Der US-Verbraucherpreisindex (VPI) stieg im November auf 2,7%, den höchsten Stand seit sieben Monaten, dennoch blieben die Renditen der US-Staatsanleihen stabil. Experten führen den VPI-Anstieg auf saisonale Faktoren und robustes Konsumverhalten zurück, während die Kerninflation unverändert blieb, was die Marktteilnehmer offenbar beruhigte. Ein Ökonom von RSM rät der Fed von weiteren Zinssenkungen ab, da die aktuelle Inflationsrate akzeptabel sei.
Obwohl der US-Verbraucherpreisindex (VPI) im November auf 2,7 % gestiegen ist – den höchsten Wert seit sieben Monaten (Reuters, 11. Dezember 2024) – blieben die Renditen von US-Staatsanleihen weitgehend unverändert (Cryptopolitan). MarketWatch und Morningstar berichteten bereits vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten von einem leichten Anstieg der 10-jährigen Staatsanleihenrenditen.
Der Anstieg des VPI markiert nach Monaten sinkender Inflationsraten eine Trendwende, wie der Real Economy Blog von RSM US LLP erläutert. Tuan Nguyen, Ökonom bei RSM, führt den Anstieg auf saisonale Einflüsse zurück, darunter steigende Energiepreise, höhere Preise für Gebrauchtwagen und die Auswirkungen von Hafenstreiks. Gleichzeitig nennt er aber auch die robuste Konsumausgaben und anhaltende Lohnerhöhungen als Faktoren für den Inflationsanstieg. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt, blieb im November unverändert bei 3,3 %.
Die Reaktion der Märkte auf den Inflationsanstieg im November fällt verhalten aus, wie die Entwicklung der Renditen von US-Staatsanleihen zeigt. Die Renditen, die im Vorfeld der VPI-Veröffentlichung leicht gestiegen waren, blieben nach Bekanntgabe der Daten weitgehend stabil. Dies deutet möglicherweise darauf hin, dass die Anleger die saisonalen Faktoren, die zum Inflationsanstieg beigetragen haben, als vorübergehend betrachten.
Im Real Economy Blog argumentiert Nguyen, dass die US-Notenbank Fed angesichts der aktuellen Inflationsentwicklung von einer weiteren Zinssenkung absehen sollte. Seiner Ansicht nach ist die aktuelle Inflationsrate von 2,7 % akzeptabel, und die Fed sollte einen mittel- bis langfristigen Fokus beibehalten, anstatt auf monatliche Schwankungen zu reagieren. Nguyen erwartet, dass die Inflation in den kommenden Monaten aufgrund demografischer Veränderungen, der Rückverlagerung von Produktionsstätten ("Reshoring") und geopolitischer Faktoren zwischen 2,5 % und 3 % liegen wird.
Die Entwicklung der Inflation und der Renditen von US-Staatsanleihen wird in den kommenden Monaten weiterhin eine wichtige Rolle für die Finanzmärkte spielen. Die Anleger werden genau beobachten, ob die Inflation weiter ansteigt und wie die Fed darauf reagiert.
Quellen: