Project Eleven hat einen Wettbewerb mit einem Bitcoin als Preisgeld ausgeschrieben, um die Sicherheit der Bitcoin-Kryptografie gegen Angriffe von Quantencomputern zu testen. Ziel ist es, die theoretische Bedrohung durch Quantencomputer anhand praktischer Versuche zu bewerten und die Entwicklung quantensicherer Lösungen zu fördern. Der Wettbewerb unterstreicht die wachsende Bedeutung des Quantencomputings und dessen potenziellen Einfluss auf die Zukunft der Kryptowährungen.
Das Forschungsunternehmen Project Eleven, spezialisiert auf Quantencomputing, hat einen Wettbewerb ins Leben gerufen, der die Widerstandsfähigkeit der Bitcoin-Kryptografie gegenüber Quantencomputern auf den Prüfstand stellt. Wie cryptonews.net berichtet, winkt ein Preisgeld von einem Bitcoin (BTC) demjenigen Individuum oder Team, das die Kryptografie von Bitcoin mithilfe eines Quantencomputers erfolgreich knackt.
Der "Q-Day Prize" getaufte Wettbewerb konzentriert sich speziell auf den Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA), der die Grundlage der Bitcoin-Sicherheit bildet. Project Eleven möchte damit die theoretische Debatte um die Bedrohung durch Quantencomputer in eine messbare Risikobewertung überführen, indem praktische Demonstrationen der kryptografischen Schwachstellen angeregt werden.
Besonders hervorgehoben wird die Tatsache, dass derzeit über 6,2 Millionen BTC in öffentlich zugänglichen Wallets lagern, die einem potenziellen Risiko ausgesetzt sein könnten, sollten Quantencomputer in ihrer Leistungsfähigkeit weiter fortschreiten. Alex Pruden, CEO und Mitbegründer von Project Eleven, wird von bitcoinmagazine.com mit den Worten zitiert: „Wir haben keine klare Vorstellung davon, wie nahe wir einem Quanten-'Weltuntergangs'-Szenario für die bestehende Kryptografie sind. Der Q-Day-Preis soll eine theoretische Bedrohung durch einen Quantencomputer in ein konkretes Modell umwandeln.“
Die jüngsten Fortschritte im Quantencomputing verleihen dieser Initiative zusätzliche Brisanz. The Quantum Insider berichtet beispielsweise, dass Googles „Willow“-Chip eine komplexe Berechnung, für die Supercomputer geschätzt 10 Septillionen Jahre benötigen würden, in nur fünf Minuten bewältigt hat. Dies verdeutlicht die enormen Fortschritte bei der Fehlerkorrektur in Quantencomputern. Auch andere Systeme wie „Ocelot“ von Amazon und „Majorana 1“ von Microsoft haben beachtliche Fortschritte erzielt. Der zunehmende Zugang zu Quantencomputern über Cloud-Dienste von Anbietern wie IBM, AWS, Google und Alibaba erleichtert Forschern und Entwicklern die Nutzung dieser Technologie.
Der Q-Day-Preis steht in der Tradition kryptografischer Benchmarking-Herausforderungen, vergleichbar mit der RSA Factoring Challenge von 1991 und Hal Finneys SSL-Cipher-Challenge von 1995. Beide trugen maßgeblich zur Bewertung der kryptografischen Stärke bei. Project Eleven betrachtet den Wettbewerb als einen "offenen Aufruf an die klügsten Köpfe im Quantenbereich", um die Möglichkeiten auszuloten und die Zukunft digitaler Vermögenswerte zu sichern.
Die Diskussion über die potenzielle Gefahr von Quantencomputern für Kryptowährungen wird auch in anderen Medien geführt. Ein Facebook-Post von Hashem Al-Ghaili zitiert einen Wissenschaftler mit der Aussage: "Wenn ich jetzt einen großen Quantencomputer hätte, könnte ich im Wesentlichen alle Bitcoins übernehmen." Es wird betont, dass die Entwicklung ausreichend leistungsstarker Quantencomputer zwar noch Zukunftsmusik sei, die Vorbereitung auf diese "Quantenzukunft" jedoch unerlässlich ist.
Project Eleven selbst unterstreicht auf LinkedIn die Bedeutung der Entwicklung quantensicherer Anwendungen für die digitale Kommunikation und dezentrale Netzwerke. Das Unternehmen sieht seine Aufgabe nicht nur darin, die Risiken des Quantencomputings zu minimieren, sondern die Quantenmechanik auch zu nutzen, um "die digitalen Finanzschienen der Zukunft" zu gestalten.
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