Die Zentralbanken von Singapur und Frankreich haben erfolgreich einen Test mit Post-Quanten-Kryptografie (PQC) durchgeführt, um E-Mail-Kommunikation vor zukünftigen Angriffen durch Quantencomputer zu schützen. Mittels der Algorithmen CRYSTALS-Dilithium und CRYSTALS-Kyber wurde die Machbarkeit von PQC im realen Einsatz demonstriert und die Grundlage für die Anwendung auf kritische Finanztransaktionen gelegt. Das Experiment unterstreicht die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit für die Sicherheit des Finanzsystems im Quantencomputer-Zeitalter.
Die Zentralbanken von Singapur (MAS) und Frankreich (BdF) haben ein gemeinsames Experiment zur sogenannten Post-Quantum-Kryptografie (PQC) erfolgreich abgeschlossen. Wie die Banque de France und die Monetary Authority of Singapore berichten, wurde der Austausch von E-Mails über Kontinente hinweg mit quantensicheren Algorithmen getestet. Ziel ist es, die Sicherheit elektronischer Kommunikation angesichts der potenziellen Bedrohung durch Quantencomputer zu stärken. Finextra berichtet, dass die der Test im Rahmen der ersten Anwendung von quantensicheren kryptografischen Algorithmen für die Signierung und Verschlüsselung von E-Mails stattfand. Dabei wurde die Kompatibilität mit bestehenden Internetstandards und -technologien sichergestellt.
Das Experiment, das als "bahnbrechend" bezeichnet wird, demonstriert die praktische Umsetzbarkeit von PQC im realen Einsatz. Wie Cointelegraph berichtet, wurden die Algorithmen CRYSTALS-Dilithium und CRYSTALS-Kyber verwendet, um E-Mails digital zu signieren und zu verschlüsseln. Die Wahl eines hybriden Ansatzes, der aktuelle Algorithmen mit Post-Quantum-Algorithmen kombiniert, gewährleistet sowohl die Sicherheit als auch die Kompatibilität mit bestehenden Systemen, wie OpenGov Asia erläutert. Dieser Ansatz basiert auf Empfehlungen der französischen Cybersicherheitsbehörde ANSSI und des US National Institute of Standards and Technology (NIST).
Ein wichtiger Aspekt des Experiments ist die Vorbereitung auf die Bedrohung durch Quantencomputer. Diese könnten in Zukunft in der Lage sein, aktuelle Verschlüsselungsmethoden zu knacken. Global Government Fintech betont die Bedeutung dieses Experiments für die Resilienz internationaler Finanzsysteme. E-Mails, die oft vertrauliche Informationen enthalten, sind ein Hauptziel für Cyberangriffe. Der erfolgreiche Test zeigt, dass PQC-Methoden diese Angriffe effektiv abwehren können.
Der nächste Schritt für die BdF und MAS ist die Ausweitung der PQC-Tests auf kritische Finanztransaktionen, insbesondere grenzüberschreitende Zahlungen. Finews Asia berichtet, dass die Integration von PQC in Zahlungssysteme Finanzinstituten helfen wird, ihre Sicherheitsmaßnahmen zukunftssicher zu gestalten und das Vertrauen der Öffentlichkeit in digitale Finanzdienstleistungen zu erhalten. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Zentralbanken unterstreicht die Bedeutung internationaler Kooperation bei der Bewältigung neuer Cyberbedrohungen.
Denis Beau, erster stellvertretender Gouverneur der BdF, betonte die Bedeutung der PQC für die Sicherheit der Kommunikation. Jacqueline Loh, stellvertretende Geschäftsführerin der MAS, hob die Notwendigkeit der kryptografischen Agilität hervor, um die Anpassungsfähigkeit von Systemen an quantensichere Algorithmen zu gewährleisten. Beide betonten den Wert der internationalen Zusammenarbeit bei diesem Projekt.
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