Der Handel zwischen Russland und Indien wird zunehmend dollarfrei abgewickelt und nähert sich der 90%-Marke. Dieser Trend, beschleunigt durch den Ukraine-Krieg und westliche Sanktionen, spiegelt den globalen Wunsch nach weniger Dollar-Abhängigkeit wider und wird durch Initiativen wie die der BRICS-Staaten zur Etablierung alternativer Zahlungssysteme verstärkt. Obwohl der Dollar seine Dominanz wohl kurzfristig behält, deutet die Entwicklung auf langfristige Veränderungen im internationalen Handel hin.
Der Handel zwischen Russland und Indien bewegt sich zunehmend weg vom US-Dollar. Wie News.Bitcoin.com berichtet, nähert sich der Anteil der nicht in US-Dollar abgewickelten Transaktionen zwischen den beiden Ländern 90%. Diese Entwicklung markiert eine bedeutende Verschiebung in den globalen Handelsbeziehungen und könnte weitreichende Folgen für die Dominanz des Dollars haben.
Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Russland und Indien im Handelsbereich ist nicht neu. Beide Länder suchen seit längerem nach Alternativen zum Dollar, um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken und die Auswirkungen potenzieller Sanktionen zu minimieren. Der Krieg in der Ukraine und die darauffolgenden westlichen Sanktionen gegen Russland haben diesen Trend zusätzlich beschleunigt.
Die Abkehr vom Dollar im bilateralen Handel ermöglicht es Russland und Indien, ihre Handelsbeziehungen zu diversifizieren und sich von den Schwankungen des US-Dollars unabhängiger zu machen. Stattdessen nutzen sie vermehrt ihre eigenen Währungen sowie andere Währungen wie den chinesischen Yuan für Transaktionen. Diese Entwicklung spiegelt den wachsenden Wunsch vieler Länder wider, die Abhängigkeit vom Dollar zu reduzieren und alternative Zahlungssysteme zu etablieren.
Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), zu denen auch Indien gehört, spielen eine wichtige Rolle in dieser Entwicklung. Wie DL News am 25. Oktober 2024 berichtete, untersuchen die BRICS-Länder die Möglichkeit eines alternativen internationalen Zahlungssystems, das auf ihren eigenen Währungen basiert. Diese Initiative, die auch von anderen Ländern wie Iran, Ägypten, Äthiopien und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt wird, zielt darauf ab, die Dominanz des Dollars im internationalen Handel zu verringern.
Obwohl Bitcoin wahrscheinlich nicht die Währung sein wird, die die BRICS-Staaten einführen werden, könnte die Kryptowährung dennoch von dieser Entwicklung profitieren, so die Makroanalystin Noelle Acheson in ihrem Newsletter "Crypto is Macro Now" (DL News, 25. Oktober 2024). Die Schwächung der globalen Nachfrage nach dem Dollar, gepaart mit einem steigenden Angebot, könnte den Dollar im Vergleich zu anderen Währungen abwerten und die Attraktivität von Bitcoin als Absicherung gegen eine Dollar-Abwertung erhöhen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass der Dollar seine Stellung als globale Reservewährung in absehbarer Zeit voraussichtlich nicht verlieren wird. Die US-Aktienmärkte und die dort ansässigen Unternehmen spielen weiterhin eine dominante Rolle in der Weltwirtschaft. Dennoch könnte die zunehmende Diversifizierung im internationalen Handel und die Suche nach Alternativen zum Dollar langfristig die globale Finanzlandschaft verändern.
Die Entwicklung des Handels zwischen Russland und Indien hin zu einem nahezu dollarfreien System ist ein Indikator für diesen Wandel. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung in Zukunft auf die globalen Handelsbeziehungen und die Rolle des Dollars auswirken wird.
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