes, wie Cryptopolitan berichtet. Won und Kryptowährungen scheinen bisher jedoch keine gravierenden Einbrüche erlitten zu haben. Nach Bekanntwerden der Amtsenthebungsanklage verzeichneten die südkoreanischen Kryptomärkte anfängliche Kursrückgänge. In den darauffolgenden Wochen fiel der Wert von XRP, der fünftgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, um mehr als 3%, so Cryptopolitan. Aktuell hat sich das XRP/KRW-Handelspaar stabilisiert und verzeichnet einen Anstieg von 0,92% innerhalb von 24 Stunden. Die größte koreanische Börse Upbit verzeichnete im Vergleich zu anderen Börsen jedoch einen Rückgang, berichtet Cryptopolitan. Auch der südkoreanische Won verzeichnete einen ähnlichen Rückgang und erreichte seinen niedrigsten Stand seit fast 16 Jahren, unter der Marke von 1.480 pro Dollar. Derzeit scheint er sich bei 1459 pro Dollar zu stabilisieren. Im vergangenen Jahr verlor der Won mehr als 12% an Wert und ist damit die schwächste Währung im asiatischen Raum. Berichten zufolge verstärken politische Spannungen, Bedenken hinsichtlich wirtschaftlicher Misswirtschaft und Befürchtungen über US-Zölle den wirtschaftlichen Abschwung. Im Dezember senkte die Bank of Korea ihren Leitzins auf 3%, um auf den Rückgang der Inflation um 1,9% zu reagieren. Unmittelbare Auswirkungen sind jedoch noch nicht erkennbar. Die erste Anhörung im Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Yoon Suk Yeol vor dem Verfassungsgericht endete nach vier Minuten, da Yoon nicht anwesend war. Seine Anwälte hatten zuvor erklärt, er werde aus Sicherheitsgründen und aufgrund eines Haftbefehls wegen separater Vorwürfe der Auflehnung nicht erscheinen. Yoon wird nur des Amtes enthoben, wenn mindestens sechs der acht Richter für die Amtsenthebung stimmen. Nach südkoreanischem Recht muss das Gericht einen neuen Termin ansetzen, bevor es ohne Yoons Anwesenheit fortfahren kann. Die nächste Anhörung ist für Donnerstag geplant. Yoons Anwälte gaben an, er werde zu gegebener Zeit an einer Anhörung teilnehmen. Sie protestierten jedoch gegen die "einseitige Entscheidung" des Gerichts bezüglich der Verhandlungstermine. Seit der Abstimmung des Parlaments über seine Amtsenthebung am 14. Dezember hat sich Yoon nicht öffentlich geäußert und kommuniziert stattdessen über seine Anwälte. Die Ermittler bereiten sich derweil auf einen erneuten Versuch vor, Yoon wegen angeblicher Auflehnung festzunehmen. Der vorherige Versuch am 3. Januar scheiterte an einer stundenlangen Pattsituation mit seinem Sicherheitsteam. Yoon ist der erste amtierende südkoreanische Präsident, gegen den ein Haftbefehl erlassen wurde. Laut lokalen Medien könnte der zweite Versuch, ihn festzunehmen, bereits in dieser Woche stattfinden. Einem lokalen koreanischen Magazin zufolge untergraben das Kriegsrecht und die politische Instabilität durch das Amtsenthebungsverfahren die internationale Glaubwürdigkeit Südkoreas. Obwohl die Wirtschaftsindikatoren noch kein besorgniserregendes Niveau erreicht haben, könnte die negative Wahrnehmung der südkoreanischen Wirtschaft die Situation verschärfen. Analysten berichten von einem deutlichen Rückgang des Wirtschaftswachstums in Südkorea aufgrund eines schwächeren Exportwachstums und einer stark abgeschwächten Binnennachfrage. Der anhaltende politische Konflikt untergräbt das Vertrauen inländischer und ausländischer Investoren sowie die Verbraucherstimmung, eine Folge der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage. Ein plötzlicher Rückgang der Wechselkurse würde die stark von Rohstoff- und Energieimporten abhängige südkoreanische Wirtschaft schwer treffen. Ein stärkerer US-Dollar würde die Kosten für Rohstoffe und die Belastung durch auf Dollar lautende Schulden erhöhen und damit die Unternehmen des Landes gefährden. Steigende Importpreise würden die finanzielle Belastung gefährdeter Gruppen zusätzlich verschärfen und die Stagnation des Konsums weiter verschlimmern. Der Research-Analyst Rory Green glaubt jedoch, dass die Amtsenthebung des Präsidenten der People Power Party zu einem erheblichen Wirtschaftswachstum führen würde. Laut Green würde ein Präsident der Demokratischen Partei die Staatsausgaben erhöhen, die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2025 ankurbeln und die Außenpolitik wahrscheinlich auf engere Beziehungen zu Peking und Pjöngjang ausrichten. Rory Green behauptet, die südkoreanische Wirtschaft habe das Potenzial, über ihre derzeit geschätzte BIP-Wachstumsrate von 2,2 % hinaus zu expandieren, die leicht unter ihrer durchschnittlichen Wachstumsrate nach der Pandemie von 2,75 % liegt. Quellen: - Cryptopolitan: https://www.cryptopolitan.com/xrp-won-steady-skorea-suspended-president/ - Mitrade: https://www.mitrade.com/insights/news/live-news/article-3-569289-20250114 - Mitrade: https://www.mitrade.com/insights/news/live-news/article-3-523309-20241215 - CNA: https://www.youtube.com/watch?v=OfndeHldfnk
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