Die US-Börsenaufsicht SEC geht gegen die Krypto-Unternehmen Unicoin und CyberKongz vor und hat beiden Wells Notices zukommen lassen, die mögliche Klagen wegen Betrugs und des Verkaufs nicht registrierter Wertpapiere ankündigen. Während Unicoin sein Token durch reale Vermögenswerte besichert und behauptet, die SEC bereits seit Jahren über sein Geschäftsmodell informiert zu haben, kritisiert CyberKongz das Vorgehen der Behörde als Beweis für mangelndes Verständnis der Blockchain-Technologie.
Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) setzt ihren Kampf gegen Krypto-Unternehmen fort und hat nun Unicoin und CyberKongz ins Visier genommen. Wie Fortune berichtet, erhielt Unicoin, ein US-amerikanisches Krypto-Investmentunternehmen, eine Wells Notice, die eine bevorstehende Klage ankündigt. Auch das NFT-Projekt CyberKongz wurde laut ChainCatcher mit einer solchen Vorwarnung konfrontiert.
Unicoin unterscheidet sich von vielen anderen Krypto-Unternehmen, die von der SEC verklagt wurden. Das 2015 gegründete Unternehmen ist mit der Fernsehsendung "Unicorn Hunters", einem Investmentformat ähnlich "Shark Tank", verknüpft. Der Unicoin-Token wurde 2022 im Rahmen der Show angekündigt. Unicoin verfolgt ein ungewöhnliches Modell, bei dem der Token durch reale Vermögenswerte, wie beispielsweise Immobilien, besichert ist. Anfang des Jahres erwarb Unicoin fast 8.000 Hektar Land auf den Bahamas im Wert von über einer halben Milliarde US-Dollar im Tausch gegen zukünftige Token. CEO Alex Konanykhin gibt an, dass Unicoin-Token im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar an rund 70.000 Investoren verkauft wurden, unter anderem durch Ratenzahlungsvereinbarungen. Im Gegensatz zu anderen Projekten behauptet Unicoin, dass sein Token ein Wertpapier darstellt, und Konanykhin betont, dass dies seit fünf Jahren öffentlich bei der SEC gemeldet wird, obwohl eine Registrierung des Wertpapiers bei der SEC nie erfolgreich abgeschlossen wurde.
Wie aus der von Fortune eingesehenen Wells Notice hervorgeht, plant die SEC, Unicoin wegen Betrugs, irreführender Praktiken sowie des Angebots und Verkaufs nicht registrierter Wertpapiere zu verklagen. Konanykhin weist die Vorwürfe als unbegründet zurück und kritisiert die SEC scharf. Er sieht in den Maßnahmen der Behörde einen Versuch, den geplanten ICO (Initial Coin Offering) von Unicoin zu verhindern. Cryptopolitan berichtet, dass Konanykhin im Mai die Ausstellung von Vorladungen gegen sein Unternehmen und andere durch die Krypto-Abteilung der SEC bestätigte. Diese Vorladungen bezogen sich auf das Hauptprodukt von Unicoin, eine durch reale Vermögenswerte, darunter Immobilien im Wert von Milliarden von Dollar, besicherte Kryptowährung. Unicoins Anwälte arbeiten an einer Stellungnahme, die am 24. Dezember fällig ist.
Auch CyberKongz, ein NFT-Projekt, hat eine Wells Notice von der SEC erhalten. Das Team von CyberKongz äußerte sich auf X (ehemals Twitter) bestürzt über das Vorgehen der SEC und kündigte an, sich für eine klarere Regulierung von NFTs einzusetzen. ChainCatcher berichtet, dass CyberKongz das mangelnde Verständnis der SEC für Blockchain-Technologie und die ungenauen Informationen, die zu den Anschuldigungen führten, kritisiert. Das Projekt argumentiert, dass die SEC die Kombination von ERC-20 Token mit Blockchain-Spielen in Frage stellt, was weitreichende Folgen für die gesamte Web3-Gaming-Branche haben könnte.
Diese jüngsten Aktionen der SEC verdeutlichen den anhaltenden Druck der Behörde auf die Krypto-Industrie unter dem scheidenden Vorsitzenden Gary Gensler. Trotz des bevorstehenden Endes seiner Amtszeit im Januar setzt Gensler seine aggressive Kampagne gegen Krypto-Unternehmen fort. Viele in der Krypto-Branche, wie auch Konanykhin gegenüber Fortune äußerte, sehen Genslers Vorgehen als politisch motiviert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verfahren gegen Unicoin und CyberKongz entwickeln und welche Auswirkungen sie auf die zukünftige Regulierung von Kryptowährungen und NFTs haben werden.
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