Dem Krypto-Pionier Roger Ver drohen 109 Jahre Haft wegen angeblicher Steuerhinterziehung von fast 50 Millionen Dollar im Zusammenhang mit Bitcoin-Verkäufen. Ver bestreitet die Vorwürfe und argumentiert, er habe auf Anraten seiner Anwälte gehandelt, während politische Unterstützer wie Roger Stone den Fall als politisch motiviert darstellen und für seine Begnadigung werben. Der in Spanien lebende Ver wartet derzeit auf die Entscheidung über seine Auslieferung an die USA.
Der ehemalige "Bitcoin Jesus", Roger Ver, ein Pionier der Krypto-Szene, sieht sich schweren Anschuldigungen und einer möglichen Haftstrafe von 109 Jahren gegenüber. Wie Bitcoin.com News berichtet, setzt sich der politische Stratege Roger Stone öffentlich für Ver ein und wirbt auf seiner Webseite Stonezone.com für dessen Begnadigung. Aaron Day argumentiert in einem dort veröffentlichten Kommentar, dass Ver lediglich den Empfehlungen seiner Anwälte gefolgt sei und die Anklage somit das Anwaltsgeheimnis verletze.
Ver, ein früher Bitcoin-Verfechter und Investor in diverse Blockchain-Unternehmen, wird von der US-Regierung beschuldigt, Steuern in Höhe von fast 50 Millionen Dollar hinterzogen zu haben. Brave New Coin berichtet, dass es um den Verkauf von Bitcoin im Wert von 240 Millionen Dollar im Jahr 2017 geht. Die Staatsanwaltschaft wirft Ver vor, bei der Abgabe seiner "Exit Tax" – einer Steuer für US-Bürger, die ihre Staatsbürgerschaft aufgeben und über Vermögenswerte von mehr als 2 Millionen Dollar verfügen – seine Bitcoin-Bestände falsch deklariert und fehlerhafte Bewertungen abgegeben zu haben. Ver streitet die Vorwürfe ab und behauptet, in gutem Glauben und unter Berufung auf professionelle Rechtsberatung gehandelt zu haben. Seine Verteidigung hält die Anklage für unrechtmäßig und politisch motiviert. Laut Brave New Coin argumentieren Vers Anwälte in einem Gerichtsantrag vom 3. Dezember, dass die "Exit Tax" verfassungswidrig sei.
Die Unterstützung durch Roger Stone verleiht dem Fall eine zusätzliche politische Dimension. Stone, bekannt für seine libertären Ansichten, sieht in Ver ein Opfer staatlicher Willkür. Der von Aaron Day auf Stonezone.com veröffentlichte Kommentar stellt Ver in den Kontext des Non-Aggressionsprinzips und zieht Parallelen zu früheren juristischen Auseinandersetzungen, beispielsweise einer Gefängnisstrafe wegen des Verkaufs legaler Waren auf Ebay. Day argumentiert, Ver werde systematisch mundtot gemacht, weil er die staatliche Kontrolle über das Finanzwesen kritisiert.
Ver, der 2014 seine US-Staatsbürgerschaft aufgab, hält sich derzeit in Spanien auf, wo über seine Auslieferung an die USA entschieden wird. Blockchain Whispers berichtet, dass seine Verteidigung auf eine Veränderung der politischen Lage in den USA hofft, die zu einer kryptowährungsfreundlicheren Gesetzgebung führen könnte. Ver selbst ist eine umstrittene Persönlichkeit in der Krypto-Welt. Nach seinem anfänglichen Engagement für Bitcoin wurde er zu einem prominenten Unterstützer von Bitcoin Cash. Auch juristische Auseinandersetzungen, wie eine Klage der Plattform CoinFLEX wegen angeblicher Schulden in Höhe von 47 Millionen Dollar, begleiten seinen Werdegang.
Der Fall Ver wirft grundlegende Fragen zur Regulierung von Kryptowährungen und zum Umgang mit Steuergesetzen auf. Er verdeutlicht die Spannungen zwischen der schnell wachsenden Krypto-Industrie und den staatlichen Behörden. Der Ausgang des Verfahrens könnte einen wichtigen Präzedenzfall schaffen und weitreichende Auswirkungen auf die Besteuerung digitaler Vermögenswerte haben.
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